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Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.

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Reichthum Göttlicher Güte.
Hos. 6, 1.Dein Jammer und Elend kömmt von Gott; Der zureisst/
der schlägt. Jst auch ein Unglück in der Stadt/ daß der
Amos. 3, 6.Herr nicht thue? Wer darff denn sagen/ daß solches ge-
schehe ohne des HerrnBefehl? Und daß weder böses noch
Thren. 3,
37. 38.
gutes komme aus dem Munde des Allerhöchsten? Jch bin
der Herr spricht Er/ der ich das Licht mache/ und schaffe
die Finsternis/ der ich Friede gebe/ und schaffe das Ubel. Jch
Esa. 45, 7.bin der Herr/ der solches alles thut. Was ein Vater
seinem Kinde widerfahren sihet/ so er hindern oder gar ab-
wenden könte/ und doch zulässet/ das kan nicht ohne und
wider seinen Willen geschehen. Es muß ja Gottes Wille
Thren. 3,
v.
33.
seyn/ dich in Jammer und Elend zusehen. Nicht zwar/ als
wenn Er seine Lust an deinem Unglücke hätte. Nein! Nicht
von Hertzen plagt und betrübtEr die Menschen. Ein gütiger
Richter hat kein Wohlgefallen an der Straffe der Schuldi-
gen. Einem Vater ists nicht eben lieb/ wenn er die Kinder
hart halten muß. Der allerweiseste Himmels-Vater hat
seine wichtige Ursachen. Jsts nicht eben eine Straffe/
wenn er züchtiget/ so ists doch eine nützliche Prüfung/ und
nöthige Bewahrung für schweren Sündenfällen.

Kinder/ die der Vater sol/
Ziehn zu allen guten/
Die gerathen selten wohl
Ohne Zucht und Ruthen
Bin ich denn nun Gottes Kind/
Warüm wil ich fliehen/
Wenn Er mich von meiner Sünd/
Auf was guts wil ziehen?

Doch sol auch dein Jammer und Elend nicht umsonst er-
2. Cor. 4,
v.
17.
lidten werden. Deine Trübsal/ die zeitlich und leicht ist/
sol dir schaffen eine ewige und über alle Maß wichtige Herr-

lig-

Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
Hoſ. 6, 1.Dein Jammer und Elend koͤmmt von Gott; Der zureiſſt/
der ſchlaͤgt. Jſt auch ein Ungluͤck in der Stadt/ daß der
Amos. 3, 6.Herr nicht thue? Wer darff denn ſagen/ daß ſolches ge-
ſchehe ohne des HerrnBefehl? Und daß weder boͤſes noch
Thren. 3,
37. 38.
gutes komme aus dem Munde des Allerhoͤchſten? Jch bin
der Herr ſpricht Er/ der ich das Licht mache/ und ſchaffe
die Finſternis/ der ich Friede gebe/ und ſchaffe das Ubel. Jch
Eſa. 45, 7.bin der Herr/ der ſolches alles thut. Was ein Vater
ſeinem Kinde widerfahren ſihet/ ſo er hindern oder gar ab-
wenden koͤnte/ und doch zulaͤſſet/ das kan nicht ohne und
wider ſeinen Willen geſchehen. Es muß ja Gottes Wille
Thren. 3,
v.
33.
ſeyn/ dich in Jammer und Elend zuſehen. Nicht zwar/ als
wenn Er ſeine Luſt an deinem Ungluͤcke haͤtte. Nein! Nicht
von Hertzen plagt und betruͤbtEr die Menſchen. Ein guͤtiger
Richter hat kein Wohlgefallen an der Straffe der Schuldi-
gen. Einem Vater iſts nicht eben lieb/ wenn er die Kinder
hart halten muß. Der allerweiſeſte Himmels-Vater hat
ſeine wichtige Urſachen. Jſts nicht eben eine Straffe/
wenn er zuͤchtiget/ ſo iſts doch eine nuͤtzliche Pruͤfung/ und
noͤthige Bewahrung fuͤr ſchweren Suͤndenfaͤllen.

Kinder/ die der Vater ſol/
Ziehn zu allen guten/
Die gerathen ſelten wohl
Ohne Zucht und Ruthen
Bin ich denn nun Gottes Kind/
Waruͤm wil ich fliehen/
Wenn Er mich von meiner Suͤnd/
Auf was guts wil ziehen?

Doch ſol auch dein Jammer und Elend nicht umſonſt er-
2. Cor. 4,
v.
17.
lidten werden. Deine Truͤbſal/ die zeitlich und leicht iſt/
ſol dir ſchaffen eine ewige und uͤber alle Maß wichtige Herr-

lig-
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[50/0050] Reichthum Goͤttlicher Guͤte. Dein Jammer und Elend koͤmmt von Gott; Der zureiſſt/ der ſchlaͤgt. Jſt auch ein Ungluͤck in der Stadt/ daß der Herr nicht thue? Wer darff denn ſagen/ daß ſolches ge- ſchehe ohne des HerrnBefehl? Und daß weder boͤſes noch gutes komme aus dem Munde des Allerhoͤchſten? Jch bin der Herr ſpricht Er/ der ich das Licht mache/ und ſchaffe die Finſternis/ der ich Friede gebe/ und ſchaffe das Ubel. Jch bin der Herr/ der ſolches alles thut. Was ein Vater ſeinem Kinde widerfahren ſihet/ ſo er hindern oder gar ab- wenden koͤnte/ und doch zulaͤſſet/ das kan nicht ohne und wider ſeinen Willen geſchehen. Es muß ja Gottes Wille ſeyn/ dich in Jammer und Elend zuſehen. Nicht zwar/ als wenn Er ſeine Luſt an deinem Ungluͤcke haͤtte. Nein! Nicht von Hertzen plagt und betruͤbtEr die Menſchen. Ein guͤtiger Richter hat kein Wohlgefallen an der Straffe der Schuldi- gen. Einem Vater iſts nicht eben lieb/ wenn er die Kinder hart halten muß. Der allerweiſeſte Himmels-Vater hat ſeine wichtige Urſachen. Jſts nicht eben eine Straffe/ wenn er zuͤchtiget/ ſo iſts doch eine nuͤtzliche Pruͤfung/ und noͤthige Bewahrung fuͤr ſchweren Suͤndenfaͤllen. Hoſ. 6, 1. Amos. 3, 6. Thren. 3, 37. 38. Eſa. 45, 7. Thren. 3, v. 33. Kinder/ die der Vater ſol/ Ziehn zu allen guten/ Die gerathen ſelten wohl Ohne Zucht und Ruthen Bin ich denn nun Gottes Kind/ Waruͤm wil ich fliehen/ Wenn Er mich von meiner Suͤnd/ Auf was guts wil ziehen? Doch ſol auch dein Jammer und Elend nicht umſonſt er- lidten werden. Deine Truͤbſal/ die zeitlich und leicht iſt/ ſol dir ſchaffen eine ewige und uͤber alle Maß wichtige Herr- lig- 2. Cor. 4, v. 17.

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Zitationshilfe: Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612/50>, abgerufen am 26.12.2024.