Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Titus, Andrea: Glaube/ Liebe/ Hoffnung/ Gedult/ Als 4. Haupt-Tugenden Eines Christen. Schlichtingsheim, [1704].

Bild:
<< vorherige Seite
Abdanckungs-Rede.

Nun diesen Gebrauch läst man billich in seinem Werth
und tadelt ihn nicht: Aber so feste die Steine/ Ertz[t] und
Eisen sind/ so viel stärcker ist doch die Zeit/ die alles dieses
verzehret und aufffrist. Denn wo sind die berühmten Epi-
taphia
und Grabmahle der Alten? Sie sind mehrentheils
zu Grund eingeäschert und verwüstet. Darum halte ich
diese die tauerhafftesten Epitaphia und Grabmahle unter
den Christen zu seyn/ die von Werckstücken eines Heiligen
tugendlichem Wandels zusammen gefüget werden:

Denn

Virtus post Funera vivit:

Wer GOTT in Frömmigkeit auffrichtig
dienet;
Des Nahme hier und dort erfreulich grü-
net.

Und indem ich unwürdiger/ auff Befehl/ in diesem
Geisischen Zion aufgetretten/ der weyland HochEdel-
gebohrnen/ und Gottseligen Frauen/ Frau-
en Barbara Elisabeth/ von Kreckwitzin/
gebohrnen von Tschammerin/ Frauen auf
Juppen- und Heintzendorff/ Großkloden/
Ackresch-Frontze und Klein-Tschuderau;
Als des Hoch-Edelgebohrnen Ritters und

Herrns/
A 3
Abdanckungs-Rede.

Nun dieſen Gebrauch laͤſt man billich in ſeinem Werth
und tadelt ihn nicht: Aber ſo feſte die Steine/ Ertz[t] und
Eiſen ſind/ ſo viel ſtaͤrcker iſt doch die Zeit/ die alles dieſes
verzehret und aufffriſt. Denn wo ſind die beruͤhmten Epi-
taphia
und Grabmahle der Alten? Sie ſind mehrentheils
zu Grund eingeaͤſchert und verwuͤſtet. Darum halte ich
dieſe die tauerhaffteſten Epitaphia und Grabmahle unter
den Chriſten zu ſeyn/ die von Werckſtuͤcken eines Heiligen
tugendlichem Wandels zuſammen gefuͤget werden:

Denn

Virtus poſt Funera vivit:

Wer GOTT in Froͤm̃igkeit auffrichtig
dienet;
Des Nahme hier und dort erfreulich gruͤ-
net.

Und indem ich unwuͤrdiger/ auff Befehl/ in dieſem
Geiſiſchen Zion aufgetretten/ der weyland HochEdel-
gebohrnen/ und Gottſeligen Frauen/ Frau-
en Barbara Eliſabeth/ von Kreckwitzin/
gebohrnen von Tſchammerin/ Frauen auf
Juppen- und Heintzendorff/ Großkloden/
Ackreſch-Frontze und Klein-Tſchuderau;
Als des Hoch-Edelgebohrnen Ritters und

Herꝛns/
A 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsThanks" n="1">
        <div type="preface" n="2">
          <pb facs="#f0005" n="5"/>
          <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Abdanckungs-Rede.</hi> </fw><lb/>
          <p>Nun die&#x017F;en Gebrauch la&#x0364;&#x017F;t man billich in &#x017F;einem Werth<lb/>
und tadelt ihn nicht: Aber &#x017F;o fe&#x017F;te die Steine/ Ertz<supplied>t</supplied> und<lb/>
Ei&#x017F;en &#x017F;ind/ &#x017F;o viel &#x017F;ta&#x0364;rcker i&#x017F;t doch die Zeit/ die alles die&#x017F;es<lb/>
verzehret und aufffri&#x017F;t. Denn wo &#x017F;ind die beru&#x0364;hmten <hi rendition="#aq">Epi-<lb/>
taphia</hi> und Grabmahle der Alten? Sie &#x017F;ind mehrentheils<lb/>
zu Grund eingea&#x0364;&#x017F;chert und verwu&#x0364;&#x017F;tet. Darum halte ich<lb/>
die&#x017F;e die tauerhaffte&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Epitaphia</hi> und Grabmahle unter<lb/>
den Chri&#x017F;ten zu &#x017F;eyn/ die von Werck&#x017F;tu&#x0364;cken eines Heiligen<lb/>
tugendlichem Wandels zu&#x017F;ammen gefu&#x0364;get werden:</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#c">Denn</hi> </p><lb/>
          <p>
            <cit>
              <quote> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Virtus po&#x017F;t Funera vivit:</hi> </hi> </quote>
            </cit><lb/>
            <lg type="poem">
              <l> <hi rendition="#fr">Wer GOTT in Fro&#x0364;m&#x0303;igkeit auffrichtig</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">dienet;</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Des Nahme hier und dort erfreulich gru&#x0364;-</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">net.</hi> </l>
            </lg>
          </p>
        </div><lb/>
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <head/>
          <p>Und indem ich unwu&#x0364;rdiger/ auff Befehl/ in die&#x017F;em<lb/><hi rendition="#fr">Gei&#x017F;i&#x017F;chen Zion</hi> aufgetretten/ der weyland <hi rendition="#fr">HochEdel-<lb/>
gebohrnen/ und Gott&#x017F;eligen Frauen/ Frau-<lb/>
en Barbara Eli&#x017F;abeth/ von Kreckwitzin/<lb/>
gebohrnen von T&#x017F;chammerin/ Frauen auf<lb/>
Juppen- und Heintzendorff/ Großkloden/<lb/>
Ackre&#x017F;ch-Frontze und Klein-T&#x017F;chuderau;<lb/>
Als des Hoch-Edelgebohrnen Ritters und</hi><lb/>
<fw type="sig" place="bottom"><hi rendition="#fr">A</hi> 3</fw><fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr">Her&#xA75B;ns/</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[5/0005] Abdanckungs-Rede. Nun dieſen Gebrauch laͤſt man billich in ſeinem Werth und tadelt ihn nicht: Aber ſo feſte die Steine/ Ertzt und Eiſen ſind/ ſo viel ſtaͤrcker iſt doch die Zeit/ die alles dieſes verzehret und aufffriſt. Denn wo ſind die beruͤhmten Epi- taphia und Grabmahle der Alten? Sie ſind mehrentheils zu Grund eingeaͤſchert und verwuͤſtet. Darum halte ich dieſe die tauerhaffteſten Epitaphia und Grabmahle unter den Chriſten zu ſeyn/ die von Werckſtuͤcken eines Heiligen tugendlichem Wandels zuſammen gefuͤget werden: Denn Virtus poſt Funera vivit: Wer GOTT in Froͤm̃igkeit auffrichtig dienet; Des Nahme hier und dort erfreulich gruͤ- net. Und indem ich unwuͤrdiger/ auff Befehl/ in dieſem Geiſiſchen Zion aufgetretten/ der weyland HochEdel- gebohrnen/ und Gottſeligen Frauen/ Frau- en Barbara Eliſabeth/ von Kreckwitzin/ gebohrnen von Tſchammerin/ Frauen auf Juppen- und Heintzendorff/ Großkloden/ Ackreſch-Frontze und Klein-Tſchuderau; Als des Hoch-Edelgebohrnen Ritters und Herꝛns/ A 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/392456
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/392456/5
Zitationshilfe: Titus, Andrea: Glaube/ Liebe/ Hoffnung/ Gedult/ Als 4. Haupt-Tugenden Eines Christen. Schlichtingsheim, [1704], S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392456/5>, abgerufen am 23.11.2024.