Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.Reichthum Göttlicher Güte. ligkeit. Dultestu mit/ so wirstu mit herrschen. Seyd frö-2. Tim. 2,12. lich und getrost/ sagt der Herr Jesus/ es wird euch im Himmel wohl belohnet werden. Solche stattliche Gna-Matt. 5. 2 den-Belohnung mag ja deiner Gedult werth seyn. Jst eine Tugend/ die GOtt in seinem Wort anbefehlen lässet/ so ists gewiß die liebe Gedult. Seid gedultig in Trübsal/ ge- beut Paulus seinen Römern cap. 12. Gedult/ sagt erRom 12, 12 zun Ebreern/ Gedult ist euch Noth/ daß ihr den Willen Gottes thut/ und die Verheissung empfahet. Das solte derEbr. 10, 36. Trost seyn/ den die Jsraelitische Kirch-Mutter ihren ge- gefangenen Kindern zusprach beym Baruch: Jhr Kinder/Bar. 4, 25. leidet gedultiglich den Zorn/ der von GOtt über euch köm- met. Sirach gibt auch davon eine schöne Regul: MeinSir. 2. 1 seq. Kind/ wiltu Gottes Diener seyn/ so schicke dich zur Anfech- tung. Halt feste/ und leide dich/ und wancke nicht/ wenn man dich davon locket. Halt dich an GOtt und weiche nicht/ auf daß du immer stärcker werdest. Alles/ was dir widerfähret/ das leide/ und sey gedultig in allerley Trüb- sal. Denn gleich wie das Gold durchs Feuer/ also werden die/ so Gott gefallen/ durchs Feuer der Trübsahl bewähret. Wo der Heilige Geist in einem Hertzen wohnet/ da lässet er sich auch durch den lieblichenGlantz der Gedult sehen. Sie heisset/ und ist eine Frucht des Geistes. Er giebet ZeugnisGal. 5, 22. unsern Geist/ daß/ in dem wir mit leiden/ wir auch GOttes Kinder/ Gottes Erben/ und Mit-Erben Christi sind. WerRom, 8. 16. 17. kan sich denn des wahren Glaubens rühmen/ wenn er im Leiden nicht Gedult beweisen will? Wisset/ daß euer Glau- be/ so er rechtschaffen ist/ Gedult wircket. Die Gedult aber soll feste bleiben/ biß ans Ende/ auf daß ihr seid vollkommen/ und gantz/ und keinen Mangel habt; sagt S. Jacob. DieJac. 1, 3. 4. Schrifft bindet auch sonst dieselbe Frucht an ihren Baum/ und G 2
Reichthum Goͤttlicher Guͤte. ligkeit. Dulteſtu mit/ ſo wirſtu mit herrſchen. Seyd froͤ-2. Tim. 2,12. lich und getroſt/ ſagt der Herr Jeſus/ es wird euch im Himmel wohl belohnet werden. Solche ſtattliche Gna-Matt. 5. 2 den-Belohnung mag ja deiner Gedult werth ſeyn. Jſt eine Tugend/ die GOtt in ſeinem Wort anbefehlen laͤſſet/ ſo iſts gewiß die liebe Gedult. Seid gedultig in Truͤbſal/ ge- beut Paulus ſeinen Roͤmern cap. 12. Gedult/ ſagt erRom 12, 12 zun Ebreern/ Gedult iſt euch Noth/ daß ihr den Willen Gottes thut/ und die Verheiſſung empfahet. Das ſolte derEbr. 10, 36. Troſt ſeyn/ den die Jſraelitiſche Kirch-Mutter ihren ge- gefangenen Kindern zuſprach beym Baruch: Jhr Kinder/Bar. 4, 25. leidet gedultiglich den Zorn/ der von GOtt uͤber euch koͤm- met. Sirach gibt auch davon eine ſchoͤne Regul: MeinSir. 2. 1 ſeq. Kind/ wiltu Gottes Diener ſeyn/ ſo ſchicke dich zur Anfech- tung. Halt feſte/ und leide dich/ und wancke nicht/ wenn man dich davon locket. Halt dich an GOtt und weiche nicht/ auf daß du immer ſtaͤrcker werdeſt. Alles/ was dir widerfaͤhret/ das leide/ und ſey gedultig in allerley Truͤb- ſal. Denn gleich wie das Gold durchs Feuer/ alſo werden die/ ſo Gott gefallen/ durchs Feuer der Truͤbſahl bewaͤhret. Wo der Heilige Geiſt in einem Hertzen wohnet/ da laͤſſet er ſich auch durch den lieblichenGlantz der Gedult ſehen. Sie heiſſet/ und iſt eine Frucht des Geiſtes. Er giebet ZeugnisGal. 5, 22. unſern Geiſt/ daß/ in dem wir mit leiden/ wir auch GOttes Kinder/ Gottes Erben/ und Mit-Erben Chriſti ſind. WerRom, 8. 16. 17. kan ſich denn des wahren Glaubens ruͤhmen/ wenn er im Leiden nicht Gedult beweiſen will? Wiſſet/ daß euer Glau- be/ ſo er rechtſchaffen iſt/ Gedult wircket. Die Gedult aber ſoll feſte bleiben/ biß ans Ende/ auf daß ihr ſeid vollkom̃en/ und gantz/ und keinen Mangel habt; ſagt S. Jacob. DieJac. 1, 3. 4. Schrifft bindet auch ſonſt dieſelbe Frucht an ihren Baum/ und G 2
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0051" n="51"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Reichthum Goͤttlicher Guͤte.</hi></fw><lb/> ligkeit. Dulteſtu mit/ ſo wirſtu mit herrſchen. Seyd froͤ-<note place="right">2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tim.</hi></hi> 2,<lb/> 12.</note><lb/> lich und getroſt/ ſagt der <hi rendition="#k">Herr Je</hi>ſus/ es wird euch im<lb/> Himmel wohl belohnet werden. Solche ſtattliche Gna-<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Matt.</hi></hi> 5. 2</note><lb/> den-Belohnung mag ja deiner Gedult werth ſeyn. Jſt eine<lb/> Tugend/ die GOtt in ſeinem Wort anbefehlen laͤſſet/ ſo<lb/> iſts gewiß die liebe Gedult. Seid gedultig in Truͤbſal/ ge-<lb/> beut Paulus ſeinen Roͤmern cap. 12. Gedult/ ſagt er<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rom</hi></hi> 12, 12</note><lb/> zun Ebreern/ Gedult iſt euch Noth/ daß ihr den Willen<lb/> Gottes thut/ und die Verheiſſung empfahet. Das ſolte der<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ebr.</hi></hi> 10, 36.</note><lb/> Troſt ſeyn/ den die Jſraelitiſche Kirch-Mutter ihren ge-<lb/> gefangenen Kindern zuſprach beym Baruch: Jhr Kinder/<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bar.</hi></hi> 4, 25.</note><lb/> leidet gedultiglich den Zorn/ der von GOtt uͤber euch koͤm-<lb/> met. Sirach gibt auch davon eine ſchoͤne Regul: Mein<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sir.</hi> 2. 1 <hi rendition="#i">ſeq.</hi></hi></note><lb/> Kind/ wiltu Gottes Diener ſeyn/ ſo ſchicke dich zur Anfech-<lb/> tung. Halt feſte/ und leide dich/ und wancke nicht/ wenn<lb/> man dich davon locket. Halt dich an GOtt und weiche<lb/> nicht/ auf daß du immer ſtaͤrcker werdeſt. Alles/ was dir<lb/> widerfaͤhret/ das leide/ und ſey gedultig in allerley Truͤb-<lb/> ſal. Denn gleich wie das Gold durchs Feuer/ alſo werden<lb/> die/ ſo Gott gefallen/ durchs Feuer der Truͤbſahl bewaͤhret.<lb/> Wo der Heilige Geiſt in einem Hertzen wohnet/ da laͤſſet er<lb/> ſich auch durch den lieblichenGlantz der Gedult ſehen. Sie<lb/> heiſſet/ und iſt eine Frucht des Geiſtes. Er giebet Zeugnis<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gal.</hi></hi> 5, 22.</note><lb/> unſern Geiſt/ daß/ in dem wir mit leiden/ wir auch GOttes<lb/> Kinder/ Gottes Erben/ und Mit-Erben Chriſti ſind. Wer<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rom,</hi></hi> 8. 16.<lb/> 17.</note><lb/> kan ſich denn des wahren Glaubens ruͤhmen/ wenn er im<lb/> Leiden nicht Gedult beweiſen will? Wiſſet/ daß euer Glau-<lb/> be/ ſo er rechtſchaffen iſt/ Gedult wircket. Die Gedult aber<lb/> ſoll feſte bleiben/ biß ans Ende/ auf daß ihr ſeid vollkom̃en/<lb/> und gantz/ und keinen Mangel habt; ſagt S. Jacob. Die<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Jac.</hi></hi> 1, 3. 4.</note><lb/> Schrifft bindet auch ſonſt dieſelbe Frucht an ihren Baum/<lb/> <fw type="sig" place="bottom">G 2</fw><fw type="catch" place="bottom">und</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [51/0051]
Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
ligkeit. Dulteſtu mit/ ſo wirſtu mit herrſchen. Seyd froͤ-
lich und getroſt/ ſagt der Herr Jeſus/ es wird euch im
Himmel wohl belohnet werden. Solche ſtattliche Gna-
den-Belohnung mag ja deiner Gedult werth ſeyn. Jſt eine
Tugend/ die GOtt in ſeinem Wort anbefehlen laͤſſet/ ſo
iſts gewiß die liebe Gedult. Seid gedultig in Truͤbſal/ ge-
beut Paulus ſeinen Roͤmern cap. 12. Gedult/ ſagt er
zun Ebreern/ Gedult iſt euch Noth/ daß ihr den Willen
Gottes thut/ und die Verheiſſung empfahet. Das ſolte der
Troſt ſeyn/ den die Jſraelitiſche Kirch-Mutter ihren ge-
gefangenen Kindern zuſprach beym Baruch: Jhr Kinder/
leidet gedultiglich den Zorn/ der von GOtt uͤber euch koͤm-
met. Sirach gibt auch davon eine ſchoͤne Regul: Mein
Kind/ wiltu Gottes Diener ſeyn/ ſo ſchicke dich zur Anfech-
tung. Halt feſte/ und leide dich/ und wancke nicht/ wenn
man dich davon locket. Halt dich an GOtt und weiche
nicht/ auf daß du immer ſtaͤrcker werdeſt. Alles/ was dir
widerfaͤhret/ das leide/ und ſey gedultig in allerley Truͤb-
ſal. Denn gleich wie das Gold durchs Feuer/ alſo werden
die/ ſo Gott gefallen/ durchs Feuer der Truͤbſahl bewaͤhret.
Wo der Heilige Geiſt in einem Hertzen wohnet/ da laͤſſet er
ſich auch durch den lieblichenGlantz der Gedult ſehen. Sie
heiſſet/ und iſt eine Frucht des Geiſtes. Er giebet Zeugnis
unſern Geiſt/ daß/ in dem wir mit leiden/ wir auch GOttes
Kinder/ Gottes Erben/ und Mit-Erben Chriſti ſind. Wer
kan ſich denn des wahren Glaubens ruͤhmen/ wenn er im
Leiden nicht Gedult beweiſen will? Wiſſet/ daß euer Glau-
be/ ſo er rechtſchaffen iſt/ Gedult wircket. Die Gedult aber
ſoll feſte bleiben/ biß ans Ende/ auf daß ihr ſeid vollkom̃en/
und gantz/ und keinen Mangel habt; ſagt S. Jacob. Die
Schrifft bindet auch ſonſt dieſelbe Frucht an ihren Baum/
und
2. Tim. 2,
12.
Matt. 5. 2
Rom 12, 12
Ebr. 10, 36.
Bar. 4, 25.
Sir. 2. 1 ſeq.
Gal. 5, 22.
Rom, 8. 16.
17.
Jac. 1, 3. 4.
G 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/508612 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/508612/51 |
Zitationshilfe: | Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612/51>, abgerufen am 28.07.2024. |