Sommer, Caspar: Das unter der Creutzes Last ächtzende Christen-Hertz. Schlichtingsheim, [1704].PERSONALIA. angestellet/ wurde Sie auff den Abend mit einemhitzigen Fieber angegriffen. Es wurde zwar (Tit.) Herr D. Christian Maevius aus Bojanova/ erfor- dert/ der auch dienliche Mittel verordnete/ welche Sie als von GOTT verordnet/ gebrauchet. Jhr ob solcher Jhrer Kranckheit höchst bekümmerter Herr Gemahl/ lies es an nichts ermangeln. Sie aber sorgte vornehmlich vor Jhre Seele/ und stärck- te sich in GOTT Jhrem Heylande/ hiemit Sie/ die sich Jhres annahenden zeitlichen Lebens-Endes wegen hinfallender Leibes-Kräffte versahe/ das Ende Jhres Glaubens/ und also/ das auffgesetzte Kleinoth/ bey erreichtem Ziel Jhres Lauffes hab- hafft möchte werden. Darnach verlangte Sie innigst/ und strebte nach hertzlichem Gebeth/ so Sie zum theil aus sich selbsten/ theils vorgespro- chen/ abgehen lies. Sie erreichte endlich solches den 27. Februarij, des Morgends halb 3. Uhr/ da Sie nach dem Sie von ihrem Herren Beicht-Va- ter eingesegnet worden/ Jhre Seele in die treuen Hände Jhres Schöpffers übergeben. Sie hat ohngefehr 4. Monath über 65. Jahr in diesem Jammerthal gewandelt/ und ist durch viele Trüb- saal in das Reich GOttes eingegangen. Dar- umb
PERSONALIA. angeſtellet/ wurde Sie auff den Abend mit einemhitzigen Fieber angegriffen. Es wurde zwar (Tit.) Herꝛ D. Chriſtian Mævius aus Bojanova/ erfor- dert/ der auch dienliche Mittel verordnete/ welche Sie als von GOTT verordnet/ gebrauchet. Jhr ob ſolcher Jhrer Kranckheit hoͤchſt bekuͤmmerter Herꝛ Gemahl/ lies es an nichts ermangeln. Sie aber ſorgte vornehmlich vor Jhre Seele/ und ſtaͤrck- te ſich in GOTT Jhrem Heylande/ hiemit Sie/ die ſich Jhres annahenden zeitlichen Lebens-Endes wegen hinfallender Leibes-Kraͤffte verſahe/ das Ende Jhres Glaubens/ und alſo/ das auffgeſetzte Kleinoth/ bey erreichtem Ziel Jhres Lauffes hab- hafft moͤchte werden. Darnach verlangte Sie innigſt/ und ſtrebte nach hertzlichem Gebeth/ ſo Sie zum theil aus ſich ſelbſten/ theils vorgeſpro- chen/ abgehen lies. Sie erreichte endlich ſolches den 27. Februarij, des Morgends halb 3. Uhr/ da Sie nach dem Sie von ihrem Herren Beicht-Va- ter eingeſegnet worden/ Jhre Seele in die treuen Haͤnde Jhres Schoͤpffers uͤbergeben. Sie hat ohngefehr 4. Monath uͤber 65. Jahr in dieſem Jammerthal gewandelt/ und iſt durch viele Truͤb- ſaal in das Reich GOttes eingegangen. Dar- umb
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <p><pb facs="#f0054" n="54"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#aq">PERSONALIA.</hi></fw><lb/> angeſtellet/ wurde Sie auff den Abend mit einem<lb/> hitzigen Fieber angegriffen. Es wurde zwar <hi rendition="#aq">(Tit.)</hi><lb/> Herꝛ <hi rendition="#aq">D.</hi> Chriſtian <hi rendition="#aq">Mævius</hi> aus Bojanova/ erfor-<lb/> dert/ der auch dienliche Mittel verordnete/ welche<lb/> Sie als von GOTT verordnet/ gebrauchet. Jhr<lb/> ob ſolcher Jhrer Kranckheit hoͤchſt bekuͤmmerter<lb/><hi rendition="#fr">Herꝛ Gemahl/</hi> lies es an nichts ermangeln. Sie<lb/> aber ſorgte vornehmlich vor Jhre Seele/ und ſtaͤrck-<lb/> te ſich in <hi rendition="#g">GOTT</hi> Jhrem Heylande/ hiemit Sie/<lb/> die ſich Jhres annahenden zeitlichen Lebens-Endes<lb/> wegen hinfallender Leibes-Kraͤffte verſahe/ das<lb/> Ende Jhres Glaubens/ und alſo/ das auffgeſetzte<lb/> Kleinoth/ bey erreichtem Ziel Jhres Lauffes hab-<lb/> hafft moͤchte werden. Darnach verlangte Sie<lb/> innigſt/ und ſtrebte nach hertzlichem Gebeth/ ſo<lb/> Sie zum theil aus ſich ſelbſten/ theils vorgeſpro-<lb/> chen/ abgehen lies. Sie erreichte endlich ſolches<lb/> den 27. <hi rendition="#aq">Februarij,</hi> des Morgends halb 3. Uhr/ da<lb/> Sie nach dem Sie von ihrem Herren Beicht-Va-<lb/> ter eingeſegnet worden/ Jhre Seele in die treuen<lb/> Haͤnde Jhres Schoͤpffers uͤbergeben. Sie hat<lb/> ohngefehr 4. Monath uͤber 65. Jahr in dieſem<lb/> Jammerthal gewandelt/ und iſt durch viele Truͤb-<lb/> ſaal in das Reich GOttes eingegangen. Dar-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">umb</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [54/0054]
PERSONALIA.
angeſtellet/ wurde Sie auff den Abend mit einem
hitzigen Fieber angegriffen. Es wurde zwar (Tit.)
Herꝛ D. Chriſtian Mævius aus Bojanova/ erfor-
dert/ der auch dienliche Mittel verordnete/ welche
Sie als von GOTT verordnet/ gebrauchet. Jhr
ob ſolcher Jhrer Kranckheit hoͤchſt bekuͤmmerter
Herꝛ Gemahl/ lies es an nichts ermangeln. Sie
aber ſorgte vornehmlich vor Jhre Seele/ und ſtaͤrck-
te ſich in GOTT Jhrem Heylande/ hiemit Sie/
die ſich Jhres annahenden zeitlichen Lebens-Endes
wegen hinfallender Leibes-Kraͤffte verſahe/ das
Ende Jhres Glaubens/ und alſo/ das auffgeſetzte
Kleinoth/ bey erreichtem Ziel Jhres Lauffes hab-
hafft moͤchte werden. Darnach verlangte Sie
innigſt/ und ſtrebte nach hertzlichem Gebeth/ ſo
Sie zum theil aus ſich ſelbſten/ theils vorgeſpro-
chen/ abgehen lies. Sie erreichte endlich ſolches
den 27. Februarij, des Morgends halb 3. Uhr/ da
Sie nach dem Sie von ihrem Herren Beicht-Va-
ter eingeſegnet worden/ Jhre Seele in die treuen
Haͤnde Jhres Schoͤpffers uͤbergeben. Sie hat
ohngefehr 4. Monath uͤber 65. Jahr in dieſem
Jammerthal gewandelt/ und iſt durch viele Truͤb-
ſaal in das Reich GOttes eingegangen. Dar-
umb
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |