Seidel, Georg: Hyiothesia [gr.] Seu adoptio filiorum dei. [s. l.], 1637.Christl: Leich vnd EhrenPredigt. 1. Ad honoris Excellentiam, Daß wir werden Mit- wie E
Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt. 1. Ad honoris Excellentiam, Daß wir werden Mit- wie E
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Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.
1. Ad honoris Excellentiam, Daß wir werden Mit-
Erbeu Chriſti ſein/ darauff vns vnſer Text vertroͤſtet.
Ein groſſes war/ da Moyſes, zu einem Sohn der Tochter
Pharao angenommen wardt. Aber es war dabey groſſe
Gefahr/ vnd hette leichtlich die Erbſchafft des Ewigen
lebens dadurch verſchertzen ſollen/ darumb Er auch Zeit-
lich ſeiner Adoption reſigniret. Ein groſſes war auch/
da Eſther zu Koͤniglichen Wuͤrden erhoben wurde. Aber
was iſt dieſe vergaͤngliche Ehre zu rechnen/ gegen der Ehre/
derer gedencket der Apoſtel in den verleſenen Worten/ da
deñ bedencklich iſt ſeine Argumentation oder Schluß-
rede: wenn Er es nicht ſchlechter dinges darbey bleiben leſt/
vnd ſpricht/ Sindt wir denn Kinder/ ſo ſindt wir
auch Erben/ ſondern er ſetzt auch noch darzu GOttes
Erben vnd Mit Erben Chriſti/ denn es iſt zuwiſſen
darbey. 1. Erſtlich/ daß nicht alle Kinder auch zugleich
Erbẽ des Vaters ſind/ alſo hat Abraham Zweene Soͤhne/
Einen von der Freyen/ den andern von der Magd/ Jſaac
Erbete gar alleine/ Jſmael aber wurde ſem̃t ſeiner Mutter
außgeſtoſſen/ wie deutlich der Apoſtel in ſeiner Epiſtel an
die Galater ſchreibet/ (a) vnd zeucht an auß Moyſe, (b)
die Worte: Stoß die Magd hinauß mit jhrem Sohn/
denn der Magd Sohn/ ſoll nicht Erben/ mit dem Sohn
der Freyen. Alſo hat GOtt auch viel Kinder/ denn alle
Menſchen ſindt ſeine Kinder wegen der Erſchoͤpffung/
vnd Erhaltung/ die wenigſten Erben das Reich der
Herꝛligkeit/ Ihr viel machẽ ſich vorluſtig der Seligkeit
durch jhre Gottloſigkeit vnd muthwilligen Vngehorſam̃.
So ſtehet auch von etlichen/ daß Sie jhꝛ theil in dieſer
Welt empfangen mit dem Reichen Manne/ (c) oder
wie
Nb. α
a) Cap. 4.
ꝟ. 22. & 30.
b) Cen. 21.
ꝟ. 16. & c. 25.
Den Kindern
võ der Kethu-
ra/ gab Abra-
ham auch nur
Geſchencke.
c) Luc. 16.
E
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