Niger, Bartholomäus: Christliche Leichpredigt. Brieg, 1610.instrumen 4 Circun- threne
inſtrumẽ 4 Circũ- threne
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0018" n="[18]"/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">inſtrumẽ<lb/> talẽ re-<lb/> cenſet,<lb/> qua ex-<lb/> tinctaſit<lb/> uxor E-<lb/> zechielis,<lb/> nimirum<lb/> plagam.</hi></hi></note>ches GOtt habe gebraucht zu toͤdlichem abgang<lb/><hi rendition="#aq">Ezechielis</hi> Weib/ <hi rendition="#fr">durch eine plage.</hi> Hie wol-<lb/> len etliche verſtehen die erſchroͤckliche ſeuche der P<supplied>e</supplied>-<lb/> ſtilentze/ welche/ weil ſie von der Gifft mit hitziger<lb/> entzuͤndung entſtehe/ innerliche ſchmertzen erwecken<lb/> ſolle/ mit einnehmung des <hi rendition="#aq">arcis Palladis</hi> oder ge-<lb/> hirnes/ dauon die <hi rendition="#aq">inficirten,</hi> wie die erfahrung<lb/> giebet/ wol gar in die irre gerahten. Etliche vorſte-<lb/> hen hie ſonſten eine ſchmertzliche Kranckheit/ Wie<lb/><hi rendition="#aq">Plinius lib. 30. cap:</hi> 7. Die grimmige Kranckheit<lb/><hi rendition="#aq">Ileos</hi> beſchreibet. Der Ehegnoſſen vnnd Kinder<lb/> Kranckheit brechen denen/ welche ſie angehen/ das<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gen:</hi></hi> 31.</note>hertze. Wie <hi rendition="#aq">Geneſ:</hi> 21. ſtehet/ Da der <hi rendition="#aq">Agar</hi> jhr<lb/> Sohn <hi rendition="#aq">Iſmael</hi> in der Wuͤſten kranck worden/ ha-<lb/> be ſie jhn vnter einen Baum geworffen/ ſey hin<lb/> gegangen/ vnnd habe ſich geſetzt kegen vber von<lb/> ferne eines Bogenſchuſſes weit/ vnd geſagt. Jch<lb/> kan nicht zuſehn des Knabens ſterben. Manchem<lb/> trewen Ehegnoſſen moͤchte das hertz im Leibe bre-<lb/> chen/ wenn es ſehen ſol/ wie das andere/ durch die<lb/> Kranckheit abgezehret vnd geſchwecht wird.</p><lb/> <p><note place="left">4 <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Circũ-<lb/> ſtãtia re-<lb/> fert qui-<lb/> bus geſti-<lb/> bus Eze-<lb/> chiel fu-<lb/> nus ſuum<lb/> excipere<lb/> debeat?</hi></hi></note>Zum vierden wird hie <hi rendition="#aq">Ezechieli</hi> geſagt/ was<lb/> fuͤr geberden er gegen ſeiner Leiche gebrauchen<lb/> ſol/ dauon ſtehet im text/ wie folget. <hi rendition="#fr">Aber du<lb/> ſolt nicht klagen noch weinen/ noch eine</hi><lb/> <fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr">threne</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[18]/0018]
ches GOtt habe gebraucht zu toͤdlichem abgang
Ezechielis Weib/ durch eine plage. Hie wol-
len etliche verſtehen die erſchroͤckliche ſeuche der Pe-
ſtilentze/ welche/ weil ſie von der Gifft mit hitziger
entzuͤndung entſtehe/ innerliche ſchmertzen erwecken
ſolle/ mit einnehmung des arcis Palladis oder ge-
hirnes/ dauon die inficirten, wie die erfahrung
giebet/ wol gar in die irre gerahten. Etliche vorſte-
hen hie ſonſten eine ſchmertzliche Kranckheit/ Wie
Plinius lib. 30. cap: 7. Die grimmige Kranckheit
Ileos beſchreibet. Der Ehegnoſſen vnnd Kinder
Kranckheit brechen denen/ welche ſie angehen/ das
hertze. Wie Geneſ: 21. ſtehet/ Da der Agar jhr
Sohn Iſmael in der Wuͤſten kranck worden/ ha-
be ſie jhn vnter einen Baum geworffen/ ſey hin
gegangen/ vnnd habe ſich geſetzt kegen vber von
ferne eines Bogenſchuſſes weit/ vnd geſagt. Jch
kan nicht zuſehn des Knabens ſterben. Manchem
trewen Ehegnoſſen moͤchte das hertz im Leibe bre-
chen/ wenn es ſehen ſol/ wie das andere/ durch die
Kranckheit abgezehret vnd geſchwecht wird.
inſtrumẽ
talẽ re-
cenſet,
qua ex-
tinctaſit
uxor E-
zechielis,
nimirum
plagam.
Gen: 31.
Zum vierden wird hie Ezechieli geſagt/ was
fuͤr geberden er gegen ſeiner Leiche gebrauchen
ſol/ dauon ſtehet im text/ wie folget. Aber du
ſolt nicht klagen noch weinen/ noch eine
threne
4 Circũ-
ſtãtia re-
fert qui-
bus geſti-
bus Eze-
chiel fu-
nus ſuum
excipere
debeat?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |