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Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.

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Reichthum Göttlicher Güte.
bekennende mit Paulo: Lebe ich/ so lebe ich dem Herrn/
sterbe ich/ so sterbe ich dem HErrn/ darumb ich lebe/ oder ster-
be/ so bin ich des HErrn/ denn dazu ist Christus auch ge-
storben/ und auferstanden/ und wieder lebendig worden/
daß er über mich im Tod und Leben HErr sey. Wie erRom. 14,
v.
8. 9.

nun sein gedultiges Hertzens-Auge auf das Mitleidige
Auge
seines Gottes richtete/ so hat ihn das treueste Va-
ter-Hertz des Höchsten auch mit Gnaden- und höchsterfreu-
enden Hülffsblicken angesehen/ und selig mit seinen Au-
gen dahin geleitet/ da er in seiner Masse singen kan; Jch
habe den HErrn allezeit für Augen/ denn er ist mir zur Rech-
ten/ darumb werde ich wohl bleiben. Darum freuet sich
mein Hertz/ und meine Ehre ist fröhlich/ auch mein FleischPsa. 16, 8. 9
wird sicher liegen. Du thust mir kund den Weg zum Le-
ben. Für dir ist Freude die Fülle/ und lieblich Wesen zu
deiner Rechten ewiglich. Der Hüter Jsrael/ der weder
schläffet noch schlummert/ wird auch über seinem Gebeine
und Asche mit seinem Auge Wacht halten/ daß nichts da-
von verlohren werde/ und dann nach der sanfften Todes-
Ruhe seine verschlossene Augen wieder aufthun und erleuch-
ten/ daß er damit ihn/ den Drey-Einigen GOtt/ Vater/1. Joh. 3, 2.
Sohn und H. Geist unverrückt anschaue/ wie er ist. Da-
von soll seine Seele nun völlig genesen/ weil ewige Freu-
de wird über seinem Haupte seyn/ Freude und Wonne ihnEsa. 35, 10.
ergreiffen/ und Schmertz und Seuffzen weg müssen. Das
ist die Herrligkeit der seligen Himmels-Erben/ die sie von
dem Auge ihres Gottes haben. Wen die Sonne anschei-
net/ den erleuchtet/ erwärmet/ und erfreuet sie. GOtt diePs. 84, 12.
ewige Sonne gibt mit Seinem Heils-Schein Leben/ undJoh. 10, 11.
volle Gnüge. Eben auf dieses Trost-Auge ihres Himm-
lischen Vaters haben auch ihre thränenden Augen die

hertz-
H

Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
bekennende mit Paulo: Lebe ich/ ſo lebe ich dem Herrn/
ſterbe ich/ ſo ſterbe ich dem HErrn/ darumb ich lebe/ oder ſter-
be/ ſo bin ich des HErrn/ denn dazu iſt Chriſtus auch ge-
ſtorben/ und auferſtanden/ und wieder lebendig worden/
daß er uͤber mich im Tod und Leben HErr ſey. Wie erRom. 14,
v.
8. 9.

nun ſein gedultiges Hertzens-Auge auf das Mitleidige
Auge
ſeines Gottes richtete/ ſo hat ihn das treueſte Va-
ter-Hertz des Hoͤchſten auch mit Gnaden- und hoͤchſterfreu-
enden Huͤlffsblicken angeſehen/ und ſelig mit ſeinen Au-
gen dahin geleitet/ da er in ſeiner Maſſe ſingen kan; Jch
habe den HErrn allezeit fuͤr Augen/ denn er iſt mir zur Rech-
ten/ darumb werde ich wohl bleiben. Darum freuet ſich
mein Hertz/ und meine Ehre iſt froͤhlich/ auch mein FleiſchPſa. 16, 8. 9
wird ſicher liegen. Du thuſt mir kund den Weg zum Le-
ben. Fuͤr dir iſt Freude die Fuͤlle/ und lieblich Weſen zu
deiner Rechten ewiglich. Der Huͤter Jſrael/ der weder
ſchlaͤffet noch ſchlummert/ wird auch uͤber ſeinem Gebeine
und Aſche mit ſeinem Auge Wacht halten/ daß nichts da-
von verlohren werde/ und dann nach der ſanfften Todes-
Ruhe ſeine verſchloſſene Augen wieder aufthun und erleuch-
ten/ daß er damit ihn/ den Drey-Einigen GOtt/ Vater/1. Joh. 3, 2.
Sohn und H. Geiſt unverruͤckt anſchaue/ wie er iſt. Da-
von ſoll ſeine Seele nun voͤllig geneſen/ weil ewige Freu-
de wird uͤber ſeinem Haupte ſeyn/ Freude und Wonne ihnEſa. 35, 10.
ergreiffen/ und Schmertz und Seuffzen weg muͤſſen. Das
iſt die Herrligkeit der ſeligen Himmels-Erben/ die ſie von
dem Auge ihres Gottes haben. Wen die Sonne anſchei-
net/ den erleuchtet/ erwaͤrmet/ und erfreuet ſie. GOtt diePſ. 84, 12.
ewige Sonne gibt mit Seinem Heils-Schein Leben/ undJoh. 10, 11.
volle Gnuͤge. Eben auf dieſes Troſt-Auge ihres Himm-
liſchen Vaters haben auch ihre thraͤnenden Augen die

hertz-
H
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[57/0057] Reichthum Goͤttlicher Guͤte. bekennende mit Paulo: Lebe ich/ ſo lebe ich dem Herrn/ ſterbe ich/ ſo ſterbe ich dem HErrn/ darumb ich lebe/ oder ſter- be/ ſo bin ich des HErrn/ denn dazu iſt Chriſtus auch ge- ſtorben/ und auferſtanden/ und wieder lebendig worden/ daß er uͤber mich im Tod und Leben HErr ſey. Wie er nun ſein gedultiges Hertzens-Auge auf das Mitleidige Auge ſeines Gottes richtete/ ſo hat ihn das treueſte Va- ter-Hertz des Hoͤchſten auch mit Gnaden- und hoͤchſterfreu- enden Huͤlffsblicken angeſehen/ und ſelig mit ſeinen Au- gen dahin geleitet/ da er in ſeiner Maſſe ſingen kan; Jch habe den HErrn allezeit fuͤr Augen/ denn er iſt mir zur Rech- ten/ darumb werde ich wohl bleiben. Darum freuet ſich mein Hertz/ und meine Ehre iſt froͤhlich/ auch mein Fleiſch wird ſicher liegen. Du thuſt mir kund den Weg zum Le- ben. Fuͤr dir iſt Freude die Fuͤlle/ und lieblich Weſen zu deiner Rechten ewiglich. Der Huͤter Jſrael/ der weder ſchlaͤffet noch ſchlummert/ wird auch uͤber ſeinem Gebeine und Aſche mit ſeinem Auge Wacht halten/ daß nichts da- von verlohren werde/ und dann nach der ſanfften Todes- Ruhe ſeine verſchloſſene Augen wieder aufthun und erleuch- ten/ daß er damit ihn/ den Drey-Einigen GOtt/ Vater/ Sohn und H. Geiſt unverruͤckt anſchaue/ wie er iſt. Da- von ſoll ſeine Seele nun voͤllig geneſen/ weil ewige Freu- de wird uͤber ſeinem Haupte ſeyn/ Freude und Wonne ihn ergreiffen/ und Schmertz und Seuffzen weg muͤſſen. Das iſt die Herrligkeit der ſeligen Himmels-Erben/ die ſie von dem Auge ihres Gottes haben. Wen die Sonne anſchei- net/ den erleuchtet/ erwaͤrmet/ und erfreuet ſie. GOtt die ewige Sonne gibt mit Seinem Heils-Schein Leben/ und volle Gnuͤge. Eben auf dieſes Troſt-Auge ihres Himm- liſchen Vaters haben auch ihre thraͤnenden Augen die hertz- Rom. 14, v. 8. 9. Pſa. 16, 8. 9 1. Joh. 3, 2. Eſa. 35, 10. Pſ. 84, 12. Joh. 10, 11. H

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Zitationshilfe: Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612/57>, abgerufen am 25.11.2024.