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Böttner, Konrad: Leichen- und Gedächtniß-Rede. Lauban, 1740.

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diesen Vorzug eben so wohl als die Haupt-Gütter des ewigen
Lebens, so allen auserwehlten gemein seyn sollen, aus Gna-
den empfangen werden.

Sollte aber nicht diese Hoffnung Christliche Schulleh-
rer zu der emsigen Abwartung ihres Berufs ermuntern?
Die Belohnung ist zwar künftig, aber überaus herrlich, und
gewiß. Uberdieses läßt es der getreue GOtt ihnen auch hier
schon in diesem Leben nicht an aller Belohnung fehlen.
Muß es ihnen nicht zu einem süßen Vergnügen schon allhier ge-
reichen, wenn sie an ihrer untergebenen Jugend die erwünschten
Würckungen des angewendeten Fleisses erblicken? Wenn sie
sehen, daß ihr Verstand aufgeklaeret, und ihr Wille gebes-
sert werde? wenn sie erfahren, daß ihre Schüler von dem
gemeinen Wesen und von der Kirche zu nützlichen Werckzeu-
ge[ ]brauchet werden? sollte nicht dieser Erfolg getreuen
Schullehrern
höchst angenehm seyn, wenn sie sehen, daß
ihr Fleiß, der in die vier Wände ihrer Lehrstuben einge-
schlossen geschienen, in mehr als in einer Stadt, und in einem
Lande unvergleichlichen Nutzen geschaffet? Gesetzt, daß ih-
nen der Danck auch nicht allemahl vor ihren Ohren erschal-
let, womit der und jener Schüler gegen seinen Gönner,
Freunde und Kinder ihre Treue in der ferne erzehlet! (*)

Hoch-
terna futuri sint gloriae gradus? Straßburg 1659. und M.
Adam Lebrecht Müllers, deutliche Abhandlung derer Stuffen
des ewigen Lebens. Jena 1733.
(*) Auf diese Gründe hat der berühmte Herr Gesner seine Abhand-
lung de scholasticorum doctorum felicitate gebauet, welche er
zu Göttingen bey der Eröffnung des daselbst aufgerichteten Semi-
narii philologici
1738. herausgegeben hat. Worinn ihm der
mit vielem Ruhm und grossen Nutzen dem Gymnasio zu Görlitz
vor-
G 2

dieſen Vorzug eben ſo wohl als die Haupt-Guͤtter des ewigen
Lebens, ſo allen auserwehlten gemein ſeyn ſollen, aus Gna-
den empfangen werden.

Sollte aber nicht dieſe Hoffnung Chriſtliche Schulleh-
rer zu der emſigen Abwartung ihres Berufs ermuntern?
Die Belohnung iſt zwar kuͤnftig, aber uͤberaus herrlich, und
gewiß. Uberdieſes laͤßt es der getreue GOtt ihnen auch hier
ſchon in dieſem Leben nicht an aller Belohnung fehlen.
Muß es ihnen nicht zu einem ſuͤßen Vergnuͤgen ſchon allhier ge-
reichen, wenn ſie an ihrer untergebenen Jugend die erwuͤnſchten
Wuͤrckungen des angewendeten Fleiſſes erblicken? Wenn ſie
ſehen, daß ihr Verſtand aufgeklaeret, und ihr Wille gebeſ-
ſert werde? wenn ſie erfahren, daß ihre Schuͤler von dem
gemeinen Weſen und von der Kirche zu nuͤtzlichen Werckzeu-
ge[ ]brauchet werden? ſollte nicht dieſer Erfolg getreuen
Schullehrern
hoͤchſt angenehm ſeyn, wenn ſie ſehen, daß
ihr Fleiß, der in die vier Waͤnde ihrer Lehrſtuben einge-
ſchloſſen geſchienen, in mehr als in einer Stadt, und in einem
Lande unvergleichlichen Nutzen geſchaffet? Geſetzt, daß ih-
nen der Danck auch nicht allemahl vor ihren Ohren erſchal-
let, womit der und jener Schuͤler gegen ſeinen Goͤnner,
Freunde und Kinder ihre Treue in der ferne erzehlet! (*)

Hoch-
terna futuri ſint gloriae gradus? Straßburg 1659. und M.
Adam Lebrecht Muͤllers, deutliche Abhandlung derer Stuffen
des ewigen Lebens. Jena 1733.
(*) Auf dieſe Gruͤnde hat der beruͤhmte Herr Gesner ſeine Abhand-
lung de ſcholaſticorum doctorum felicitate gebauet, welche er
zu Goͤttingen bey der Eroͤffnung des daſelbſt aufgerichteten Semi-
narii philologici
1738. herausgegeben hat. Worinn ihm der
mit vielem Ruhm und groſſen Nutzen dem Gymnaſio zu Goͤrlitz
vor-
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[51/0052] dieſen Vorzug eben ſo wohl als die Haupt-Guͤtter des ewigen Lebens, ſo allen auserwehlten gemein ſeyn ſollen, aus Gna- den empfangen werden. Sollte aber nicht dieſe Hoffnung Chriſtliche Schulleh- rer zu der emſigen Abwartung ihres Berufs ermuntern? Die Belohnung iſt zwar kuͤnftig, aber uͤberaus herrlich, und gewiß. Uberdieſes laͤßt es der getreue GOtt ihnen auch hier ſchon in dieſem Leben nicht an aller Belohnung fehlen. Muß es ihnen nicht zu einem ſuͤßen Vergnuͤgen ſchon allhier ge- reichen, wenn ſie an ihrer untergebenen Jugend die erwuͤnſchten Wuͤrckungen des angewendeten Fleiſſes erblicken? Wenn ſie ſehen, daß ihr Verſtand aufgeklaeret, und ihr Wille gebeſ- ſert werde? wenn ſie erfahren, daß ihre Schuͤler von dem gemeinen Weſen und von der Kirche zu nuͤtzlichen Werckzeu- ge brauchet werden? ſollte nicht dieſer Erfolg getreuen Schullehrern hoͤchſt angenehm ſeyn, wenn ſie ſehen, daß ihr Fleiß, der in die vier Waͤnde ihrer Lehrſtuben einge- ſchloſſen geſchienen, in mehr als in einer Stadt, und in einem Lande unvergleichlichen Nutzen geſchaffet? Geſetzt, daß ih- nen der Danck auch nicht allemahl vor ihren Ohren erſchal- let, womit der und jener Schuͤler gegen ſeinen Goͤnner, Freunde und Kinder ihre Treue in der ferne erzehlet! (*) Hoch- (*) (*) Auf dieſe Gruͤnde hat der beruͤhmte Herr Gesner ſeine Abhand- lung de ſcholaſticorum doctorum felicitate gebauet, welche er zu Goͤttingen bey der Eroͤffnung des daſelbſt aufgerichteten Semi- narii philologici 1738. herausgegeben hat. Worinn ihm der mit vielem Ruhm und groſſen Nutzen dem Gymnaſio zu Goͤrlitz vor- (*) terna futuri ſint gloriae gradus? Straßburg 1659. und M. Adam Lebrecht Muͤllers, deutliche Abhandlung derer Stuffen des ewigen Lebens. Jena 1733. G 2

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Zitationshilfe: Böttner, Konrad: Leichen- und Gedächtniß-Rede. Lauban, 1740, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508578/52>, abgerufen am 28.11.2024.