Schubert, Christian: Apostolische Glaubens-Wage. Merseburg, 1672.Christliche pollon thlipseon, durch viel Trübsal in das Reich GottesAct. 14. 22.müssen eingehen/ Act. 14/ 22. von solchen menschlichen Elende und Trübsal sagt nun Paulus/ sie sey parautika elaphron, i. e. zeitlich oder schnelle und leichte/ welche bey- de Wörtlein sonst gar seltzam in Neuen Testament seyn/ denn das Wörlein parautika wird nirgends mehr im Neuen Testament gefunden/ als hier/ das Wörtlein Matth. 11, 30.elaphron aber nur noch einmahl/ nehmlich/ Matth. 11/ 30. wie wir unten bald hören werden. Wenn wir sonst das Elende dieses Lebens überlegen und abwegen/ so kompts bey manchen nicht leicht/ sondern sehr schwer herauß. Wir wollen anitzo nicht sagen von den lieben Hiob/ des- sen Klage über seinen Jammer und Leiden wir oben ex Cap. 6. gehöret haben. Wir wollen auch nicht geden- cken des lieben Jacobs/ welcher für den König Pharao fein rund herauß bekennet; Die Zeit seiner Wolfarth Gen. 47, 9.und Lebens sey wenig und böse gewesen/ Gen. 47/ 9. Wegen des vielfältigen Creutzes und Hertzeleids/ daß er die Zeit seines Lebens erfahren müssen/ bald von sei- nem Mordsüchtigen Bruder/ der ihn verfolget und ver- jaget/ bald von seinem geitzigen Schwäher dem ohnge- rechten Laban und umbgekehrten Nabal/ der ihn zehn mahl gedeuscht/ und sein Lohn verändert/ ohne das er ihn vorher mit der Heyrath schändlich betrogen/ wie ihm Jacob solches fein treige unter die Nase reibet/ Gen. 31, 41.Gen. 31/ 41. bald mit seinem Weibern die sich öffters ge- zanckt und gezweiget; bald mit seinem Kindern/ dem Blutschänderischen Ruben/ dem Mörderischen Si- meon und Levi/ der geschwächten Dina/ und dem ver- lohrnen Joseph. Wir wollen auch nicht gedencken des Mannes Gottes Mosis/ welcher ein sehr geplagter Mensch
Chriſtliche πολλῶν ϑλίψεων, durch viel Truͤbſal in das Reich GottesAct. 14. 22.muͤſſen eingehen/ Act. 14/ 22. von ſolchen menſchlichen Elende und Truͤbſal ſagt nun Paulus/ ſie ſey παραυτίκα ἐλαφρὸν, i. e. zeitlich oder ſchnelle und leichte/ welche bey- de Woͤrtlein ſonſt gar ſeltzam in Neuen Teſtament ſeyn/ denn das Woͤrlein παραυτίκα wird nirgends mehr im Neuen Teſtament gefunden/ als hier/ das Woͤrtlein Matth. 11, 30.ἐλαφρὸν aber nur noch einmahl/ nehmlich/ Matth. 11/ 30. wie wir unten bald hoͤren werden. Wenn wir ſonſt das Elende dieſes Lebens uͤberlegen und abwegen/ ſo kompts bey manchen nicht leicht/ ſondern ſehr ſchwer herauß. Wir wollen anitzo nicht ſagen von den lieben Hiob/ deſ- ſen Klage uͤber ſeinen Jammer und Leiden wir oben ex Cap. 6. gehoͤret haben. Wir wollen auch nicht geden- cken des lieben Jacobs/ welcher fuͤr den Koͤnig Pharao fein rund herauß bekennet; Die Zeit ſeiner Wolfarth Gen. 47, 9.und Lebens ſey wenig und boͤſe geweſen/ Gen. 47/ 9. Wegen des vielfaͤltigen Creutzes und Hertzeleids/ daß er die Zeit ſeines Lebens erfahren muͤſſen/ bald von ſei- nem Mordſuͤchtigen Bruder/ der ihn verfolget und ver- jaget/ bald von ſeinem geitzigen Schwaͤher dem ohnge- rechten Laban und umbgekehrten Nabal/ der ihn zehn mahl gedeuſcht/ und ſein Lohn veraͤndert/ ohne das er ihn vorher mit der Heyrath ſchaͤndlich betrogen/ wie ihm Jacob ſolches fein treige unter die Naſe reibet/ Gen. 31, 41.Gen. 31/ 41. bald mit ſeinem Weibern die ſich oͤffters ge- zanckt und gezweiget; bald mit ſeinem Kindern/ dem Blutſchaͤnderiſchen Ruben/ dem Moͤrderiſchen Si- meon und Levi/ der geſchwaͤchten Dina/ und dem ver- lohrnen Joſeph. Wir wollen auch nicht gedencken des Mannes Gottes Moſis/ welcher ein ſehr geplagter Menſch
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <p><pb facs="#f0014" n="14"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Chriſtliche</hi></fw><lb/> πολλῶν ϑλίψεων, durch viel Truͤbſal in das Reich Gottes<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Act.</hi> 14. 22.</note>muͤſſen eingehen/ Act. 14/ 22. von ſolchen menſchlichen<lb/> Elende und Truͤbſal ſagt nun Paulus/ ſie ſey παραυτίκα<lb/> ἐλαφρὸν, <hi rendition="#aq">i. e.</hi> zeitlich oder ſchnelle und leichte/ welche bey-<lb/> de Woͤrtlein ſonſt gar ſeltzam in Neuen Teſtament ſeyn/<lb/> denn das Woͤrlein παραυτίκα wird nirgends mehr im<lb/> Neuen Teſtament gefunden/ als hier/ das Woͤrtlein<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Matth.</hi> 11, 30.</note>ἐλαφρὸν aber nur noch einmahl/ nehmlich/ Matth. 11/ 30.<lb/> wie wir unten bald hoͤren werden. Wenn wir ſonſt das<lb/> Elende dieſes Lebens uͤberlegen und abwegen/ ſo kompts<lb/> bey manchen nicht leicht/ ſondern ſehr ſchwer herauß.<lb/> Wir wollen anitzo nicht ſagen von den lieben Hiob/ deſ-<lb/> ſen Klage uͤber ſeinen Jammer und Leiden wir oben <hi rendition="#aq">ex</hi><lb/> Cap. 6. gehoͤret haben. Wir wollen auch nicht geden-<lb/> cken des lieben Jacobs/ welcher fuͤr den Koͤnig Pharao<lb/> fein rund herauß bekennet; Die Zeit ſeiner Wolfarth<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 47, 9.</note>und Lebens ſey wenig und boͤſe geweſen/ Gen. 47/ 9.<lb/> Wegen des vielfaͤltigen Creutzes und Hertzeleids/ daß<lb/> er die Zeit ſeines Lebens erfahren muͤſſen/ bald von ſei-<lb/> nem Mordſuͤchtigen Bruder/ der ihn verfolget und ver-<lb/> jaget/ bald von ſeinem geitzigen Schwaͤher dem ohnge-<lb/> rechten Laban und umbgekehrten Nabal/ der ihn zehn<lb/> mahl gedeuſcht/ und ſein Lohn veraͤndert/ ohne das er<lb/> ihn vorher mit der Heyrath ſchaͤndlich betrogen/ wie<lb/> ihm Jacob ſolches fein treige unter die Naſe reibet/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 31, 41.</note>Gen. 31/ 41. bald mit ſeinem Weibern die ſich oͤffters ge-<lb/> zanckt und gezweiget; bald mit ſeinem Kindern/ dem<lb/> Blutſchaͤnderiſchen Ruben/ dem Moͤrderiſchen Si-<lb/> meon und Levi/ der geſchwaͤchten Dina/ und dem ver-<lb/> lohrnen Joſeph. Wir wollen auch nicht gedencken des<lb/> Mannes Gottes Moſis/ welcher ein ſehr geplagter<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Menſch</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [14/0014]
Chriſtliche
πολλῶν ϑλίψεων, durch viel Truͤbſal in das Reich Gottes
muͤſſen eingehen/ Act. 14/ 22. von ſolchen menſchlichen
Elende und Truͤbſal ſagt nun Paulus/ ſie ſey παραυτίκα
ἐλαφρὸν, i. e. zeitlich oder ſchnelle und leichte/ welche bey-
de Woͤrtlein ſonſt gar ſeltzam in Neuen Teſtament ſeyn/
denn das Woͤrlein παραυτίκα wird nirgends mehr im
Neuen Teſtament gefunden/ als hier/ das Woͤrtlein
ἐλαφρὸν aber nur noch einmahl/ nehmlich/ Matth. 11/ 30.
wie wir unten bald hoͤren werden. Wenn wir ſonſt das
Elende dieſes Lebens uͤberlegen und abwegen/ ſo kompts
bey manchen nicht leicht/ ſondern ſehr ſchwer herauß.
Wir wollen anitzo nicht ſagen von den lieben Hiob/ deſ-
ſen Klage uͤber ſeinen Jammer und Leiden wir oben ex
Cap. 6. gehoͤret haben. Wir wollen auch nicht geden-
cken des lieben Jacobs/ welcher fuͤr den Koͤnig Pharao
fein rund herauß bekennet; Die Zeit ſeiner Wolfarth
und Lebens ſey wenig und boͤſe geweſen/ Gen. 47/ 9.
Wegen des vielfaͤltigen Creutzes und Hertzeleids/ daß
er die Zeit ſeines Lebens erfahren muͤſſen/ bald von ſei-
nem Mordſuͤchtigen Bruder/ der ihn verfolget und ver-
jaget/ bald von ſeinem geitzigen Schwaͤher dem ohnge-
rechten Laban und umbgekehrten Nabal/ der ihn zehn
mahl gedeuſcht/ und ſein Lohn veraͤndert/ ohne das er
ihn vorher mit der Heyrath ſchaͤndlich betrogen/ wie
ihm Jacob ſolches fein treige unter die Naſe reibet/
Gen. 31/ 41. bald mit ſeinem Weibern die ſich oͤffters ge-
zanckt und gezweiget; bald mit ſeinem Kindern/ dem
Blutſchaͤnderiſchen Ruben/ dem Moͤrderiſchen Si-
meon und Levi/ der geſchwaͤchten Dina/ und dem ver-
lohrnen Joſeph. Wir wollen auch nicht gedencken des
Mannes Gottes Moſis/ welcher ein ſehr geplagter
Menſch
Act. 14. 22.
Matth. 11, 30.
Gen. 47, 9.
Gen. 31, 41.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |