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Langevoith, Georg: Eine Christliche Leichpredigt. Leipzig, 1609.

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Eine Christliche

Des Teuf-
fels wallfart
ist erschreck-
lich.
Der Teuffel hat vnd helt auch seine Wallfarth/ aber es
ist eine böse vnd schreckliche Wallfarth/ wie sie von dem H.
Apostel Petro beschrieben wird/ 1. Petr. 5. Seid nüchtern
1. Petr. 5, 8.vnd wachet/ denn ewer Widersacher der Teuffel
gehet herumb/ wie ein brüllender Löwe/ vnd su-
chet/ welchen er verschlinge/ dem widerstehet fest

Iob. 1, 7.im glauben. Vnd im Buch Job cap. 1. fraget Gott der
HErr den Satan: Wo kommestu her? Satan ant-
wortet dem HErrn/ vnd sprach: Jch habe das
Land vmbher durchzogen.
Jn solcher seiner bösen vnd
gefehrlichen wallfarth/ ist sein intent vnd meinung dahin ei-
gentlich gerichtet/ daß er vns/ als Pilgrim Gottes/ vnsern
Gen. 3, 7.zehrpfenning vnd alles gerne gar nemen/ vnd wie Adam vnd
Eva/ gar nacket außziehen/ Gen. 3. vnd mercklichen ver-
wunden wolte/ wie wir diß ein augenscheinlichs vorbild ha-
ben an dem/ so vnter die Mörder gefallen/ verwun-
Luc. 10, 30.det/ vnd halb tod gelassen worden/ Luc. 10.

Darumb muß ein Christlicher Wallbruder vnd
Pilgrim Gottes/
gar wol von dem Duce, das ist/ dem
HErrn Jesu Christo/ von oben herab gerüstet vnd verwah-
ret seyn/ wenn er seinen lauff/ im Glauben vnd gutem Ge-
wissen/ wil vollenden. Denn gleich wie ein leiblicher wan-
dersman
sich nicht bloß auff die Reise machet/ sondern
versichert sich gar wol mit denen sachen/ deren er auff dem
Der geistli-
chen Pil-
grim rü-
stung.
wege bedürfftig ist: Also wil sich vielmehr in der geistli-
chen Wallfarth
gebühren/ daß ein gleubiger Christ seiner
wol warneme/ vnd rüste sich dermassen/ damit er nicht in
gefahr vnd schaden gedeyen möge.

1.
Stab.
Ist Gottes
Wort.
Ist demnach für allen dingen nötig/ ein Stab/ wel-
cher ist das heilige vnd seligmachende Wort Gottes/ von

dem
Eine Chriſtliche

Des Teuf-
fels wallfart
iſt erſchreck-
lich.
Der Teuffel hat vnd helt auch ſeine Wallfarth/ aber es
iſt eine boͤſe vnd ſchreckliche Wallfarth/ wie ſie von dem H.
Apoſtel Petro beſchrieben wird/ 1. Petr. 5. Seid nuͤchtern
1. Petr. 5, 8.vnd wachet/ denn ewer Widerſacher der Teuffel
gehet herumb/ wie ein bruͤllender Loͤwe/ vnd ſu-
chet/ welchen er verſchlinge/ dem widerſtehet feſt

Iob. 1, 7.im glauben. Vnd im Buch Job cap. 1. fraget Gott der
HErr den Satan: Wo kommeſtu her? Satan ant-
wortet dem HErrn/ vnd ſprach: Jch habe das
Land vmbher durchzogen.
Jn ſolcher ſeiner boͤſen vnd
gefehrlichen wallfarth/ iſt ſein intent vnd meinung dahin ei-
gentlich gerichtet/ daß er vns/ als Pilgrim Gottes/ vnſern
Gen. 3, 7.zehrpfenning vnd alles gerne gar nemen/ vnd wie Adam vnd
Eva/ gar nacket außziehen/ Gen. 3. vnd mercklichen ver-
wunden wolte/ wie wir diß ein augenſcheinlichs vorbild ha-
ben an dem/ ſo vnter die Moͤrder gefallen/ verwun-
Luc. 10, 30.det/ vnd halb tod gelaſſen worden/ Luc. 10.

Darumb muß ein Chriſtlicher Wallbruder vnd
Pilgrim Gottes/
gar wol von dem Duce, das iſt/ dem
HErrn Jeſu Chriſto/ von oben herab geruͤſtet vnd verwah-
ret ſeyn/ wenn er ſeinen lauff/ im Glauben vnd gutem Ge-
wiſſen/ wil vollenden. Denn gleich wie ein leiblicher wan-
dersman
ſich nicht bloß auff die Reiſe machet/ ſondern
verſichert ſich gar wol mit denen ſachen/ deren er auff dem
Der geiſtli-
chen Pil-
grim ruͤ-
ſtung.
wege beduͤrfftig iſt: Alſo wil ſich vielmehr in der geiſtli-
chen Wallfarth
gebuͤhren/ daß ein gleubiger Chriſt ſeiner
wol warneme/ vnd ruͤſte ſich dermaſſen/ damit er nicht in
gefahr vnd ſchaden gedeyen moͤge.

1.
Stab.
Iſt Gottes
Wort.
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cher iſt das heilige vnd ſeligmachende Wort Gottes/ von

dem
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[[16]/0016] Eine Chriſtliche Der Teuffel hat vnd helt auch ſeine Wallfarth/ aber es iſt eine boͤſe vnd ſchreckliche Wallfarth/ wie ſie von dem H. Apoſtel Petro beſchrieben wird/ 1. Petr. 5. Seid nuͤchtern vnd wachet/ denn ewer Widerſacher der Teuffel gehet herumb/ wie ein bruͤllender Loͤwe/ vnd ſu- chet/ welchen er verſchlinge/ dem widerſtehet feſt im glauben. Vnd im Buch Job cap. 1. fraget Gott der HErr den Satan: Wo kommeſtu her? Satan ant- wortet dem HErrn/ vnd ſprach: Jch habe das Land vmbher durchzogen. Jn ſolcher ſeiner boͤſen vnd gefehrlichen wallfarth/ iſt ſein intent vnd meinung dahin ei- gentlich gerichtet/ daß er vns/ als Pilgrim Gottes/ vnſern zehrpfenning vnd alles gerne gar nemen/ vnd wie Adam vnd Eva/ gar nacket außziehen/ Gen. 3. vnd mercklichen ver- wunden wolte/ wie wir diß ein augenſcheinlichs vorbild ha- ben an dem/ ſo vnter die Moͤrder gefallen/ verwun- det/ vnd halb tod gelaſſen worden/ Luc. 10. Des Teuf- fels wallfart iſt erſchreck- lich. 1. Petr. 5, 8. Iob. 1, 7. Gen. 3, 7. Luc. 10, 30. Darumb muß ein Chriſtlicher Wallbruder vnd Pilgrim Gottes/ gar wol von dem Duce, das iſt/ dem HErrn Jeſu Chriſto/ von oben herab geruͤſtet vnd verwah- ret ſeyn/ wenn er ſeinen lauff/ im Glauben vnd gutem Ge- wiſſen/ wil vollenden. Denn gleich wie ein leiblicher wan- dersman ſich nicht bloß auff die Reiſe machet/ ſondern verſichert ſich gar wol mit denen ſachen/ deren er auff dem wege beduͤrfftig iſt: Alſo wil ſich vielmehr in der geiſtli- chen Wallfarth gebuͤhren/ daß ein gleubiger Chriſt ſeiner wol warneme/ vnd ruͤſte ſich dermaſſen/ damit er nicht in gefahr vnd ſchaden gedeyen moͤge. Der geiſtli- chen Pil- grim ruͤ- ſtung. Iſt demnach fuͤr allen dingen noͤtig/ ein Stab/ wel- cher iſt das heilige vnd ſeligmachende Wort Gottes/ von dem 1. Stab. Iſt Gottes Wort.

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Zitationshilfe: Langevoith, Georg: Eine Christliche Leichpredigt. Leipzig, 1609, S. [16]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508442/16>, abgerufen am 24.11.2024.