Origanus, Elias: Pia ad Mortem Praeparatio. Liegnitz, 1615.

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gürtet gehalten/ Jhre Lichter brennen lassen/ vnd auf
den HErrn geduldig gewartet/ vnd jhm jhre Dienste
trewlich geleistet/ grosse belohnung mittheilen. Denn
er wil alle thränen von jhren Augen abwischen/ vnd
sie der Himlischen Hochzeit theilhafftig machen/ Mit
Abraham/ Jsaac vnd Jacob zu Tische setzen/ sich von
angesichte zu angesichte jhnen anzuschawen geben/ sie
mit grosser Weißheit/ Gerechtigkeit vnd Heiligkeit/
Freude vnd Wonne/ Glori vnd Herrligkeit schmü-
cken vnd zieren/ vnd sie machen zu grossen Königen
vnd Königinnen im Himmel/ die mit Christo herrschen
vnd regieren sollen ewiglich. Denn wie solches hin
vnd wieder der Heilige Geist bezeuget/ vnd sonderlich
A poc. 21. Matth. 8. 22. & A poc. 22. cap. Also
deutets auch der Sohn Gottes alhier nicht allein an/
sondern betheurets auch mit einem hohen Eyde/ den er
bey sich selbst schweret/ daß wir an dieser reichen Be-
lohnung keinen zweiffel tragen dörffen. Hieran sol-
len wir auch stets gedencken/ auf daß wir in vnser
Christlichen vorbereitung zu dem Tode/ desto embsi-
ger sein möchten/ möchten auch nebenbey in allem
Creutz vnd leiden desto geduldiger sein/ angesehen/
daß dieser zeit leiden nicht werth sey der Herrligkeit/
so an jenem Tage an vns sol offenbaret werden.

Die dritte vrsache/ vmb welcher willen wir zum3.
Tode stets geschickt vnd bereit sein sollen/ ist Gravis
nostra periclitatio, vnsere grosse gefährligkeit/ in
der wir schweben/ die er vns dann in folgendem gleich-
niß darstellet/ vnd spricht: Das solt jhr aber wissen/
wenn ein Hausherr wüste/ zu welcher stunde der
Dieb keme/ so wachet er/ vnd ließ jhn nicht in sein

Hauß

guͤrtet gehalten/ Jhre Lichter brennen laſſen/ vnd auf
den HErrn geduldig gewartet/ vnd jhm jhre Dienſte
trewlich geleiſtet/ groſſe belohnung mittheilen. Denn
er wil alle thraͤnen von jhren Augen abwiſchen/ vnd
ſie der Himliſchen Hochzeit theilhafftig machen/ Mit
Abraham/ Jſaac vnd Jacob zu Tiſche ſetzen/ ſich von
angeſichte zu angeſichte jhnen anzuſchawen geben/ ſie
mit groſſer Weißheit/ Gerechtigkeit vnd Heiligkeit/
Freude vnd Wonne/ Glori vnd Herrligkeit ſchmuͤ-
cken vnd zieren/ vnd ſie machen zu groſſen Koͤnigen
vnd Koͤniginnen im Himmel/ die mit Chriſto herrſchen
vnd regieren ſollen ewiglich. Denn wie ſolches hin
vnd wieder der Heilige Geiſt bezeuget/ vnd ſonderlich
A poc. 21. Matth. 8. 22. & A poc. 22. cap. Alſo
deutets auch der Sohn Gottes alhier nicht allein an/
ſondern betheurets auch mit einem hohen Eyde/ den er
bey ſich ſelbſt ſchweret/ daß wir an dieſer reichen Be-
lohnung keinen zweiffel tragen doͤrffen. Hieran ſol-
len wir auch ſtets gedencken/ auf daß wir in vnſer
Chriſtlichen vorbereitung zu dem Tode/ deſto embſi-
ger ſein moͤchten/ moͤchten auch nebenbey in allem
Creutz vnd leiden deſto geduldiger ſein/ angeſehen/
daß dieſer zeit leiden nicht werth ſey der Herrligkeit/
ſo an jenem Tage an vns ſol offenbaret werden.

Die dritte vrſache/ vmb welcher willen wir zum3.
Tode ſtets geſchickt vnd bereit ſein ſollen/ iſt Gravis
noſtra periclitatio, vnſere groſſe gefaͤhrligkeit/ in
der wir ſchweben/ die er vns dann in folgendem gleich-
niß darſtellet/ vnd ſpricht: Das ſolt jhr aber wiſſen/
wenn ein Hausherr wuͤſte/ zu welcher ſtunde der
Dieb keme/ ſo wachet er/ vnd ließ jhn nicht in ſein

Hauß

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[0023] guͤrtet gehalten/ Jhre Lichter brennen laſſen/ vnd auf den HErrn geduldig gewartet/ vnd jhm jhre Dienſte trewlich geleiſtet/ groſſe belohnung mittheilen. Denn er wil alle thraͤnen von jhren Augen abwiſchen/ vnd ſie der Himliſchen Hochzeit theilhafftig machen/ Mit Abraham/ Jſaac vnd Jacob zu Tiſche ſetzen/ ſich von angeſichte zu angeſichte jhnen anzuſchawen geben/ ſie mit groſſer Weißheit/ Gerechtigkeit vnd Heiligkeit/ Freude vnd Wonne/ Glori vnd Herrligkeit ſchmuͤ- cken vnd zieren/ vnd ſie machen zu groſſen Koͤnigen vnd Koͤniginnen im Himmel/ die mit Chriſto herrſchen vnd regieren ſollen ewiglich. Denn wie ſolches hin vnd wieder der Heilige Geiſt bezeuget/ vnd ſonderlich A poc. 21. Matth. 8. 22. & A poc. 22. cap. Alſo deutets auch der Sohn Gottes alhier nicht allein an/ ſondern betheurets auch mit einem hohen Eyde/ den er bey ſich ſelbſt ſchweret/ daß wir an dieſer reichen Be- lohnung keinen zweiffel tragen doͤrffen. Hieran ſol- len wir auch ſtets gedencken/ auf daß wir in vnſer Chriſtlichen vorbereitung zu dem Tode/ deſto embſi- ger ſein moͤchten/ moͤchten auch nebenbey in allem Creutz vnd leiden deſto geduldiger ſein/ angeſehen/ daß dieſer zeit leiden nicht werth ſey der Herrligkeit/ ſo an jenem Tage an vns ſol offenbaret werden. Die dritte vrſache/ vmb welcher willen wir zum Tode ſtets geſchickt vnd bereit ſein ſollen/ iſt Gravis noſtra periclitatio, vnſere groſſe gefaͤhrligkeit/ in der wir ſchweben/ die er vns dann in folgendem gleich- niß darſtellet/ vnd ſpricht: Das ſolt jhr aber wiſſen/ wenn ein Hausherr wuͤſte/ zu welcher ſtunde der Dieb keme/ ſo wachet er/ vnd ließ jhn nicht in ſein Hauß 3.

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Zitationshilfe:	Origanus, Elias: Pia ad Mortem Praeparatio. Liegnitz, 1615, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509377/23>, abgerufen am 23.11.2024.

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