Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662.Die höchst erfreuliche und aller seeligste Abwechselung/ Propheten Ezechiel sagte GOtt: Jch/ Jch/ wiel dirdeine Augenlust nehmen. Weil es nun GOtt that/ so konte sich GOtt der Prophet desto eher zufrieden geben. Wisset/ ihr lieber Mann GOttes/ ihr hertz- Deut. XXXII 4. Ey was nun GOtt thut/ das ist traun wolge- in
Die hoͤchſt erfreuliche und aller ſeeligſte Abwechſelung/ Propheten Ezechiel ſagte GOtt: Jch/ Jch/ wiel dirdeine Augenluſt nehmen. Weil es nun GOtt that/ ſo konte ſich GOtt der Prophet deſto eher zufrieden geben. Wiſſet/ ihr lieber Mann GOttes/ ihr hertz- Deut. XXXII 4. Ey was nun GOtt thut/ das iſt traun wolge- in
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Die hoͤchſt erfreuliche und aller ſeeligſte Abwechſelung/
Propheten Ezechiel ſagte GOtt: Jch/ Jch/ wiel dir
deine Augenluſt nehmen. Weil es nun GOtt that/
ſo konte ſich GOtt der Prophet deſto eher zufrieden geben.
Wiſſet/ ihr lieber Mann GOttes/ ihr hertz-
betruͤbter Herr Wittiber; daß auch eben GOtt euch
ewre ſchoͤne Augenluſt/ ewer hertzgeliebte Hauß-Ehre durch
eine Kranckheits Plage dahingenommen. Und ſo hats auch
GOtt gethan/ welcher dem Hochbetruͤbten Herren Va-
tern/ lieben Soͤhnlin/ Herren Bruͤder und Jungfer
Schweſter ihre reſpectivè geweweſene Frau Tochter/
Fraw Mutter/ und geliebte Fraw Schweſter durch den
Tod genommen und entriſſen.
Ey was nun GOtt thut/ das iſt traun wolge-
than! Denn Treu iſt GOtt/ und kein boͤſes an ihm.
Deut. 32. Er kans nicht boͤſe meinen! Richtet demnach
allerſeits/ ihr hochbetruͤbte Hertzen/ eure Gedancken hi-
nauff gen Himmel/ und ſaget mit dem geduldigen Job:
Der HErr hats gegeben/ der HErr hats genom-
men; wie es dem HErren gefallen/ ſo iſts geſchehen/
der Nahme des HErren ſey gelobet! Eine ſeelige und
herrliche Wegnehmung iſt auch der Tod der Seel. Ver-
ſtorbenen: Wenn wir erwegen II. Termini â qvo &
ad qvem ſingularitatem. Den Orth/ worauß und
wohin Sie GOtt genommen? Genommen hat Sie
der treue GOtt durch einen ſeeligen Tod auß der Welt!
aus der Welt/ ſage ich/ die nichts anders iſt/ als ein ver-
wirrtes Babel/ wie Sie S. Auguſtinus beſchreibet;
Vivere noſtrum in hoc mundo, eſt ad Babylonem
ſedere: Hæc Babylon plena eſt confuſione: Hier
in
2. Termini â
qvô & ad-
qvem ſingu
laritatem.
Vide Aug. T.
8. c. 1565. c.
T. 10. c. 1318.
d. 1319.
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