Zimmermann, Christian: Christliche Leich Predigt/ Bey dem Volckreichen vnd ansehligen Begräbnüß. [Dresden], 1644.Christliche LeichPredigt. jhm sehen lassen. Weil aber der Mann mit wel-chen Jacob gerungen saget: Jacob habe mit GOtt gekämpffet/ weil auch Jacob saget: Seine Seele sey von diesem anschawen genesen: So kan es nicht ein erschaffener Engel gewesen seyn/ welchen solcher Nahme nicht zustehet/ auch solche Werck nicht thun kan. Jsts derowegen eigentlich davon zureden/ gewesen: Filius DEI humana forma indutus. Wie Jrenaeus vnd andere mehr dafür halten. Das ist: Der Sohn GOttes/ die andere Person in der Gottheit/ hat sich in der Gestalt, wie Er dermahl- eins in der Fülle der Zeit/ erscheinen wolle/ se- hen lassen/ vnd mit dem Jacob gerungen. Denn da Jacob will gesegnet seyn/ spricht er: Du solt J- srael heissen/ denn du hast mit GOtt vnd Menschen gekämpffet: vnd daß solcher ein Mann genennet wird ist nichts vngewöhnliches/ denn also ist Er auch zuvorher genandt worden von Even/ da sie den Cain gebohren vnd gesagt: Acqvisivi virum Dominum. Jch habe den Mann den HErrn/ Gen. 4. 2.Gen. 4. Vnd hernach von dem heiligen Prophe- ten Jeremia der da spricht: Der HErr wird ein newes schaffen im Lande/ das Weib wird den Mann Jer. 31. 22.vmbgeben/ Jer. 31[.] Dennn Er ist auch der begehrte Mann vnd dapffere Held/ dem es wieder alle seine Ps. 45. 1.Feinde gelungen ist/ Ps. 45. Mag es derowegen wohl nicht ein schlechter/ sondern gar herrlicher/ schöner/ vnd anmuthiger Anblick gewesen seyn. Zum 3.
Chriſtliche LeichPredigt. jhm ſehen laſſen. Weil aber der Mann mit wel-chen Jacob gerungen ſaget: Jacob habe mit GOtt gekaͤmpffet/ weil auch Jacob ſaget: Seine Seele ſey von dieſem anſchawen geneſen: So kan es nicht ein erſchaffener Engel geweſen ſeyn/ welchen ſolcher Nahme nicht zuſtehet/ auch ſolche Werck nicht thun kan. Jſts derowegen eigentlich davon zureden/ geweſen: Filius DEI humanà formâ indutus. Wie Jrenæus vnd andere mehr dafuͤr halten. Das iſt: Der Sohn GOttes/ die andere Perſon in der Gottheit/ hat ſich in der Geſtalt, wie Er dermahl- eins in der Fuͤlle der Zeit/ erſcheinen wolle/ ſe- hen laſſen/ vnd mit dem Jacob gerungen. Denn da Jacob will geſegnet ſeyn/ ſpricht er: Du ſolt J- ſrael heiſſen/ denn du haſt mit GOtt vnd Menſchen gekaͤmpffet: vnd daß ſolcher ein Mann genennet wird iſt nichts vngewoͤhnliches/ denn alſo iſt Er auch zuvorher genandt worden von Even/ da ſie den Cain gebohren vnd geſagt: Acqviſivi virum Dominum. Jch habe den Mann den HErrn/ Gen. 4. 2.Gen. 4. Vnd hernach von dem heiligen Prophe- ten Jeremia der da ſpricht: Der HErr wird ein newes ſchaffen im Lande/ das Weib wird den Mañ Jer. 31. 22.vmbgeben/ Jer. 31[.] Dẽnn Er iſt auch der begehrte Mann vnd dapffere Held/ dem es wieder alle ſeine Pſ. 45. 1.Feinde gelungen iſt/ Pſ. 45. Mag es derowegen wohl nicht ein ſchlechter/ ſondern gar herrlicher/ ſchoͤner/ vnd anmuthiger Anblick geweſen ſeyn. Zum 3.
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0014"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Chriſtliche LeichPredigt.</hi></fw><lb/> jhm ſehen laſſen. Weil aber der Mann mit wel-<lb/> chen Jacob gerungen ſaget: Jacob habe mit GOtt<lb/> gekaͤmpffet/ weil auch Jacob ſaget: Seine Seele<lb/> ſey von dieſem anſchawen geneſen: So kan es nicht<lb/> ein erſchaffener Engel geweſen ſeyn/ welchen ſolcher<lb/> Nahme nicht zuſtehet/ auch ſolche Werck nicht thun<lb/> kan. Jſts derowegen eigentlich davon zureden/<lb/> geweſen: <hi rendition="#aq">Filius DEI humanà formâ indutus.</hi> Wie<lb/><hi rendition="#aq">Jrenæus</hi> vnd andere mehr dafuͤr halten. Das iſt:<lb/> Der Sohn GOttes/ die andere Perſon in der<lb/> Gottheit/ hat ſich in der Geſtalt, wie Er dermahl-<lb/> eins in der Fuͤlle <choice><sic>der der</sic><corr>der</corr></choice> Zeit/ erſcheinen wolle/ ſe-<lb/> hen laſſen/ vnd mit dem Jacob gerungen. Denn<lb/> da Jacob will geſegnet ſeyn/ ſpricht er: Du ſolt J-<lb/> ſrael heiſſen/ denn du haſt mit GOtt vnd Menſchen<lb/> gekaͤmpffet: vnd daß ſolcher ein Mann genennet<lb/> wird iſt nichts vngewoͤhnliches/ denn alſo iſt Er<lb/> auch zuvorher genandt worden von Even/ da ſie<lb/> den Cain gebohren vnd geſagt: <hi rendition="#aq">Acqviſivi virum<lb/> Dominum.</hi> Jch habe den Mann den HErrn/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 4. 2.</note>Gen. 4. Vnd hernach von dem heiligen Prophe-<lb/> ten Jeremia der da ſpricht: Der HErr wird ein<lb/> newes ſchaffen im Lande/ das Weib wird den Mañ<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">J</hi>er.</hi> 31. 22.</note>vmbgeben/ Jer. 31<supplied>.</supplied> Dẽnn Er iſt auch der begehrte<lb/> Mann vnd dapffere Held/ dem es wieder alle ſeine<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Pſ.</hi> 45. 1.</note>Feinde gelungen iſt/ Pſ. 45. Mag es derowegen<lb/> wohl nicht ein ſchlechter/ ſondern gar herrlicher/<lb/> ſchoͤner/ vnd anmuthiger Anblick geweſen ſeyn.</p><lb/> <fw type="catch" place="bottom">Zum 3.</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0014]
Chriſtliche LeichPredigt.
jhm ſehen laſſen. Weil aber der Mann mit wel-
chen Jacob gerungen ſaget: Jacob habe mit GOtt
gekaͤmpffet/ weil auch Jacob ſaget: Seine Seele
ſey von dieſem anſchawen geneſen: So kan es nicht
ein erſchaffener Engel geweſen ſeyn/ welchen ſolcher
Nahme nicht zuſtehet/ auch ſolche Werck nicht thun
kan. Jſts derowegen eigentlich davon zureden/
geweſen: Filius DEI humanà formâ indutus. Wie
Jrenæus vnd andere mehr dafuͤr halten. Das iſt:
Der Sohn GOttes/ die andere Perſon in der
Gottheit/ hat ſich in der Geſtalt, wie Er dermahl-
eins in der Fuͤlle der Zeit/ erſcheinen wolle/ ſe-
hen laſſen/ vnd mit dem Jacob gerungen. Denn
da Jacob will geſegnet ſeyn/ ſpricht er: Du ſolt J-
ſrael heiſſen/ denn du haſt mit GOtt vnd Menſchen
gekaͤmpffet: vnd daß ſolcher ein Mann genennet
wird iſt nichts vngewoͤhnliches/ denn alſo iſt Er
auch zuvorher genandt worden von Even/ da ſie
den Cain gebohren vnd geſagt: Acqviſivi virum
Dominum. Jch habe den Mann den HErrn/
Gen. 4. Vnd hernach von dem heiligen Prophe-
ten Jeremia der da ſpricht: Der HErr wird ein
newes ſchaffen im Lande/ das Weib wird den Mañ
vmbgeben/ Jer. 31. Dẽnn Er iſt auch der begehrte
Mann vnd dapffere Held/ dem es wieder alle ſeine
Feinde gelungen iſt/ Pſ. 45. Mag es derowegen
wohl nicht ein ſchlechter/ ſondern gar herrlicher/
ſchoͤner/ vnd anmuthiger Anblick geweſen ſeyn.
Gen. 4. 2.
Jer. 31. 22.
Pſ. 45. 1.
Zum 3.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/508258 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/508258/14 |
Zitationshilfe: | Zimmermann, Christian: Christliche Leich Predigt/ Bey dem Volckreichen vnd ansehligen Begräbnüß. [Dresden], 1644, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508258/14>, abgerufen am 16.02.2025. |