Hentschel, Adam: Exequiae Primogeniti. Liegnitz, 1622.damit jhre Kinder recht erzogen/ vnd wieder zuge- Wann nu Eltern böse Exempel geben/ denen Menschen B
damit jhre Kinder recht erzogen/ vnd wieder zuge- Wann nu Eltern boͤſe Exempel geben/ denen Menſchen B
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damit jhre Kinder recht erzogen/ vnd wieder zuge-
fuͤhret werden moͤgen dem HErrn der die Kinder ge-
geben hat. Sonderlich ſollen Eltern jhren Kindern
mit guttem Exempel vorgehen; Sintemal es vmb
die Kinder ein zart ding iſt/ koͤnnen leichte deß boͤſen
gewonen/ dazu ſie denn auch von Natur geneigt ſein.
Wann nu Eltern boͤſe Exempel geben/ denen
folgen die Kinder gemeiniglich hernach; gedencken/
hats doch mein Vater/ meine Mutter gethan/ iſts
jhnen recht geweſen/ warumb ſolte mirs vnrecht ſein?
Demnach Gott das Blutt der vbelgeaͤrgerten vnd
verfuͤhreten Kinder/ am groſſen Tage ſeines Gerichts
fordern wird von den Haͤnden jhrer Eltern/ wie auch
von allen andern die ſie vom gutten verleitet vnd ab-
gewieſen haben von dem Heiligen Bunde/ Welchen
die Kinder durch jhre Paten mit GOtte/ vnd GOtt
mit jhnen im Sacrament der Heiligen Tauffe ge-
macht haben. Weil auch der HErr Kinder giebet/
Der HErr giebet Jederman Leben vnd Athem/ vnd
hat gemacht das von einem Blutt aller Menſchen
Geſchlecht auff dem gantzen Erdbodem wohnen;
Jm HErren leben weben vnd ſind wir/ ſpricht Pau-
lus in ſeiner Predigt zu Athen gethan. Deß HErren
auffſehen bewahret vnſere Kinder in Mutterleibe.
Der HERR zeucht die Kinder aus Mutterleibe;
Derentwegen denn auch/ dieſer HErr gutten fug vnd
recht hat das ſeine wieder abzufordern/ wann vnd
wie er wil. Gleich wie Gott allein hat das Jus do-
nationis das Gebe Recht/ Alſo hat er auch das Jus
repetitionis das Nehme Recht. GOTT laͤſſet die
Menſchen
Act. 17.
v. 26. & 28.
Iob. 10. v. 12.
Pſ. 22. v. 10.
B
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