Seidel, Georg: Hyiothesia [gr.] Seu adoptio filiorum dei. [s. l.], 1637.Christl: Leich vnd EhrenPredigt. qvavit. Spigel. Caeterum Alciati sententiam refellit omnium Codicum fides & ve-terem lectionem retinendam esse, legendumq; ex tribus Maribus censet Conna- nus lib. 2. c: 15. num. 13. In dem Volck Gottes/ war auch zu finden ein sonder- ligatur, teneturq; per gere Hierosolymam & illic manere donec moriatur, aut donec templum extructum fuerit, & ipse votum suum solverit, & cunctis diebus, quibus in terra aliena manet, tenetur abslinere a vino, rasura & mortuorum contactu. Also ist auch nicht Zuverschweigen alhie die Alte Jüdische scheid
Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt. qvavit. Spigel. Cæterùm Alciati ſententiam refellit omnium Codicum fides & ve-terem lectionem retinendam eſſe, legendumq́; ex tribus Maribus cenſet Conna- nus lib. 2. c: 15. num. 13. In dem Volck Gottes/ war auch zu finden ein ſonder- ligatur, teneturq́; per gere Hieroſolymam & illic manere donec moriatur, aut donec templum extructum fuerit, & ipſe votum ſuum ſolverit, & cunctis diebus, quibus in terrâ alienâ manet, tenetur abſlinere à vino, raſurâ & mortuorum contactu. Alſo iſt auch nicht Zuverſchweigen alhie die Alte Juͤdiſche ſcheid
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0022" n="22"/> <fw type="header" place="top">Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.</fw><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq">qvavit. Spigel. Cæterùm Alciati ſententiam refellit omnium Codicum fides & ve-<lb/> terem lectionem retinendam eſſe, legendumq́; ex tribus Maribus cenſet Conna-<lb/> nus lib. 2. c: 15. num.</hi> 13.</note> <p>In dem Volck Gottes/ war auch zu finden ein ſonder-<lb/> licher Orden/ derer/ die fuͤr andern ſich GOtt ſonderlich<lb/> verlobeten/ welche man die <hi rendition="#aq">Nazarener</hi> nennete/ welche<lb/> neben der Beſchneidung/ auch ſich verpflichteten keinen<lb/> Wein zu trincken/ kein Schermeſſer auff jhr Haͤupt kom-<lb/> men zulaſſen/ dieweil ſie verlobte GOTtes ſein wolten/<lb/> wie davon bericht zufinden im vierdten Buch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Moy</hi>ſis, [a]</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">a) C. 6. ꝟ 13.<lb/> & ſeq.</hi></note>vnd halten noch die Juden biß auff heutigen tag ſeltzame<lb/> gebꝛau<supplied>ch</supplied>e <hi rendition="#aq">(b)</hi> mit ſolchen <hi rendition="#aq">adoptatis filiis.</hi></p><lb/> <note place="left"> <hi rendition="#aq">b) Schaſtianus Münſterus in explicat. C. 6. Num: Qui hodie votum illud ſecerit,<lb/> ligatur, teneturq́; per gere Hieroſolymam & illic manere donec moriatur, aut donec<lb/> templum extructum fuerit, & ipſe votum ſuum ſolverit, & cunctis diebus, quibus in<lb/> terrâ alienâ manet, tenetur abſlinere à vino, raſurâ & mortuorum contactu.</hi> </note> <p>Alſo iſt auch nicht Zuverſchweigen alhie die Alte Juͤdiſche<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">c) Deut. 25<lb/> ꝟ. 8. & 9.<lb/> Ruth. 4. c.</hi><lb/> Zeucht ď Erbe<lb/> ſelbſt dẽ ſchuch<lb/> auß vnd vber-<lb/> gibt jhn ſam̃t<lb/> ſeinem Recht<lb/> dem <hi rendition="#aq">Boas.</hi></note>gewonheit/ <hi rendition="#aq">(c)</hi> derer wir oben gedacht/ wenn einer ſeinem<lb/> Bruder nach dem Tode nicht wolte Saamen erwecken/<lb/> vnd ſeine Schwaͤgerin zum Weibe nehmen/ ſo muſte die<lb/> Schwaͤgerin fuͤr die Obrigkeit vnd Elteſten tretten/ vnd<lb/> Ihn anklagen/ hernach einen Schuch von ſeinen Fuͤſſen<lb/> außziehen/ jhn anſpeyen vnd ſagen: Alſo ſoll man thun/<lb/> einem jedern Mann/ der ſeines Bruders Hauß nicht er-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">d) Reſerẽte<lb/> Bodino.</hi></note>bawen will/ vnd ſein Nahme ſoll inn Iſrael heiſſen/ des<lb/><hi rendition="#fr">Barfuͤſſers</hi> Hauß. Alſo meldet <hi rendition="#aq">(d) Caſſiodorus</hi> vnd<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">e) L. 6. de geſtis Longobardorũ ſcribit Regem<lb/> Herulorũ à Theodorico Rege Gothorũ & Caroli<lb/> Principis Francorũ filiũ, â Luitbardo Rege Lon-<lb/> gobardorum capillis reſectis adoptatũ, tametſi<lb/> le gitimo connubio ſuſceptos haberet.</hi></note><hi rendition="#aq">Paulus Diaconus, (e)</hi> das bey<lb/> etlichen Voͤlckern braͤuchlich<lb/> geweſen/ dz man den <hi rendition="#aq">Adopta-<lb/> tis,</hi> die Haar abgeſchnitten/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">f) vide Par-<lb/> rẽ poſterio<lb/> rem Exodi<lb/> & totum Leviticum, Num: & Deuteron.</hi></note>zu geſchweigen der wunderlichen Ceremonialiſchen geſetze/<lb/> von vnterſchiedenen <hi rendition="#aq">(f)</hi> Opffern/ Reinigungen/ vnter-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">ſcheid</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0022]
Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.
In dem Volck Gottes/ war auch zu finden ein ſonder-
licher Orden/ derer/ die fuͤr andern ſich GOtt ſonderlich
verlobeten/ welche man die Nazarener nennete/ welche
neben der Beſchneidung/ auch ſich verpflichteten keinen
Wein zu trincken/ kein Schermeſſer auff jhr Haͤupt kom-
men zulaſſen/ dieweil ſie verlobte GOTtes ſein wolten/
wie davon bericht zufinden im vierdten Buch Moyſis, [a]
vnd halten noch die Juden biß auff heutigen tag ſeltzame
gebꝛauche (b) mit ſolchen adoptatis filiis.
a) C. 6. ꝟ 13.
& ſeq.
Alſo iſt auch nicht Zuverſchweigen alhie die Alte Juͤdiſche
gewonheit/ (c) derer wir oben gedacht/ wenn einer ſeinem
Bruder nach dem Tode nicht wolte Saamen erwecken/
vnd ſeine Schwaͤgerin zum Weibe nehmen/ ſo muſte die
Schwaͤgerin fuͤr die Obrigkeit vnd Elteſten tretten/ vnd
Ihn anklagen/ hernach einen Schuch von ſeinen Fuͤſſen
außziehen/ jhn anſpeyen vnd ſagen: Alſo ſoll man thun/
einem jedern Mann/ der ſeines Bruders Hauß nicht er-
bawen will/ vnd ſein Nahme ſoll inn Iſrael heiſſen/ des
Barfuͤſſers Hauß. Alſo meldet (d) Caſſiodorus vnd
Paulus Diaconus, (e) das bey
etlichen Voͤlckern braͤuchlich
geweſen/ dz man den Adopta-
tis, die Haar abgeſchnitten/
zu geſchweigen der wunderlichen Ceremonialiſchen geſetze/
von vnterſchiedenen (f) Opffern/ Reinigungen/ vnter-
ſcheid
c) Deut. 25
ꝟ. 8. & 9.
Ruth. 4. c.
Zeucht ď Erbe
ſelbſt dẽ ſchuch
auß vnd vber-
gibt jhn ſam̃t
ſeinem Recht
dem Boas.
d) Reſerẽte
Bodino.
e) L. 6. de geſtis Longobardorũ ſcribit Regem
Herulorũ à Theodorico Rege Gothorũ & Caroli
Principis Francorũ filiũ, â Luitbardo Rege Lon-
gobardorum capillis reſectis adoptatũ, tametſi
le gitimo connubio ſuſceptos haberet.
f) vide Par-
rẽ poſterio
rem Exodi
& totum Leviticum, Num: & Deuteron.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |