Rolle, Jacob: Parentatio gratiarum actoria. Breslau, 1635.hefftige Kranckheit/ welche ein solches Blümlein 4. in rena- rafft
hefftige Kranckheit/ welche ein ſolches Bluͤmlein 4. in rena- rafft
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hefftige Kranckheit/ welche ein ſolches Bluͤmlein
gantz außdoͤrret. Bald kompt der Todt mit ſei-
ner ſcharffen Sichel vnd hewet daſſelbe gantz ab/
ehe es ferner zunehmen vnd zu kraͤfften kommen
kan. Jn Summa es heiſt mit jhnen ſo wol alß
mit vns erwachſenen/ wie die Schrifft ſaget: Al-
les Fleiſch iſt Hew/ vnnd alle ſeine guͤtte wie eine
Blume auff dem Felde. Es heiſt wie David ſa-
get: Ein Menſch iſt in ſeinem Leben wie Graß/
er bluͤhet wie eine Blume auff dem Felde/ wenn
der Wind daruͤber gehet/ ſo iſt ſie nimmer da/ vnd
jhre ſtedte kennet ſie nicht mehr. Jtem/ wir
ſind wie ein Graß das da fruͤh bluͤhet/ vnd bald
Welck wird/ das deß Abends abgehawen wird
vnnd verdorret. Heute bluͤhen wir wie Roſen
Roth/ bald Kranck vnnd Todt/ iſt allenthalben
Muͤh vnd Noth. Gleich wie die Blumen wach-
ſen auff/ vnd fallen wider abe/ ſo traͤget man vns
alzuhauff nach einander zu Grabe.
Eſai. 40.
Pſal. 103.
Aber endlich/ gleich wie auff den lieblichen
Fruͤhling in den Gaͤrten/ da den Winter vber al-
les Todt war/ die Blumen wider herfuͤr wachſen
vnd den Erdboden dermaſſen zieren/ daß jeder-
man Luſt vnd Frewde daran ſihet: Alſo werden
auch die jungen Leuthe vnd Kinder/ ob ſie gleich
vnſerer meinung nach gar zu zeitlich ſind hinge-
rafft
4. in rena-
ſcentia.
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