Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662.welche Gott mit den Frommen hält. Denn die/ meine ich/ haben Ursache per parodi- Nechst diesem ist auch diese Hinwegnehmung unse- Doch aber haben hiebey die Betrübten Hertzen al- III. Ablatio justissima & beatissima; Gar Pro- B iij
welche Gott mit den Frommen haͤlt. Denn die/ meine ich/ haben Urſache per parodi- Nechſt dieſem iſt auch dieſe Hinwegnehmung unſe- Doch aber haben hiebey die Betruͤbten Hertzen al- III. Ablatio juſtisſima & beatisſima; Gar Pro- B iij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="preface" n="2"> <pb facs="#f0013"/> <fw type="header" place="top">welche Gott mit den Frommen haͤlt.</fw><lb/> <p>Denn die/ meine ich/ haben Urſache <hi rendition="#aq">per parodi-<lb/> am inverſam</hi> dieſe Jammer-Klage zufuͤhren: Ach Edle!<lb/> Ach Schweſter! Ach du trewe Hertzens-Freundin<lb/> wie biſt du gefallen/ ja gefallen biſt du/ durch eine<lb/> ploͤtzliche und hefftige Plage. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Jer.</hi> 22.</hi><note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Jer. XXII.</hi></hi></note></p><lb/> <p>Nechſt dieſem iſt auch dieſe <choice><sic>Hinwegnchmung</sic><corr>Hinwegnehmung</corr></choice> unſe-<lb/> rer Seel. Fr. Mitſchweſter geweſen <hi rendition="#aq">II Ablatio dolo-</hi><note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">II. Ablatio<lb/> doloroſisſi-<lb/> ma.</hi></hi></note><lb/><hi rendition="#aq">roſisſima.</hi> Eine recht ſchmertzliche Hinwegnehmung.<lb/> Dem frommen Lehrer und Propheten Heſekiel nahm GOtt<lb/> ſeine liebe Ehefraw weg durch eine Plage/ welches eine<lb/> unverhoffte/ doch ſchmertzhaffte Kranckheit war. Unſere<lb/> Seelige Fraw Pfarrin hat der Allerhoͤchſte ebener maſ-<lb/> ſen ihrem lieben Ehe-Herren/ als einem trewen Lehrer<lb/> GOttes/ uber alles dencken und vermuten durch eine<lb/> befftige und uͤberheuffte Plage ſo vieler auff einander<lb/> folgenden und zuſam̃enſtoßenden Kranckheiten und <hi rendition="#aq">Sym-<lb/> ptomatum</hi> aus der Welt dahingenommen/ daß ſolcher<lb/> heuffigen und hefftigen Plagen der muͤhſame Fleiß und die<lb/> hohe Wiſſenſchafft des Hocherfahrnen <hi rendition="#aq">Medici,</hi> auch der<lb/> Uberfluß ſo herrlicher koͤſtlicher <hi rendition="#aq">Medicamen</hi>ten weichen<lb/> muͤſſen. Das mag ja wol <hi rendition="#aq">ablatio doloroſisſima</hi>/ eine<lb/> rechte ſchmertzhaffte Hinwegnehmung geweſen ſeyn!</p><lb/> <p>Doch aber haben hiebey die Betruͤbten Hertzen al-<lb/> lerſeits zubedencken/ daß dieſe Hinnehmung ihrer <hi rendition="#aq">reſpe-<lb/> ctive</hi> Seel. Ehefrauen/ Frauen Tochter/ lieben Mutter/<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">III. Ablatio<lb/> juſtisſima<lb/> & beatisſi-<lb/> ma.</hi></hi></note><lb/> und geehrten Frawen Schweſter/ ſey:</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">III. Ablatio juſtisſima & beatisſima;</hi> Gar<lb/> eine ſeelige und billiche Hinwegnehmung. Und das<lb/> iſt Sie/ wenn mir bedencken <hi rendition="#aq">I Tollentis majeſtatem.</hi><note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">I. Ob tollen-<lb/> tis majeſta-<lb/> tem.</hi></hi></note><lb/> Wer der HErr ſey/ der Sie Jhnen genom̃en? Zu dem<lb/> <fw type="sig" place="bottom">B iij</fw><fw type="catch" place="bottom">Pro-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0013]
welche Gott mit den Frommen haͤlt.
Denn die/ meine ich/ haben Urſache per parodi-
am inverſam dieſe Jammer-Klage zufuͤhren: Ach Edle!
Ach Schweſter! Ach du trewe Hertzens-Freundin
wie biſt du gefallen/ ja gefallen biſt du/ durch eine
ploͤtzliche und hefftige Plage. Jer. 22.
Jer. XXII.
Nechſt dieſem iſt auch dieſe Hinwegnehmung unſe-
rer Seel. Fr. Mitſchweſter geweſen II Ablatio dolo-
roſisſima. Eine recht ſchmertzliche Hinwegnehmung.
Dem frommen Lehrer und Propheten Heſekiel nahm GOtt
ſeine liebe Ehefraw weg durch eine Plage/ welches eine
unverhoffte/ doch ſchmertzhaffte Kranckheit war. Unſere
Seelige Fraw Pfarrin hat der Allerhoͤchſte ebener maſ-
ſen ihrem lieben Ehe-Herren/ als einem trewen Lehrer
GOttes/ uber alles dencken und vermuten durch eine
befftige und uͤberheuffte Plage ſo vieler auff einander
folgenden und zuſam̃enſtoßenden Kranckheiten und Sym-
ptomatum aus der Welt dahingenommen/ daß ſolcher
heuffigen und hefftigen Plagen der muͤhſame Fleiß und die
hohe Wiſſenſchafft des Hocherfahrnen Medici, auch der
Uberfluß ſo herrlicher koͤſtlicher Medicamenten weichen
muͤſſen. Das mag ja wol ablatio doloroſisſima/ eine
rechte ſchmertzhaffte Hinwegnehmung geweſen ſeyn!
II. Ablatio
doloroſisſi-
ma.
Doch aber haben hiebey die Betruͤbten Hertzen al-
lerſeits zubedencken/ daß dieſe Hinnehmung ihrer reſpe-
ctive Seel. Ehefrauen/ Frauen Tochter/ lieben Mutter/
und geehrten Frawen Schweſter/ ſey:
III. Ablatio
juſtisſima
& beatisſi-
ma.
III. Ablatio juſtisſima & beatisſima; Gar
eine ſeelige und billiche Hinwegnehmung. Und das
iſt Sie/ wenn mir bedencken I Tollentis majeſtatem.
Wer der HErr ſey/ der Sie Jhnen genom̃en? Zu dem
Pro-
I. Ob tollen-
tis majeſta-
tem.
B iij
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