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Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713.

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Und da nun das geschah'/ und ich an seine Seiten
Von Schönbergischer Gunst/ wiewohl in trüben Zeiten;
Und da die Mutter starb/ (g) nunmehr gesetzet war/
So war sein Vater-Hertz auff mich gerichtet gar.
Jm Lehren wieß Er mir/ wie ich mich solt verhalten/
Und sehen auff den Nutz bey Jungen und bey Alten.
Jm Leben war Er mir ein frommer Simeon,
Und trug mir täglich für die wahre Tugend-Cron. (h)
Denck' ich noch weiter nach: Mein GOtt! wie kont Er beten/
Und unser gantzes Hauß recht väterlich vertreten/
Mit Beten stund Er auff/ mit Beten legt Er sich/
Mit Beten wachte Er vor jeden Priesterlich.
Jch mag wohl sagen/ daß Er vor den Riß gestanden/
Wenn hiesiger Gemein/ und auch in unsern Landen/
Ein Unglück kam herbey: da stund Er/ als ein Mann;
Und sah auch in der That/ was ernstes Beten kan. (i)
Am meisten war sein Hertz der Demuth stets ergeben/
Daß Erd und Asch Er sey/ sagt Jhm sein gantzes Leben/
Drum war Er Veilgen-Art/ und blieb im niedren Stand/
Ob schon zu vielenmahl Jhm winckte Hohe Hand. (k)
Jn Demuth bliebe Er stets seinem GOTT ergeben/
Und suchte anders nichts in seinem Priester-Leben/
Als wie Er schlecht und recht vor GOtt und Menschen sey/
Und practicirete/ was dort steht: Sey getreu. (l)
Jn Demuth hielte Er auch seinem Schöpffer stille/
Wenn über Jhn geboth sein guter Creutzes-Wille/
Er tranck den Wermuths-Kelch getrost und freudig aus/
Und dacht dabey: Es muß doch Gutes kommen draus. (m)
Jn Demuth dacht Er auch stets an sein letztes Ende/
Und übergabe sich in GOttes treue Hände:
Nahm von den Seinigen beweglichen Abschied/ (n)
Jch sterbe täglich/ hieß auch sein Paulinisch Lied. (o)
Die
K 3
Und da nun das geſchah’/ und ich an ſeine Seiten
Von Schoͤnbergiſcher Gunſt/ wiewohl in truͤben Zeiten;
Und da die Mutter ſtarb/ (g) nunmehr geſetzet war/
So war ſein Vater-Hertz auff mich gerichtet gar.
Jm Lehren wieß Er mir/ wie ich mich ſolt verhalten/
Und ſehen auff den Nutz bey Jungen und bey Alten.
Jm Leben war Er mir ein frommer Simeon,
Und trug mir taͤglich fuͤr die wahre Tugend-Cron. (h)
Denck’ ich noch weiter nach: Mein GOtt! wie kont Er beten/
Und unſer gantzes Hauß recht vaͤterlich vertreten/
Mit Beten ſtund Er auff/ mit Beten legt Er ſich/
Mit Beten wachte Er vor jeden Prieſterlich.
Jch mag wohl ſagen/ daß Er vor den Riß geſtanden/
Wenn hieſiger Gemein/ und auch in unſern Landen/
Ein Ungluͤck kam herbey: da ſtund Er/ als ein Mann;
Und ſah auch in der That/ was ernſtes Beten kan. (i)
Am meiſten war ſein Hertz der Demuth ſtets ergeben/
Daß Erd und Aſch Er ſey/ ſagt Jhm ſein gantzes Leben/
Drum war Er Veilgen-Art/ und blieb im niedren Stand/
Ob ſchon zu vielenmahl Jhm winckte Hohe Hand. (k)
Jn Demuth bliebe Er ſtets ſeinem GOTT ergeben/
Und ſuchte anders nichts in ſeinem Prieſter-Leben/
Als wie Er ſchlecht und recht vor GOtt und Menſchen ſey/
Und practicirete/ was dort ſteht: Sey getreu. (l)
Jn Demuth hielte Er auch ſeinem Schoͤpffer ſtille/
Wenn uͤber Jhn geboth ſein guter Creutzes-Wille/
Er tranck den Wermuths-Kelch getroſt und freudig aus/
Und dacht dabey: Es muß doch Gutes kommen draus. (m)
Jn Demuth dacht Er auch ſtets an ſein letztes Ende/
Und uͤbergabe ſich in GOttes treue Haͤnde:
Nahm von den Seinigen beweglichen Abſchied/ (n)
Jch ſterbe taͤglich/ hieß auch ſein Pauliniſch Lied. (o)
Die
K 3
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[[77]/0077] Und da nun das geſchah’/ und ich an ſeine Seiten Von Schoͤnbergiſcher Gunſt/ wiewohl in truͤben Zeiten; Und da die Mutter ſtarb/ ⁽g⁾ nunmehr geſetzet war/ So war ſein Vater-Hertz auff mich gerichtet gar. Jm Lehren wieß Er mir/ wie ich mich ſolt verhalten/ Und ſehen auff den Nutz bey Jungen und bey Alten. Jm Leben war Er mir ein frommer Simeon, Und trug mir taͤglich fuͤr die wahre Tugend-Cron. ⁽h⁾ Denck’ ich noch weiter nach: Mein GOtt! wie kont Er beten/ Und unſer gantzes Hauß recht vaͤterlich vertreten/ Mit Beten ſtund Er auff/ mit Beten legt Er ſich/ Mit Beten wachte Er vor jeden Prieſterlich. Jch mag wohl ſagen/ daß Er vor den Riß geſtanden/ Wenn hieſiger Gemein/ und auch in unſern Landen/ Ein Ungluͤck kam herbey: da ſtund Er/ als ein Mann; Und ſah auch in der That/ was ernſtes Beten kan. ⁽i⁾ Am meiſten war ſein Hertz der Demuth ſtets ergeben/ Daß Erd und Aſch Er ſey/ ſagt Jhm ſein gantzes Leben/ Drum war Er Veilgen-Art/ und blieb im niedren Stand/ Ob ſchon zu vielenmahl Jhm winckte Hohe Hand. ⁽k⁾ Jn Demuth bliebe Er ſtets ſeinem GOTT ergeben/ Und ſuchte anders nichts in ſeinem Prieſter-Leben/ Als wie Er ſchlecht und recht vor GOtt und Menſchen ſey/ Und practicirete/ was dort ſteht: Sey getreu. ⁽l⁾ Jn Demuth hielte Er auch ſeinem Schoͤpffer ſtille/ Wenn uͤber Jhn geboth ſein guter Creutzes-Wille/ Er tranck den Wermuths-Kelch getroſt und freudig aus/ Und dacht dabey: Es muß doch Gutes kommen draus. ⁽m⁾ Jn Demuth dacht Er auch ſtets an ſein letztes Ende/ Und uͤbergabe ſich in GOttes treue Haͤnde: Nahm von den Seinigen beweglichen Abſchied/ ⁽n⁾ Jch ſterbe taͤglich/ hieß auch ſein Pauliniſch Lied. ⁽o⁾ Die K 3

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Zitationshilfe: Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713, S. [77]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392437/77>, abgerufen am 22.12.2024.