Francisci, Martinus: Des Sterbens Gewißheit und Der hinterbliebenden Zufriedenheit. [Musckaw], [1675].Abdanckungs-Rede. Jacob die Hinderbliebende vermahnet zur ChristlichenZufrie-denheit/ wann er spricht: Und GOtt wird mit euch seyn! O guter Tausch! O seeliger Wechsel! Da man an statt eines irr- dischen/ einen Himmlischen Tröster bekömmet! Es redet aber der Ertzvater Jacob mit seinen Kindern/ und vertröstet sie auf die künfftige Wieder-Außführung aus dem Egyptischen Dienst- Hause/ wie aus denen bald darauf-folgenden Propheceyungs- Worten erhellet: Und GOtt wird mit euch seyn/ und euch wieder bringen in das Land eurer Väter/ wie denn diese al- hier gebrauchte Redens-Art Deus erit vobiscum GOtt wird mit euch seyn! So viel als Göttliche Beywohnung/ Hülffe und Beystand bedeutet/ so durch eine kleine Veränderung/ vor Alters zu Gruß- und Wunsch-Worten ist gebrauchet worden. Wie Boas zu den Schnittern sagte: Dominus vobiscum! Der HErr mit euch! Ruth. II. v. 4. Also sagte auch der Himmels- Legat Gabriel zu der Jungfrau Mariae Luc. I. v. 28. Dominus tecum! Der HErr mit dir! So hat nun der Ertzvater Ja- cob/ die über seinen Todt betrübete Kinder aufrichten und sagen wollen: Siehe ich sterbe/ aber GOtt der nimmermehr stir- bet/ wird mit euch seyn! GOtt/ der alles trägt/ durch das Wort seiner Krafft Hebr. I. v. 3. wird euer Versorger seyn! GOtt/ der den Gerechten nicht ewiglich in Unrnhe lässet/ wird euch auch wieder gnädig seyn! O Hertz-vergnüglicher Trost! O herrlicher Seegen! Wann ich nun/ das allezeit gegen seinen Kind und Kindes- liche E iij
Abdanckungs-Rede. Jacob die Hinderbliebende vermahnet zur ChriſtlichenZufrie-denheit/ wann er ſpricht: Und GOtt wird mit euch ſeyn! O guter Tauſch! O ſeeliger Wechſel! Da man an ſtatt eines irr- diſchen/ einen Himmliſchen Troͤſter bekömmet! Es redet aber der Ertzvater Jacob mit ſeinen Kindern/ und vertroͤſtet ſie auf die kuͤnfftige Wieder-Außfuͤhrung aus dem Egyptiſchen Dienſt- Hauſe/ wie aus denen bald darauf-folgenden Propheceyungs- Worten erhellet: Und GOtt wird mit euch ſeyn/ und euch wieder bringen in das Land eurer Vaͤter/ wie denn dieſe al- hier gebrauchte Redens-Art Deus erit vobiſcum GOtt wird mit euch ſeyn! So viel als Goͤttliche Beywohnung/ Huͤlffe und Beyſtand bedeutet/ ſo durch eine kleine Veraͤnderung/ vor Alters zu Gruß- und Wunſch-Worten iſt gebrauchet worden. Wie Boas zu den Schnittern ſagte: Dominus vobiſcum! Der HErr mit euch! Ruth. II. v. 4. Alſo ſagte auch der Himmels- Legat Gabriel zu der Jungfrau Mariæ Luc. I. v. 28. Dominus tecum! Der HErr mit dir! So hat nun der Ertzvater Ja- cob/ die uͤber ſeinen Todt betrübete Kinder aufrichten und ſagen wollen: Siehe ich ſterbe/ aber GOtt der nimmermehr ſtir- bet/ wird mit euch ſeyn! GOtt/ der alles traͤgt/ durch das Wort ſeiner Krafft Hebr. I. v. 3. wird euer Verſorger ſeyn! GOtt/ der den Gerechten nicht ewiglich in Unrnhe laͤſſet/ wird euch auch wieder gnaͤdig ſeyn! O Hertz-vergnüglicher Troſt! O herrlicher Seegen! Wann ich nun/ das allezeit gegen ſeinen Kind und Kindes- liche E iij
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Abdanckungs-Rede.
Jacob die Hinderbliebende vermahnet zur ChriſtlichenZufrie-
denheit/ wann er ſpricht: Und GOtt wird mit euch ſeyn!
O guter Tauſch! O ſeeliger Wechſel! Da man an ſtatt eines irr-
diſchen/ einen Himmliſchen Troͤſter bekömmet! Es redet aber
der Ertzvater Jacob mit ſeinen Kindern/ und vertroͤſtet ſie auf die
kuͤnfftige Wieder-Außfuͤhrung aus dem Egyptiſchen Dienſt-
Hauſe/ wie aus denen bald darauf-folgenden Propheceyungs-
Worten erhellet: Und GOtt wird mit euch ſeyn/ und euch
wieder bringen in das Land eurer Vaͤter/ wie denn dieſe al-
hier gebrauchte Redens-Art Deus erit vobiſcum GOtt wird
mit euch ſeyn! So viel als Goͤttliche Beywohnung/ Huͤlffe
und Beyſtand bedeutet/ ſo durch eine kleine Veraͤnderung/ vor
Alters zu Gruß- und Wunſch-Worten iſt gebrauchet worden.
Wie Boas zu den Schnittern ſagte: Dominus vobiſcum! Der
HErr mit euch! Ruth. II. v. 4. Alſo ſagte auch der Himmels-
Legat Gabriel zu der Jungfrau Mariæ Luc. I. v. 28. Dominus
tecum! Der HErr mit dir! So hat nun der Ertzvater Ja-
cob/ die uͤber ſeinen Todt betrübete Kinder aufrichten und ſagen
wollen: Siehe ich ſterbe/ aber GOtt der nimmermehr ſtir-
bet/ wird mit euch ſeyn! GOtt/ der alles traͤgt/ durch das
Wort ſeiner Krafft Hebr. I. v. 3. wird euer Verſorger ſeyn!
GOtt/ der den Gerechten nicht ewiglich in Unrnhe laͤſſet/ wird
euch auch wieder gnaͤdig ſeyn! O Hertz-vergnüglicher Troſt!
O herrlicher Seegen!
Wann ich nun/ das allezeit gegen ſeinen Kind und Kindes-
Kindern/ treu verſpuͤrte Vaterhertz unſers in GOtt ſeelig ru-
henden Jacobs/ ich meine den wolſeel. Herrn Burgemeiſter/ kurtz
vor ſeinem ſeeligen Abſterben haͤtte ſehen und pruͤffen ſollen/ ſo
verſichere ich euch/ daß ich dergleichen Jacobitiſche Gedancken
antreffen wollen. Zwar ſeine Hertzens-Gedancken/ wegen ſeiner
Perſon/ waren von lauter Sterben/ alldieweil er durch vergeb-
liche
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Zitationshilfe: | Francisci, Martinus: Des Sterbens Gewißheit und Der hinterbliebenden Zufriedenheit. [Musckaw], [1675], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508453/9>, abgerufen am 17.07.2024. |