Langevoith, Georg: Eine Christliche Leichpredigt. Leipzig, 1609.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Leichpredigt.

dem David Psal. 23. Ob ich schon wandele im fin-Psal. 23, 4.
stern thal/ fürchte ich kein vnglück/ denn du bist
bey mir/ dein stecken vnd stab trösten mich. Dar-
umb sol ein Christlicher Wallbruder bey sich haben das
Wort Gottes. Ohne das Wort Gottes ist Abraham nichtAbraham.
aus seinem Vaterlande gezogen/ Genes. 12. Also auchGen. 12, 1.
Loth.
Gen. 19, 12.
Loth nicht aus Sodom. Die Kinder Jsrael zogen auch ohne
das Wort des HErrn nicht aus Egypten/ Ex. 4. Vnd wannIsraelit[en.]
sie jährlichen dreymal gen Jerusalem zogen/ geschach sol-Exod 4, 5.
ches auch nicht ohne das Wort des HErrn/ Levit. 23. GottLevit. 23. 4.
hat keinen gefallen an Menschen wercken. Drumb höre-Apo[stel].
ten die heiligen Apostel aus dem munde des HErrn Chri-
sti/ weß sie sich nach seiner Himmelfarth versehen solten:
Ite in orbem universum: Gehet hin in alle Welt/ vndMat. 28, 19.
lehret alle Heyden/ vnd teuffet sie im Namen des
Vaters/ vnd des Sohns/ vnd des heiligen Geists/
Matth. 28. Darumb gebühret einem jeden Christen/ daß er
in seiner Pilgrimschafft das Wort des HErrn ergreif-
fe/ sich darauff stöhne vnnd gründe/ auff daß er Gottes
Wanderer sey. Vnd wenn andere in dieser Welt sagen/
Wir verlassen vns auff Rosse vnd Wagen: So sa-Psal. 20, 8.
gen wir dargegen/ Wir aber dencken an den Namen
des HErrn vnsers Gottes/ Psal. 20. Das Wort ist einPsal. 119, 105
Liecht vnd Leuchte auff vnserm wege/ Psal. 119.

Wer diesen Stecken vnd Stab/ dieses Liecht vnd
Leuchte bey sich hat/ der kan seines Ampts vnd beruffs
trewlich warnemen vnd abwarten: Er kan den Satan vnd
alle hellische Reuber vnd Mörder vberwinden/ vnd hat bey
dem Namen des HErrn ein festes Schloß/ Prov.Prov. 18, 10.
18. kan mit jhm reden/ vnd alle noth vnd anliegen auffPsal 55, 23.

jhn

Leichpredigt.

dem David Pſal. 23. Ob ich ſchon wandele im fin-Pſal. 23, 4.
ſtern thal/ fuͤrchte ich kein vngluͤck/ denn du biſt
bey mir/ dein ſtecken vnd ſtab troͤſten mich. Dar-
umb ſol ein Chriſtlicher Wallbruder bey ſich haben das
Wort Gottes. Ohne das Wort Gottes iſt Abraham nichtAbraham.
aus ſeinem Vaterlande gezogen/ Geneſ. 12. Alſo auchGen. 12, 1.
Loth.
Gen. 19, 12.
Loth nicht aus Sodom. Die Kinder Jſrael zogen auch ohne
das Wort des HErrn nicht aus Egypten/ Ex. 4. Vnd wannIſraelit[en.]
ſie jaͤhrlichen dreymal gen Jeruſalem zogen/ geſchach ſol-Exod 4, 5.
ches auch nicht ohne das Wort des HErrn/ Levit. 23. GottLevit. 23. 4.
hat keinen gefallen an Menſchen wercken. Drumb hoͤre-Apo[ſtel].
ten die heiligen Apoſtel aus dem munde des HErrn Chri-
ſti/ weß ſie ſich nach ſeiner Himmelfarth verſehen ſolten:
Ite in orbem univerſum: Gehet hin in alle Welt/ vndMat. 28, 19.
lehret alle Heyden/ vnd teuffet ſie im Namen des
Vaters/ vnd des Sohns/ vnd des heiligen Geiſts/
Matth. 28. Darumb gebuͤhret einem jeden Chriſten/ daß er
in ſeiner Pilgrimſchafft das Wort des HErrn ergreif-
fe/ ſich darauff ſtoͤhne vnnd gruͤnde/ auff daß er Gottes
Wanderer ſey. Vnd wenn andere in dieſer Welt ſagen/
Wir verlaſſen vns auff Roſſe vnd Wagen: So ſa-Pſal. 20, 8.
gen wir dargegen/ Wir aber dencken an den Namen
des HErrn vnſers Gottes/ Pſal. 20. Das Wort iſt einPſal. 119, 105
Liecht vnd Leuchte auff vnſerm wege/ Pſal. 119.

Wer dieſen Stecken vnd Stab/ dieſes Liecht vnd
Leuchte bey ſich hat/ der kan ſeines Ampts vnd beruffs
trewlich warnemen vnd abwarten: Er kan den Satan vnd
alle helliſche Reuber vnd Moͤrder vberwinden/ vnd hat bey
dem Namen des HErrn ein feſtes Schloß/ Prov.Prov. 18, 10.
18. kan mit jhm reden/ vnd alle noth vnd anliegen auffPſal 55, 23.

jhn

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0017" n="[17]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Leichpredigt.</hi></fw><lb/>
dem David <hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 23. <hi rendition="#fr">Ob ich &#x017F;chon wandele im fin-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 23, 4.</note><lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;tern thal/ fu&#x0364;rchte ich kein vnglu&#x0364;ck/ denn du bi&#x017F;t<lb/>
bey mir/ dein &#x017F;tecken vnd &#x017F;tab tro&#x0364;&#x017F;ten mich.</hi> Dar-<lb/>
umb &#x017F;ol ein Chri&#x017F;tlicher Wallbruder bey &#x017F;ich haben das<lb/>
Wort Gottes. Ohne das Wort Gottes i&#x017F;t Abraham nicht<note place="right">Abraham.</note><lb/>
aus &#x017F;einem <hi rendition="#fr">Vaterlande gezogen/</hi> <hi rendition="#aq">Gene&#x017F;.</hi> 12. Al&#x017F;o auch<note place="right"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 12, 1.<lb/>
Loth.<lb/><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 19, 12.</note><lb/>
Loth nicht aus Sodom. Die Kinder J&#x017F;rael zogen auch ohne<lb/>
das Wort des HErrn nicht aus Egypten/ <hi rendition="#aq">Ex.</hi> 4. Vnd wann<note place="right">I&#x017F;raelit<supplied>en.</supplied></note><lb/>
&#x017F;ie ja&#x0364;hrlichen dreymal gen Jeru&#x017F;alem zogen/ ge&#x017F;chach &#x017F;ol-<note place="right"><hi rendition="#aq">Exod</hi> 4, 5.</note><lb/>
ches auch nicht ohne das Wort des HErrn/ <hi rendition="#aq">Levit.</hi> 23. Gott<note place="right"><hi rendition="#aq">Levit.</hi> 23. 4.</note><lb/>
hat keinen gefallen an Men&#x017F;chen wercken. Drumb ho&#x0364;re-<note place="right">Apo<supplied>&#x017F;tel</supplied>.</note><lb/>
ten die heiligen Apo&#x017F;tel aus dem munde des HErrn Chri-<lb/>
&#x017F;ti/ weß &#x017F;ie &#x017F;ich nach &#x017F;einer Himmelfarth ver&#x017F;ehen &#x017F;olten:<lb/><hi rendition="#aq">Ite in orbem univer&#x017F;um:</hi> <hi rendition="#fr">Gehet hin in alle Welt/ vnd</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Mat.</hi> 28, 19.</note><lb/><hi rendition="#fr">lehret alle Heyden/ vnd teuffet &#x017F;ie im Namen des<lb/>
Vaters/ vnd des Sohns/ vnd des heiligen Gei&#x017F;ts/</hi><lb/><hi rendition="#aq">Matth.</hi> 28. Darumb gebu&#x0364;hret einem jeden Chri&#x017F;ten/ daß er<lb/>
in &#x017F;einer <hi rendition="#fr">Pilgrim&#x017F;chafft</hi> das Wort des HErrn ergreif-<lb/>
fe/ &#x017F;ich darauff &#x017F;to&#x0364;hne vnnd gru&#x0364;nde/ auff daß er <hi rendition="#fr">Gottes<lb/>
Wanderer &#x017F;ey.</hi> Vnd wenn andere in die&#x017F;er Welt &#x017F;agen/<lb/>
Wir <hi rendition="#fr">verla&#x017F;&#x017F;en</hi> vns <hi rendition="#fr">auff Ro&#x017F;&#x017F;e vnd Wagen: So &#x017F;a-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 20, 8.</note><lb/>
gen wir dargegen/ <hi rendition="#fr">Wir aber dencken an den Namen<lb/>
des HErrn vn&#x017F;ers Gottes/</hi> <hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 20. Das Wort i&#x017F;t ein<note place="right"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 119, 105</note><lb/><hi rendition="#fr">Liecht vnd Leuchte auff vn&#x017F;erm wege/</hi> <hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 119.</p><lb/>
            <p>Wer die&#x017F;en <hi rendition="#fr">Stecken vnd Stab/</hi> die&#x017F;es <hi rendition="#fr">Liecht</hi> vnd<lb/><hi rendition="#fr">Leuchte</hi> bey &#x017F;ich hat/ der kan &#x017F;eines Ampts vnd beruffs<lb/>
trewlich warnemen vnd abwarten: Er kan den Satan vnd<lb/>
alle helli&#x017F;che Reuber vnd Mo&#x0364;rder vberwinden/ vnd hat bey<lb/><hi rendition="#fr">dem Namen des HErrn ein fe&#x017F;tes Schloß/</hi> <hi rendition="#aq">Prov.</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Prov.</hi> 18, 10.</note><lb/>
18. kan mit jhm reden/ vnd alle noth vnd <hi rendition="#fr">anliegen auff</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al</hi> 55, 23.</note><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">jhn</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[17]/0017] Leichpredigt. dem David Pſal. 23. Ob ich ſchon wandele im fin- ſtern thal/ fuͤrchte ich kein vngluͤck/ denn du biſt bey mir/ dein ſtecken vnd ſtab troͤſten mich. Dar- umb ſol ein Chriſtlicher Wallbruder bey ſich haben das Wort Gottes. Ohne das Wort Gottes iſt Abraham nicht aus ſeinem Vaterlande gezogen/ Geneſ. 12. Alſo auch Loth nicht aus Sodom. Die Kinder Jſrael zogen auch ohne das Wort des HErrn nicht aus Egypten/ Ex. 4. Vnd wann ſie jaͤhrlichen dreymal gen Jeruſalem zogen/ geſchach ſol- ches auch nicht ohne das Wort des HErrn/ Levit. 23. Gott hat keinen gefallen an Menſchen wercken. Drumb hoͤre- ten die heiligen Apoſtel aus dem munde des HErrn Chri- ſti/ weß ſie ſich nach ſeiner Himmelfarth verſehen ſolten: Ite in orbem univerſum: Gehet hin in alle Welt/ vnd lehret alle Heyden/ vnd teuffet ſie im Namen des Vaters/ vnd des Sohns/ vnd des heiligen Geiſts/ Matth. 28. Darumb gebuͤhret einem jeden Chriſten/ daß er in ſeiner Pilgrimſchafft das Wort des HErrn ergreif- fe/ ſich darauff ſtoͤhne vnnd gruͤnde/ auff daß er Gottes Wanderer ſey. Vnd wenn andere in dieſer Welt ſagen/ Wir verlaſſen vns auff Roſſe vnd Wagen: So ſa- gen wir dargegen/ Wir aber dencken an den Namen des HErrn vnſers Gottes/ Pſal. 20. Das Wort iſt ein Liecht vnd Leuchte auff vnſerm wege/ Pſal. 119. Pſal. 23, 4. Abraham. Gen. 12, 1. Loth. Gen. 19, 12. Iſraeliten. Exod 4, 5. Levit. 23. 4. Apoſtel. Mat. 28, 19. Pſal. 20, 8. Pſal. 119, 105 Wer dieſen Stecken vnd Stab/ dieſes Liecht vnd Leuchte bey ſich hat/ der kan ſeines Ampts vnd beruffs trewlich warnemen vnd abwarten: Er kan den Satan vnd alle helliſche Reuber vnd Moͤrder vberwinden/ vnd hat bey dem Namen des HErrn ein feſtes Schloß/ Prov. 18. kan mit jhm reden/ vnd alle noth vnd anliegen auff jhn Prov. 18, 10. Pſal 55, 23. C

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/508442
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/508442/17
Zitationshilfe:	Langevoith, Georg: Eine Christliche Leichpredigt. Leipzig, 1609, S. [17]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508442/17>, abgerufen am 21.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.