Günther, Andreas: Christliche Leichpredigt. Oels, 1623.Christliche LeichPredigt. bey S. Maria Magdalena/ welcher ein herrlich Büchleingeschrieben vom Ewigen leben/ so vielen fromen Christen wol bekandt/ vnd lieb ist. Dieser Gottselige Mann/ hat jhm offters pflegen zu wüntschen/ das jhm inn seiner letzten Stunde möcht einfallen/ des HERREN JEsu Wort/ Matth. am 25sten: Die Gerechten werdenMatt. 25. gehen ins Ewige leben. Diesen seines hertzen wuntsch hat jhm GOtt erzeyget. Denn da er mercket/ das es zum Abdrucken kommen solt/ da felt jhm der Trost ein/ darauff spricht er. Jetzt gehe ich ins Ewige leben: vnd neyget das Häubt/ vnd gehet auß/ wie ein Liecht. dieses sage Jch/ ist geschehen gestern gegen Abend/ für Dabey mercket noch dreyerley. 1. Welches vnser aller vornembster Wuntsch 2. Betrachtet allhier/ das vnser Wuntsch vnd Warhaff- D iij
Chꝛiſtliche LeichPꝛedigt. bey S. Maria Magdalena/ welcher ein herꝛlich Buͤchleingeſchrieben vom Ewigen leben/ ſo vielen fromen Chriſten wol bekandt/ vnd lieb iſt. Dieſer Gottſelige Mann/ hat jhm offters pflegen zu wuͤntſchen/ das jhm inn ſeiner letzten Stunde moͤcht einfallen/ des HERREN JEſu Wort/ Matth. am 25ſten: Die Gerechten werdenMatt. 25. gehen ins Ewige leben. Dieſen ſeines hertzen wuntſch hat jhm GOtt erzeyget. Denn da er mercket/ das es zum Abdrucken kommen ſolt/ da felt jhm der Troſt ein/ darauff ſpricht er. Jetzt gehe ich ins Ewige leben: vnd neyget das Haͤubt/ vnd gehet auß/ wie ein Liecht. dieſes ſage Jch/ iſt geſchehen geſtern gegen Abend/ fuͤr Dabey mercket noch dreyerley. 1. Welches vnſer aller vornembſter Wuntſch 2. Betrachtet allhier/ das vnſer Wuntſch vnd Warhaff- D iij
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Chꝛiſtliche LeichPꝛedigt.
bey S. Maria Magdalena/ welcher ein herꝛlich Buͤchlein
geſchrieben vom Ewigen leben/ ſo vielen fromen Chriſten
wol bekandt/ vnd lieb iſt. Dieſer Gottſelige Mann/
hat jhm offters pflegen zu wuͤntſchen/ das jhm inn ſeiner
letzten Stunde moͤcht einfallen/ des HERREN JEſu
Wort/ Matth. am 25ſten: Die Gerechten werden
gehen ins Ewige leben. Dieſen ſeines hertzen wuntſch
hat jhm GOtt erzeyget. Denn da er mercket/ das es zum
Abdrucken kommen ſolt/ da felt jhm der Troſt ein/ darauff
ſpricht er. Jetzt gehe ich ins Ewige leben: vnd neyget
das Haͤubt/ vnd gehet auß/ wie ein Liecht.
Matt. 25.
dieſes ſage Jch/ iſt geſchehen geſtern gegen Abend/ fuͤr
39. Jahren. Nach Chriſti Geburt/ Anno 1583.
Dabey mercket noch dreyerley.
1. Welches vnſer aller vornembſter Wuntſch
ſolle ſein/ beydes im gantzen Leben/ vnd auch im ſterben:
Nemlich der wuntſch nach dem Ewigen leben: Denn alle
andere gedancken/ wuͤntſchen vnd begehren/ ſind vngewiß/
vnd machen dem Menſchen offt mehr vnruhige vnnd be-
truͤbte gedancken/ vnd wenn vns Gott manch mal vnſern
wuntſch gebe/ wuͤrde es vns ſelber zum ſchaden gelangen/
Aber die Gedancken vnd der Wuntſch nach dem Ewigen
leben/ die erfrewen das Hertz. Denn da wird rechte vnd
beſtaͤndige Hertzens frewde ſein. Wie S. Paulus davon
redet. 1. Corinth. 2. Die kein Auge geſehen hat/ vnnd kein
Ohre gehoͤret hat/ vnd in keines Menſchen hertz kom̃en iſt/
die Gott bereitet hat/ denen die jhn lieben.
1. Cor. 2.
2. Betrachtet allhier/ das vnſer Wuntſch vnd
Frewde vom Ewigen leben muͤſſe gegruͤndet ſein/ auff das
Warhaff-
D iij
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