Letsch, Johann: Stephan(o)logia [gr.] Sacra. Brieg, 1647.Al. Wan schimpffet uberal dem Tode sein begönnen Sam bt das er sonder schew gleich ohne Witz der Sinnen (dran Reist dehn/ bald jenen hin; Und denckt doch keiner Das aller Menschen thun muß wallen seine bahn. Es ist der alte bundt. Wir mussen alle gehen Den grossen-Sterbens-Weg/ und müssen alle stehen Auf der bekandten fahrt und schwartzen Todes-Bahr Und ist es heute nicht/ so wird es morgen wahr, Es hilfft kein geld und gutt/ es helffen keine gaben Die weit für anderm Volck' offt schöne Menscher haben/ Kein alter sagen kan/ es habe diesen Preis Das es vom übergehn und schutz zu sagen weis. Du weist mein Fridrich wohl/ das Dein und Unser Leben Muß endlich sein ade! zur pflicht dem/ Tode geben/ Wir haben keine stadt/ die unß befreyen kan Und halten Todes-loß/ Wir mussen alle dran Wolan nur seelig fort. Ob gleich Wir hinterlassen Die/ welch' ob Unserm Tod' ein trawrig seufftzen fassen/ O wirff diß dencken hin/ gedencke das die zeit Sey komben/ die Dich itzt setzt ausser alles leidt Und ferner' Hertzens angst. Dein Leben lauter Wonne Dem Leben eitel Lust/ Dein Leben lauter Sonne Und Stelen-labsal ist: Mein Gott wer wolte nicht Auff dehn so schönen ort/ wo Du bist/ sein verpflicht? Mein
Al. Wan ſchimpffet uberal dem Tode ſein begoͤnnen Sam bt das er ſonder ſchew gleich ohne Witz der Sinnen (dran Reiſt dehn/ bald jenen hin; Und denckt doch keiner Das aller Menſchen thun muß wallen ſeine bahn. Es iſt der alte bundt. Wir muſſen alle gehen Den groſſen-Sterbens-Weg/ und muͤſſen alle ſtehen Auf der bekandten fahrt und ſchwartzen Todes-Bahr Und iſt es heute nicht/ ſo wird es morgen wahr, Es hilfft kein geld und gutt/ es helffen keine gaben Die weit fuͤr anderm Volck’ offt ſchoͤne Menſcher haben/ Kein alter ſagen kan/ es habe dieſen Preis Das es vom uͤbergehn und ſchutz zu ſagen weis. Du weiſt mein Fridrich wohl/ das Dein und Unſer Lebẽ Muß endlich ſein ade! zur pflicht dem/ Tode geben/ Wir haben keine ſtadt/ die unß befreyen kan Und halten Todes-loß/ Wir muſſen alle dran Wolan nur ſeelig fort. Ob gleich Wir hinterlaſſen Die/ welch’ ob Unſerm Tod’ ein trawrig ſeufftzen faſſen/ O wirff diß dencken hin/ gedencke das die zeit Sey komben/ die Dich itzt ſetzt auſſer alles leidt Und ferner’ Hertzens angſt. Dein Leben lauter Wonne Dem Leben eitel Luſt/ Dein Leben lauter Sonne Und Stelen-labſal iſt: Mein Gott wer wolte nicht Auff dehn ſo ſchoͤnen ort/ wo Du biſt/ ſein verpflicht? Mein
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Al.
Wan ſchimpffet uberal dem Tode ſein begoͤnnen
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Reiſt dehn/ bald jenen hin; Und denckt doch keiner
Das aller Menſchen thun muß wallen ſeine bahn.
Es iſt der alte bundt. Wir muſſen alle gehen
Den groſſen-Sterbens-Weg/ und muͤſſen alle ſtehen
Auf der bekandten fahrt und ſchwartzen Todes-Bahr
Und iſt es heute nicht/ ſo wird es morgen wahr,
Es hilfft kein geld und gutt/ es helffen keine gaben
Die weit fuͤr anderm Volck’ offt ſchoͤne Menſcher haben/
Kein alter ſagen kan/ es habe dieſen Preis
Das es vom uͤbergehn und ſchutz zu ſagen weis.
Du weiſt mein Fridrich wohl/ das Dein und Unſer Lebẽ
Muß endlich ſein ade! zur pflicht dem/ Tode geben/
Wir haben keine ſtadt/ die unß befreyen kan
Und halten Todes-loß/ Wir muſſen alle dran
Wolan nur ſeelig fort. Ob gleich Wir hinterlaſſen
Die/ welch’ ob Unſerm Tod’ ein trawrig ſeufftzen faſſen/
O wirff diß dencken hin/ gedencke das die zeit
Sey komben/ die Dich itzt ſetzt auſſer alles leidt
Und ferner’ Hertzens angſt. Dein Leben lauter Wonne
Dem Leben eitel Luſt/ Dein Leben lauter Sonne
Und Stelen-labſal iſt: Mein Gott wer wolte nicht
Auff dehn ſo ſchoͤnen ort/ wo Du biſt/ ſein verpflicht?
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Zitationshilfe: | Letsch, Johann: Stephan(o)logia [gr.] Sacra. Brieg, 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508445/76>, abgerufen am 17.02.2025. |