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Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.

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Reichthum Göttlicher Güte.
geschlagen doch wieder wird heilen/ und auch aus diesen ihren
Nöthen ausführen. Der biß und bleib auch du/ o frommerJob. 5, 18.
Christ/ ergeben wie in allen/ also fürnehmlich in den letzten
Todes-Nöthen/ und seuffze von Hertzen;

HErr/ meinen Geist befehl ich dir/
Mein GOtt/ mein GOtt/ weich nicht von mir/
Nim mich in deine Hände/
O wahrer GOtt/
Aus aller Noth
Hilff mir am letzten Ende! Und;
Wann du an jenem Tag die Toden wirst auf-
wecken/
So thu auch deine Hand zu meinem Grab aus-
strecken/
Laß hören deine Stimm/ und meinen Leib
weck auf/
Vnd führ' ihn schön-verklärt zum Außer-
wehlten Hauff!

Bey dem Herrn unsern Gott haben wir in dem ReichhumIII Ein
mitleidiges
Auge.

seiner Güte (3) zufinden ein mitleidiges Auge.
Nach dem wendet sich mit David unser seliger Herr Mit-
bruder/ und seuffzet: Siehe an meinen Jammer und
Elend.
Ein leibliches Auge (wie auch Ohr/ Hand und
Hertz) bilde man sich bey GOtt/ der ein Geist ist/ nicht ein.
Jedoch wird Jhm in seinem Wort gar offt auch das Auge
zugeleget/ und damit seine Allgegenwart/ Providentz und
Regierung/ Allwissenheit/ Majestät/ Zorn/ und dann auch
wohl seine tröstliche Erbarmung/ und gleichsam ein Lieb- und
hülff-reiches Mitleiden angemercket. Der H. AugustinusAugustin
hat in Erwegung dessen an einem Orth geschrieben; Deus2. Chron.
16, 9.

totus oculus est, Gott ist lauter Auge. Des Herrn Au-

gen

Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
geſchlagen doch wieder wird heilen/ uñ auch aus dieſen ihren
Noͤthen ausfuͤhren. Der biß und bleib auch du/ ô frommerJob. 5, 18.
Chriſt/ ergeben wie in allen/ alſo fuͤrnehmlich in den letzten
Todes-Noͤthen/ und ſeuffze von Hertzen;

HErr/ meinen Geiſt befehl ich dir/
Mein GOtt/ mein GOtt/ weich nicht von mir/
Nim mich in deine Haͤnde/
O wahrer GOtt/
Aus aller Noth
Hilff mir am letzten Ende! Und;
Wann du an jenem Tag die Toden wirſt auf-
wecken/
So thu auch deine Hand zu meinem Grab aus-
ſtrecken/
Laß hören deine Stimm/ und meinen Leib
weck auf/
Vnd fuͤhr’ ihn ſchoͤn-verklaͤrt zum Auſzer-
wehlten Hauff!

Bey dem Herrn unſern Gott habẽ wir in dem ReichhumIII Ein
mitleidiges
Auge.

ſeiner Guͤte (3) zufinden ein mitleidiges Auge.
Nach dem wendet ſich mit David unſer ſeliger Herr Mit-
bruder/ und ſeuffzet: Siehe an meinen Jam̃er und
Elend.
Ein leibliches Auge (wie auch Ohr/ Hand und
Hertz) bilde man ſich bey GOtt/ der ein Geiſt iſt/ nicht ein.
Jedoch wird Jhm in ſeinem Wort gar offt auch das Auge
zugeleget/ und damit ſeine Allgegenwart/ Providentz und
Regierung/ Allwiſſenheit/ Majeſtaͤt/ Zorn/ und dann auch
wohl ſeine troͤſtliche Erbarmung/ uñ gleichſam ein Lieb- und
huͤlff-reiches Mitleiden angemercket. Der H. AuguſtinusAuguſtinꝰ
hat in Erwegung deſſen an einem Orth geſchrieben; Deus2. Chron.
16, 9.

totus oculus eſt, Gott iſt lauter Auge. Des Herrn Au-

gen
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[39/0039] Reichthum Goͤttlicher Guͤte. geſchlagen doch wieder wird heilen/ uñ auch aus dieſen ihren Noͤthen ausfuͤhren. Der biß und bleib auch du/ ô frommer Chriſt/ ergeben wie in allen/ alſo fuͤrnehmlich in den letzten Todes-Noͤthen/ und ſeuffze von Hertzen; Job. 5, 18. HErr/ meinen Geiſt befehl ich dir/ Mein GOtt/ mein GOtt/ weich nicht von mir/ Nim mich in deine Haͤnde/ O wahrer GOtt/ Aus aller Noth Hilff mir am letzten Ende! Und; Wann du an jenem Tag die Toden wirſt auf- wecken/ So thu auch deine Hand zu meinem Grab aus- ſtrecken/ Laß hören deine Stimm/ und meinen Leib weck auf/ Vnd fuͤhr’ ihn ſchoͤn-verklaͤrt zum Auſzer- wehlten Hauff! Bey dem Herrn unſern Gott habẽ wir in dem Reichhum ſeiner Guͤte (3) zufinden ein mitleidiges Auge. Nach dem wendet ſich mit David unſer ſeliger Herr Mit- bruder/ und ſeuffzet: Siehe an meinen Jam̃er und Elend. Ein leibliches Auge (wie auch Ohr/ Hand und Hertz) bilde man ſich bey GOtt/ der ein Geiſt iſt/ nicht ein. Jedoch wird Jhm in ſeinem Wort gar offt auch das Auge zugeleget/ und damit ſeine Allgegenwart/ Providentz und Regierung/ Allwiſſenheit/ Majeſtaͤt/ Zorn/ und dann auch wohl ſeine troͤſtliche Erbarmung/ uñ gleichſam ein Lieb- und huͤlff-reiches Mitleiden angemercket. Der H. Auguſtinus hat in Erwegung deſſen an einem Orth geſchrieben; Deus totus oculus eſt, Gott iſt lauter Auge. Des Herrn Au- gen III Ein mitleidiges Auge. Auguſtinꝰ 2. Chron. 16, 9.

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Zitationshilfe: Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612/39>, abgerufen am 26.12.2024.