Neomenius, Johann: Christliche Leichpredigt. Brieg, 1616.Wie er diese seine lebenszeit nicht auff Rosen zu tantzen/ Doch hat er dieses alles mit grosser gedult verschmürtzet bald E iij
Wie er dieſe ſeine lebenszeit nicht auff Roſen zu tantzen/ Doch hat er dieſes alles mit groſſer gedult verſchmuͤrtzet bald E iij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <pb facs="#f0037" n="15.[37]"/> <p>Wie er dieſe ſeine lebenszeit nicht auff Roſen zu tantzen/<lb/> ſondern zu ſtreiten v<choice><abbr>ñ</abbr><expan>nd</expan></choice> arbeiten volauff gehabet/ hat er einem<lb/> wol wiſſen ein Liedlein davon zuſing<choice><abbr>ẽ</abbr><expan>en</expan></choice>/ de<choice><abbr>ñ</abbr><expan>nn</expan></choice> weil er ein trewer<lb/> Lehrer der Evangeliſchen Warheit geweſen/ der ſeines Her-<lb/> ren Chriſti Ehre/ vnd ſeiner vertrauten Zuhoͤrer ſeligkeit/<lb/> mit rechtem ernſt vnnd eyfer geſucht/ iſt jhm der Sathan<lb/> ſpinnen feind geweſen/ vnd hat alle ſeine laͤſter geſchuͤtze auff<lb/> jhn gerichtet/ das er ſich vielfaltig hat muͤſſen laſſen durch die<lb/> hechel ziehen/ die welt/ des Teuffelsbraut hats an jhrem mut-<lb/> willigen hohn vnd verachtung auch nit fehlen laſſen/ die hat<lb/> ihres Breutigams geſang vnd gang fein gelernet/ vnd dem-<lb/> nach ſich nit geſcheuet/ dieſem gutten ſtreiter Jeſu Chriſti/<lb/> allerley verdries vnd wiederwertigkeit zuerweiſen/ dadurch<lb/> ſeine Amp<supplied>t</supplied>sarbeit moͤchte gehemmet/ v<choice><abbr>ñ</abbr><expan>nd</expan></choice> der lauff der Goͤtt-<lb/> lichen warheit im Evangelio offenbaret/ vorhindert werden<lb/> aus ſeinen eigenen Zuhoͤrern hat er gehabt wie Paulus/ ſeine<lb/> plager vnd queler/ daruͤber er nit alleine muͤndliche/ ſondern<lb/> auch ſchrifftliche klage hinterlaſſen/ da er mit eigener hand<lb/> ſchreibet/ das manchem ſein eigen hertz wol ſagen werde/ was<lb/> fuͤr mißgunſt vnd wiederwertigkeit man jhme bewieſen.</p><lb/> <p>Doch hat er dieſes alles mit groſſer gedult verſchmuͤrtzet<lb/> vnd Gott befohlen/ dem oberſten Schutzherren aller trewen<lb/> Lehrer vnd Prediger/ deme er ſich ohn vnterlas in ſein trewes<lb/> Vaterhertz vnd ſicheren ſchutz befohlen. Damit aber dieſer<lb/> trewe Seelſorger wol durch arbeitet/ vnnd durch mancherley<lb/> anfechtung wol bewehret wuͤrde/ hat ſich Gott auch bißwei-<lb/> len vnd zwar ſehr offt an jhn gemacht/ wie an den liebꝛn Ja-<lb/> cob/ vnd mit jhm manch Creutzfechten gehalten/ wenn er jhn<lb/> mit vielerley langwierigen kranckheiten anheim geſucht/ bald<lb/> mit dem kalten Fieber/ bald mit dem ſchmertzlichen Stein/<lb/> <fw type="sig" place="bottom">E iij</fw><fw type="catch" place="bottom">bald</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15.[37]/0037]
Wie er dieſe ſeine lebenszeit nicht auff Roſen zu tantzen/
ſondern zu ſtreiten vñ arbeiten volauff gehabet/ hat er einem
wol wiſſen ein Liedlein davon zuſingẽ/ deñ weil er ein trewer
Lehrer der Evangeliſchen Warheit geweſen/ der ſeines Her-
ren Chriſti Ehre/ vnd ſeiner vertrauten Zuhoͤrer ſeligkeit/
mit rechtem ernſt vnnd eyfer geſucht/ iſt jhm der Sathan
ſpinnen feind geweſen/ vnd hat alle ſeine laͤſter geſchuͤtze auff
jhn gerichtet/ das er ſich vielfaltig hat muͤſſen laſſen durch die
hechel ziehen/ die welt/ des Teuffelsbraut hats an jhrem mut-
willigen hohn vnd verachtung auch nit fehlen laſſen/ die hat
ihres Breutigams geſang vnd gang fein gelernet/ vnd dem-
nach ſich nit geſcheuet/ dieſem gutten ſtreiter Jeſu Chriſti/
allerley verdries vnd wiederwertigkeit zuerweiſen/ dadurch
ſeine Amptsarbeit moͤchte gehemmet/ vñ der lauff der Goͤtt-
lichen warheit im Evangelio offenbaret/ vorhindert werden
aus ſeinen eigenen Zuhoͤrern hat er gehabt wie Paulus/ ſeine
plager vnd queler/ daruͤber er nit alleine muͤndliche/ ſondern
auch ſchrifftliche klage hinterlaſſen/ da er mit eigener hand
ſchreibet/ das manchem ſein eigen hertz wol ſagen werde/ was
fuͤr mißgunſt vnd wiederwertigkeit man jhme bewieſen.
Doch hat er dieſes alles mit groſſer gedult verſchmuͤrtzet
vnd Gott befohlen/ dem oberſten Schutzherren aller trewen
Lehrer vnd Prediger/ deme er ſich ohn vnterlas in ſein trewes
Vaterhertz vnd ſicheren ſchutz befohlen. Damit aber dieſer
trewe Seelſorger wol durch arbeitet/ vnnd durch mancherley
anfechtung wol bewehret wuͤrde/ hat ſich Gott auch bißwei-
len vnd zwar ſehr offt an jhn gemacht/ wie an den liebꝛn Ja-
cob/ vnd mit jhm manch Creutzfechten gehalten/ wenn er jhn
mit vielerley langwierigen kranckheiten anheim geſucht/ bald
mit dem kalten Fieber/ bald mit dem ſchmertzlichen Stein/
bald
E iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |