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Albinus, Friedrich: Adeliche Ehren und Gedächtnis Seule. Brieg, 1655.

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Jch muß vor untreuen Leuthen mich hütten
die ihre Netze nur breiten zum Fall/
Diese hast du alle schon überstritten/
Jch bin der neidischeu Welt wie ein ball
die auf mich blitzet mit Donner und Knall.
Jch sitze auf Rechnung in meinen Geschäfften
steh' meinem Beruff ohne Kummer nicht vor
Wenn ich schon dencke ich habe die Kräfften
alle gewagt/ und gesorget empor
bin ich der Göttlichen Weißheit ein Thor.
Dich aber hat Gott auß deinem Ambtskarne
außgespant/ lohnet dir auf seiner Schoß
Thut nicht von nöthen/ daß dich iemand warne
vor deiner Neider und Feinde geschoß/
Du bist ohn' Sorgen/ Noht/ Kummer-Anstoß.
Jch muß der Seelen betrübnis erfahren
wie GOtt oft grausam sich gegen ihr stelt.
Allemal wil sich nicht Leib und Geist paaren
daß Fleisch die Oberhand öfter behelt/
welches die Freude der Seelen vergällt.
Du aber darfst diese Klage nicht führen/
Du bist in ewiger Liebe und Gnad
Du kanst den Himmel mit Heiligkeit zieren
dieweil Du nun seelig bist in der That/
alle Betrübnis kompt da viel zu spat.
Diß
Jch muß vor untreuen Leuthen mich huͤtten
die ihre Netze nur breiten zum Fall/
Dieſe haſt du alle ſchon uͤberſtritten/
Jch bin der neidiſcheu Welt wie ein ball
die auf mich blitzet mit Donner und Knall.
Jch ſitze auf Rechnung in meinen Geſchaͤfften
ſteh’ meinem Beruff ohne Kummer nicht vor
Wenn ich ſchon dencke ich habe die Kraͤfften
alle gewagt/ und geſorget empor
bin ich der Goͤttlichen Weißheit ein Thor.
Dich aber hat Gott auß deinem Ambtskarne
außgeſpant/ lohnet dir auf ſeiner Schoß
Thut nicht von noͤthen/ daß dich iemand warne
vor deiner Neider und Feinde geſchoß/
Du biſt ohn’ Sorgen/ Noht/ Kummer-Anſtoß.
Jch muß der Seelen betruͤbnis erfahren
wie GOtt oft grauſam ſich gegen ihr ſtelt.
Allemal wil ſich nicht Leib und Geiſt paaren
daß Fleiſch die Oberhand oͤfter behelt/
welches die Freude der Seelen vergaͤllt.
Du aber darfſt dieſe Klage nicht fuͤhren/
Du biſt in ewiger Liebe und Gnad
Du kanſt den Himmel mit Heiligkeit zieren
dieweil Du nun ſeelig biſt in der That/
alle Betruͤbnis kompt da viel zu ſpat.
Diß
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[0062] Jch muß vor untreuen Leuthen mich huͤtten die ihre Netze nur breiten zum Fall/ Dieſe haſt du alle ſchon uͤberſtritten/ Jch bin der neidiſcheu Welt wie ein ball die auf mich blitzet mit Donner und Knall. Jch ſitze auf Rechnung in meinen Geſchaͤfften ſteh’ meinem Beruff ohne Kummer nicht vor Wenn ich ſchon dencke ich habe die Kraͤfften alle gewagt/ und geſorget empor bin ich der Goͤttlichen Weißheit ein Thor. Dich aber hat Gott auß deinem Ambtskarne außgeſpant/ lohnet dir auf ſeiner Schoß Thut nicht von noͤthen/ daß dich iemand warne vor deiner Neider und Feinde geſchoß/ Du biſt ohn’ Sorgen/ Noht/ Kummer-Anſtoß. Jch muß der Seelen betruͤbnis erfahren wie GOtt oft grauſam ſich gegen ihr ſtelt. Allemal wil ſich nicht Leib und Geiſt paaren daß Fleiſch die Oberhand oͤfter behelt/ welches die Freude der Seelen vergaͤllt. Du aber darfſt dieſe Klage nicht fuͤhren/ Du biſt in ewiger Liebe und Gnad Du kanſt den Himmel mit Heiligkeit zieren dieweil Du nun ſeelig biſt in der That/ alle Betruͤbnis kompt da viel zu ſpat. Diß

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Zitationshilfe: Albinus, Friedrich: Adeliche Ehren und Gedächtnis Seule. Brieg, 1655, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509342/62>, abgerufen am 24.11.2024.