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Günther, Andreas: Christliche Leichpredigt. Oels, 1623.

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Christliche LeichPredigt.
recht brauchen solle. Allhier sind zu mercken zwey vorneh-
me Kunst stücke/ Welche vor Zeiten die Kämpffer bey den
Griechen gebraucht haben.

Von dem einen Schreibet Paulus/ 1. Corinth. 9. Ein1. Cor. 9.
jeglicher der da Kämpffet/ enthelt sich alles dinges/ vor-
nemlich aber/ von vbriger Speiß vnd Tranck. Also lehret
vns Christus selber/ Lucae am 21. Hüttet Euch/ das EwreLuc. 21.
Hertzen nicht beschweret werden mit Fressen vnd Sauffen/
vnd Sorgen der Nahrung/ vnd komme dieser Tag schnell
vber Euch. Diß sol man wol mercken. Denn wer mit
diesen zweyen Lastern/ mit Fressen vnnd Sauffen/ mit
Sorgen vnd Geitz beladen ist/ Er sey Prediger oder Zuhörer/
der wird vbel Kämpffen/ wie denn die Historien vnd Er-
fahrung bezeugen. Vnd vom Teuffel sonderlich saget
Christus Matth. 17. Diese art fähret nicht auß/ denn durchMatt. 17.
Beten vnd fasten.

Darnach haben diß Kunststück gebraucht die
Griechischen kämpffer/ das sie jhren Leib/ mit welchem sie
von oben bloß/ gerungen vnd gekämpffet/ mit Oele gesalbet/
das sie glat würden/ vnd von dem Feinde nicht leichtlich
erhaschet vnd ergrieffen werden kundten. Also ein Geist-
licher Rittersman vnd Kämpffer muß in seine Hende des
Glaubens nehmen/ das Oele der Barmhertzigkeit Gottes/
vnd des Verdienstes JEsu Christi/ vnd sein Leib vnd Seel
damit salben/ das ist/ feste vnd gewiß Gläuben/ das Gott
auß Gnad vnd Barmhertzigkeit jhm werde beystehen/ vnd
den Sieg wider alle Geistliche feinde geben/ vnd also auch
das Ewige leben schencken/ vmb des eynigen Mittlers/ des
HErrn JEsu Christi willen. 1. Cor. 15. Sehet also kan ein1. Cor. 15.
Mensch/ nach dem Exempel des Apostels Pauli ritterlich
kämpffen/ vnd Glauben vnd gut Gewissen bewahren. 1. Tim. 1.

II. Wenn
C

Chꝛiſtliche LeichPꝛedigt.
recht brauchen ſolle. Allhier ſind zu mercken zwey vorneh-
me Kunſt ſtuͤcke/ Welche vor Zeiten die Kaͤmpffer bey den
Griechen gebraucht haben.

Von dem einen Schreibet Paulus/ 1. Corinth. 9. Ein1. Cor. 9.
jeglicher der da Kaͤmpffet/ enthelt ſich alles dinges/ vor-
nemlich aber/ von vbriger Speiß vnd Tranck. Alſo lehret
vns Chriſtus ſelber/ Lucæ am 21. Huͤttet Euch/ das EwreLuc. 21.
Hertzen nicht beſchweret werden mit Freſſen vñ Sauffen/
vnd Sorgen der Nahrung/ vnd komme dieſer Tag ſchnell
vber Euch. Diß ſol man wol mercken. Denn wer mit
dieſen zweyen Laſtern/ mit Freſſen vnnd Sauffen/ mit
Sorgen vñ Geitz beladẽ iſt/ Er ſey Prediger oder Zuhoͤꝛer/
der wird vbel Kaͤmpffen/ wie denn die Hiſtorien vnd Er-
fahrung bezeugen. Vnd vom Teuffel ſonderlich ſaget
Chriſtus Matth. 17. Dieſe art faͤhꝛet nicht auß/ denn durchMatt. 17.
Beten vnd faſten.

Darnach haben diß Kunſtſtuͤck gebraucht die
Griechiſchen kaͤmpffer/ das ſie jhren Leib/ mit welchem ſie
von oben bloß/ gerungen vñ gekaͤmpffet/ mit Oele geſalbet/
das ſie glat wuͤrden/ vnd von dem Feinde nicht leichtlich
erhaſchet vnd ergrieffen werden kundten. Alſo ein Geiſt-
licher Rittersman vnd Kaͤmpffer muß in ſeine Hende des
Glaubens nehmen/ das Oele der Barmhertzigkeit Gottes/
vnd des Verdienſtes JEſu Chriſti/ vnd ſein Leib vñ Seel
damit ſalben/ das iſt/ feſte vnd gewiß Glaͤuben/ das Gott
auß Gnad vnd Barmhertzigkeit jhm werde beyſtehen/ vnd
den Sieg wider alle Geiſtliche feinde geben/ vnd alſo auch
das Ewige leben ſchencken/ vmb des eynigen Mittlers/ des
HErꝛn JEſu Chriſti willen. 1. Cor. 15. Sehet alſo kan ein1. Cor. 15.
Menſch/ nach dem Exempel des Apoſtels Pauli ritterlich
kaͤmpffen/ vñ Glauben vñ gut Gewiſſen bewahꝛen. 1. Tim. 1.

II. Wenn
C
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[0017] Chꝛiſtliche LeichPꝛedigt. recht brauchen ſolle. Allhier ſind zu mercken zwey vorneh- me Kunſt ſtuͤcke/ Welche vor Zeiten die Kaͤmpffer bey den Griechen gebraucht haben. Von dem einen Schreibet Paulus/ 1. Corinth. 9. Ein jeglicher der da Kaͤmpffet/ enthelt ſich alles dinges/ vor- nemlich aber/ von vbriger Speiß vnd Tranck. Alſo lehret vns Chriſtus ſelber/ Lucæ am 21. Huͤttet Euch/ das Ewre Hertzen nicht beſchweret werden mit Freſſen vñ Sauffen/ vnd Sorgen der Nahrung/ vnd komme dieſer Tag ſchnell vber Euch. Diß ſol man wol mercken. Denn wer mit dieſen zweyen Laſtern/ mit Freſſen vnnd Sauffen/ mit Sorgen vñ Geitz beladẽ iſt/ Er ſey Prediger oder Zuhoͤꝛer/ der wird vbel Kaͤmpffen/ wie denn die Hiſtorien vnd Er- fahrung bezeugen. Vnd vom Teuffel ſonderlich ſaget Chriſtus Matth. 17. Dieſe art faͤhꝛet nicht auß/ denn durch Beten vnd faſten. 1. Cor. 9. Luc. 21. Matt. 17. Darnach haben diß Kunſtſtuͤck gebraucht die Griechiſchen kaͤmpffer/ das ſie jhren Leib/ mit welchem ſie von oben bloß/ gerungen vñ gekaͤmpffet/ mit Oele geſalbet/ das ſie glat wuͤrden/ vnd von dem Feinde nicht leichtlich erhaſchet vnd ergrieffen werden kundten. Alſo ein Geiſt- licher Rittersman vnd Kaͤmpffer muß in ſeine Hende des Glaubens nehmen/ das Oele der Barmhertzigkeit Gottes/ vnd des Verdienſtes JEſu Chriſti/ vnd ſein Leib vñ Seel damit ſalben/ das iſt/ feſte vnd gewiß Glaͤuben/ das Gott auß Gnad vnd Barmhertzigkeit jhm werde beyſtehen/ vnd den Sieg wider alle Geiſtliche feinde geben/ vnd alſo auch das Ewige leben ſchencken/ vmb des eynigen Mittlers/ des HErꝛn JEſu Chriſti willen. 1. Cor. 15. Sehet alſo kan ein Menſch/ nach dem Exempel des Apoſtels Pauli ritterlich kaͤmpffen/ vñ Glauben vñ gut Gewiſſen bewahꝛen. 1. Tim. 1. 1. Cor. 15. II. Wenn C

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Zitationshilfe: Günther, Andreas: Christliche Leichpredigt. Oels, 1623, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509199/17>, abgerufen am 27.11.2024.