Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713.Des grossen Abrahams ewiges Gedächtniß zu stifften. Der grosse Abraham hat sich eingroß Gedächtniß gemacht durch seinen Wunder-Glauben/ da er Rom. 4, 18.auff Hoffnung glaubte/ da doch nichts zu hoffen war. Mo- ses durch seine Treue/ denn GOtt gab ihm selber das Zeugniß/ daß Num. 12, 7.er in seinem gantzen Hause treu sey. Joseph durch seine Keuschheit und Redlichkeit/ denn er flohe/ und ließ sein Ober- Kleid im Stiche/ da ihm was unzüchtiges von seines Herrn Wei- Gen. 39, 12.be zugemuthet wurde. David durch seine Helden-Thaten. Sa- lomon durch seine Weißheit; Hiob durch seine Gedult; Tobias durch seine GOttes-Furcht; Abigail durch ihre Klugheit; Ju- dith durch ihre Tapfferkeit/ Susanna durch ihre Keuschheit/ Han- na durch ihr Fasten und Bethen/ und immer so weiter fort. Wer wolte nun nicht sagen/ daß ein gut Gedächtniß nach dem Todte nicht solte eine herrliche Sache seyn? Darum lasset uns/ weil wir noch leben und Zeit haben/ dahin Re-
Des groſſen Abrahams ewiges Gedaͤchtniß zu ſtifften. Der groſſe Abraham hat ſich eingroß Gedaͤchtniß gemacht durch ſeinen Wunder-Glauben/ da er Rom. 4, 18.auff Hoffnung glaubte/ da doch nichts zu hoffen war. Mo- ſes durch ſeine Treue/ denn GOtt gab ihm ſelber das Zeugniß/ daß Num. 12, 7.er in ſeinem gantzen Hauſe treu ſey. Joſeph durch ſeine Keuſchheit und Redlichkeit/ denn er flohe/ und ließ ſein Ober- Kleid im Stiche/ da ihm was unzuͤchtiges von ſeines Herrn Wei- Gen. 39, 12.be zugemuthet wurde. David durch ſeine Helden-Thaten. Sa- lomon durch ſeine Weißheit; Hiob durch ſeine Gedult; Tobias durch ſeine GOttes-Furcht; Abigail durch ihre Klugheit; Ju- dith durch ihre Tapfferkeit/ Suſanna durch ihre Keuſchheit/ Han- na durch ihr Faſten und Bethen/ und immer ſo weiter fort. Wer wolte nun nicht ſagen/ daß ein gut Gedaͤchtniß nach dem Todte nicht ſolte eine herrliche Sache ſeyn? Darum laſſet uns/ weil wir noch leben und Zeit haben/ dahin Re-
<TEI> <text> <body> <div type="fsRemembrance" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0038" n="38"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des groſſen Abrahams</hi></fw><lb/> ewiges Gedaͤchtniß zu ſtifften. Der groſſe Abraham hat ſich ein<lb/> groß Gedaͤchtniß gemacht durch ſeinen Wunder-Glauben/ da er<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Rom.</hi> 4, 18.</hi></note><hi rendition="#fr">auff Hoffnung glaubte/ da doch nichts zu hoffen war.</hi> Mo-<lb/> ſes durch ſeine Treue/ denn GOtt gab ihm ſelber das Zeugniß/ daß<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Num.</hi> 12, 7.</hi></note><hi rendition="#fr">er in ſeinem gantzen Hauſe treu ſey.</hi> Joſeph durch ſeine<lb/> Keuſchheit und Redlichkeit/ denn er flohe/ und ließ ſein Ober-<lb/> Kleid im Stiche/ da ihm was unzuͤchtiges von ſeines Herrn Wei-<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 39, 12.</hi></note>be zugemuthet wurde. David durch ſeine Helden-Thaten. Sa-<lb/> lomon durch ſeine Weißheit; Hiob durch ſeine Gedult; Tobias<lb/> durch ſeine GOttes-Furcht; Abigail durch ihre Klugheit; Ju-<lb/> dith durch ihre Tapfferkeit/ Suſanna durch ihre Keuſchheit/ Han-<lb/> na durch ihr Faſten und Bethen/ und immer ſo weiter fort. Wer<lb/> wolte nun nicht ſagen/ daß ein gut Gedaͤchtniß nach dem Todte<lb/> nicht ſolte eine herrliche Sache ſeyn?</p><lb/> <p>Darum laſſet uns/ weil wir noch leben und Zeit haben/ dahin<lb/> bemuͤhen/ daß wir nach unſerm Todte hinter uns ein geſegnetes<lb/> Gedaͤchtniß laſſen/ ein jeder thue nach ſeinem Vermoͤgen/ was er<lb/> zu GOttes Ehren/ und dem Naͤchſten zum Dienſt Gutes thun<lb/> kan. Er vergrabe ſein <hi rendition="#aq">Talent,</hi> und die Gabe/ ſo er von GOTT<lb/> empfangen/ nicht in die Erde/ behalte es auch nicht im Schweiß-<lb/> Tuch/ ſondern lege alles wohl an/ wie es ſein Beruff und Stand<lb/> mitbringen moͤchte. Hat uns GOtt in Lehr-Stand geſetzet/ und<lb/> eine liebe Kirchfarth anvertraut/ ſo <hi rendition="#fr">laſſet uns auff das Amt ſe-</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Col.</hi> 4, 17.</hi></note><hi rendition="#fr">hen/ ſo wir empfangen haben vom HErrn/ daß wir daſſelbe<lb/> redlich ausrichten.</hi> Laſſet uns die Heerde Chriſti weyden/ ſo uns<lb/> befohlen iſt/ und wohl zuſehen/ <hi rendition="#fr">nicht gezwungen/ ſondern wil-</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Pet.</hi> 5, 2.</hi></note><hi rendition="#fr">liglich/ nicht um ſchaͤndliches Gewinſtes willen/ ſondern von<lb/> Hertzen Grunde/</hi> daß in/ dem Todte einem jeden ruͤhmlich kan<lb/> nachgeſaget werden: <hi rendition="#fr">Das war ein treuer Knecht in dem Hau-<lb/> ſe ſeines GOttes.</hi> Hat uns GOtt zu ſeines Reichs Amt-Leuten/<lb/> zu ſeiner Kirchen Saͤug-Am̃en/ zu Regenten und Herrſchafften ge-<lb/> macht/ ſo laſſet uns auch fein forgfaͤltig ſeyn/ wie Paulus ermahnet:<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Re-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [38/0038]
Des groſſen Abrahams
ewiges Gedaͤchtniß zu ſtifften. Der groſſe Abraham hat ſich ein
groß Gedaͤchtniß gemacht durch ſeinen Wunder-Glauben/ da er
auff Hoffnung glaubte/ da doch nichts zu hoffen war. Mo-
ſes durch ſeine Treue/ denn GOtt gab ihm ſelber das Zeugniß/ daß
er in ſeinem gantzen Hauſe treu ſey. Joſeph durch ſeine
Keuſchheit und Redlichkeit/ denn er flohe/ und ließ ſein Ober-
Kleid im Stiche/ da ihm was unzuͤchtiges von ſeines Herrn Wei-
be zugemuthet wurde. David durch ſeine Helden-Thaten. Sa-
lomon durch ſeine Weißheit; Hiob durch ſeine Gedult; Tobias
durch ſeine GOttes-Furcht; Abigail durch ihre Klugheit; Ju-
dith durch ihre Tapfferkeit/ Suſanna durch ihre Keuſchheit/ Han-
na durch ihr Faſten und Bethen/ und immer ſo weiter fort. Wer
wolte nun nicht ſagen/ daß ein gut Gedaͤchtniß nach dem Todte
nicht ſolte eine herrliche Sache ſeyn?
Rom. 4, 18.
Num. 12, 7.
Gen. 39, 12.
Darum laſſet uns/ weil wir noch leben und Zeit haben/ dahin
bemuͤhen/ daß wir nach unſerm Todte hinter uns ein geſegnetes
Gedaͤchtniß laſſen/ ein jeder thue nach ſeinem Vermoͤgen/ was er
zu GOttes Ehren/ und dem Naͤchſten zum Dienſt Gutes thun
kan. Er vergrabe ſein Talent, und die Gabe/ ſo er von GOTT
empfangen/ nicht in die Erde/ behalte es auch nicht im Schweiß-
Tuch/ ſondern lege alles wohl an/ wie es ſein Beruff und Stand
mitbringen moͤchte. Hat uns GOtt in Lehr-Stand geſetzet/ und
eine liebe Kirchfarth anvertraut/ ſo laſſet uns auff das Amt ſe-
hen/ ſo wir empfangen haben vom HErrn/ daß wir daſſelbe
redlich ausrichten. Laſſet uns die Heerde Chriſti weyden/ ſo uns
befohlen iſt/ und wohl zuſehen/ nicht gezwungen/ ſondern wil-
liglich/ nicht um ſchaͤndliches Gewinſtes willen/ ſondern von
Hertzen Grunde/ daß in/ dem Todte einem jeden ruͤhmlich kan
nachgeſaget werden: Das war ein treuer Knecht in dem Hau-
ſe ſeines GOttes. Hat uns GOtt zu ſeines Reichs Amt-Leuten/
zu ſeiner Kirchen Saͤug-Am̃en/ zu Regenten und Herrſchafften ge-
macht/ ſo laſſet uns auch fein forgfaͤltig ſeyn/ wie Paulus ermahnet:
Re-
Col. 4, 17.
1. Pet. 5, 2.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/392437 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/392437/38 |
Zitationshilfe: | Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392437/38>, abgerufen am 16.02.2025. |