Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Letzte Ehre Zum Seligen Ruhebettlein. Oels, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite
Sic SCHMEISSI, nulli lugeant Tua fata re[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]cti;
Vita fuit luthum, Mors Tibi Vita manet.


UNser Leben ist ein Tod/ Unser Sterben ist ein Leben/
Also Stirbt man durch den Tod auch dem Tode
selbsten ab.
Lasset Jhr bekümmerten dieses Euch zum troste geben:
Daß Herr Schmeiß noch Lebend sey/ der jtzt
gehet in das Grab.
Johann Ernst Pfuel.


WJe nach gemeinem Wahn die Sonne sich geneiget/
Und nunmehr gnugsam tieff der Erden zu gebeuget/
Da wurdestu hinauff/ Mein Edler Herr/ geführt/
Mit dir an jener statt der Himmel ward geziert:
Daß blancke Sternen-Heer sich deiner Ankunfft frewet/
Und den von Phöbes fast verblendten Schein erneuet/
Als es den Tage zu so schleinig ward gewahr/
Daß du ein neues Licht kamst unter jhrer Schaar.
Jch/ der ümb dir/ vor dem mit dir wol billich Prangte/
Nicht kleinen Vorzug mir für andere erlangte
Dein außgebreitter Ruhm/ und die Geschickligkeit/
Wormit dich durch und durch dein Schöpffer angekleidt.
Jch hatte meine Lust/ wenn ich dich sah ümbgehen/
Mit Häuptern dieser Welt/ und unerschrocken stehen
Jedoch in Demuth tieff für jhrer Hoheit Thron:
Daß war wol deiner Kunst und Weißheit rechter Lohn.
Du warst/ an dem ich mich nicht sattsam kunt ergetzen/
An deinem hohen Sinn noch gnug ich kunte wetzen/
Den
Sic SCHMEISSI, nulli lugeant Tua fata re[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]cti;
Vita fuit luthum, Mors Tibi Vita manet.


UNſer Leben iſt ein Tod/ Unſer Sterben iſt ein Leben/
Alſo Stirbt man durch den Tod auch dem Tode
ſelbſten ab.
Laſſet Jhr bekuͤmmerten dieſes Euch zum troſte geben:
Daß Herr Schmeiß noch Lebend ſey/ der jtzt
gehet in das Grab.
Johann Ernſt Pfuel.


WJe nach gemeinem Wahn die Sonne ſich geneiget/
Und nunmehr gnugſam tieff der Erden zu gebeuget/
Da wurdeſtu hinauff/ Mein Edler Herr/ gefuͤhrt/
Mit dir an jener ſtatt der Himmel ward geziert:
Daß blancke Sternen-Heer ſich deiner Ankunfft frewet/
Und den von Phoͤbes faſt verblendten Schein erneuet/
Als es den Tage zu ſo ſchleinig ward gewahr/
Daß du ein neues Licht kamſt unter jhrer Schaar.
Jch/ der uͤmb dir/ vor dem mit dir wol billich Prangte/
Nicht kleinen Vorzug mir fuͤr andere erlangte
Dein außgebreitter Ruhm/ und die Geſchickligkeit/
Wormit dich durch und durch dein Schoͤpffer angekleidt.
Jch hatte meine Luſt/ wenn ich dich ſah uͤmbgehen/
Mit Haͤuptern dieſer Welt/ und unerſchrocken ſtehen
Jedoch in Demuth tieff fuͤr jhrer Hoheit Thron:
Daß war wol deiner Kunſt und Weißheit rechter Lohn.
Du warſt/ an dem ich mich nicht ſattſam kunt ergetzen/
An deinem hohen Sinn noch gnug ich kunte wetzen/
Den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsEpicedia" n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0022" n="[22]"/>
            <l> <hi rendition="#aq">Sic SCHMEISSI, nulli lugeant Tua fata re<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>cti;</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#aq">Vita <hi rendition="#i">fuit</hi> luthum, Mors <hi rendition="#i">Tibi</hi> Vita <hi rendition="#i">manet.</hi></hi> </l>
          </lg><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <lg type="poem">
            <l><hi rendition="#in">U</hi>N&#x017F;er Leben i&#x017F;t ein Tod/ <hi rendition="#aq">U</hi>n&#x017F;er Sterben i&#x017F;t ein Leben/</l><lb/>
            <l>Al&#x017F;o Stirbt man durch den Tod auch dem Tode</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">&#x017F;elb&#x017F;ten ab.</hi> </l><lb/>
            <l>La&#x017F;&#x017F;et Jhr beku&#x0364;mmerten die&#x017F;es Euch zum tro&#x017F;te geben:</l><lb/>
            <l>Daß Herr Schmeiß noch Lebend &#x017F;ey/ der jtzt</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">gehet in das Grab.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#b">Johann Ern&#x017F;t Pfuel.</hi> </hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head/>
          <lg type="poem">
            <l><hi rendition="#in">W</hi>Je nach gemeinem Wahn die Sonne &#x017F;ich geneiget/</l><lb/>
            <l>Und nunmehr gnug&#x017F;am tieff der Erden zu gebeuget/</l><lb/>
            <l>Da wurde&#x017F;tu hinauff/ Mein Edler Herr/ gefu&#x0364;hrt/</l><lb/>
            <l>Mit dir an jener &#x017F;tatt der Himmel ward geziert:</l><lb/>
            <l>Daß blancke Sternen-Heer &#x017F;ich deiner Ankunfft frewet/</l><lb/>
            <l>Und den von Pho&#x0364;bes fa&#x017F;t verblendten Schein erneuet/</l><lb/>
            <l>Als es den Tage zu &#x017F;o &#x017F;chleinig ward gewahr/</l><lb/>
            <l>Daß du ein neues Licht kam&#x017F;t unter jhrer Schaar.</l><lb/>
            <l>Jch/ der u&#x0364;mb dir/ vor dem mit dir wol billich Prangte/</l><lb/>
            <l>Nicht kleinen Vorzug mir fu&#x0364;r andere erlangte</l><lb/>
            <l>Dein außgebreitter Ruhm/ und die Ge&#x017F;chickligkeit/</l><lb/>
            <l>Wormit dich durch und durch dein Scho&#x0364;pffer angekleidt.</l><lb/>
            <l>Jch hatte meine Lu&#x017F;t/ wenn ich dich &#x017F;ah u&#x0364;mbgehen/</l><lb/>
            <l>Mit Ha&#x0364;uptern die&#x017F;er Welt/ und uner&#x017F;chrocken &#x017F;tehen</l><lb/>
            <l>Jedoch in Demuth tieff fu&#x0364;r jhrer Hoheit Thron:</l><lb/>
            <l>Daß war wol deiner Kun&#x017F;t und Weißheit rechter Lohn.</l><lb/>
            <l>Du war&#x017F;t/ an dem ich mich nicht &#x017F;att&#x017F;am kunt ergetzen/</l><lb/>
            <l>An deinem hohen Sinn noch gnug ich kunte wetzen/</l><lb/>
            <fw type="catch" place="bottom">Den</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[22]/0022] Sic SCHMEISSI, nulli lugeant Tua fata re_cti; Vita fuit luthum, Mors Tibi Vita manet. UNſer Leben iſt ein Tod/ Unſer Sterben iſt ein Leben/ Alſo Stirbt man durch den Tod auch dem Tode ſelbſten ab. Laſſet Jhr bekuͤmmerten dieſes Euch zum troſte geben: Daß Herr Schmeiß noch Lebend ſey/ der jtzt gehet in das Grab. Johann Ernſt Pfuel. WJe nach gemeinem Wahn die Sonne ſich geneiget/ Und nunmehr gnugſam tieff der Erden zu gebeuget/ Da wurdeſtu hinauff/ Mein Edler Herr/ gefuͤhrt/ Mit dir an jener ſtatt der Himmel ward geziert: Daß blancke Sternen-Heer ſich deiner Ankunfft frewet/ Und den von Phoͤbes faſt verblendten Schein erneuet/ Als es den Tage zu ſo ſchleinig ward gewahr/ Daß du ein neues Licht kamſt unter jhrer Schaar. Jch/ der uͤmb dir/ vor dem mit dir wol billich Prangte/ Nicht kleinen Vorzug mir fuͤr andere erlangte Dein außgebreitter Ruhm/ und die Geſchickligkeit/ Wormit dich durch und durch dein Schoͤpffer angekleidt. Jch hatte meine Luſt/ wenn ich dich ſah uͤmbgehen/ Mit Haͤuptern dieſer Welt/ und unerſchrocken ſtehen Jedoch in Demuth tieff fuͤr jhrer Hoheit Thron: Daß war wol deiner Kunſt und Weißheit rechter Lohn. Du warſt/ an dem ich mich nicht ſattſam kunt ergetzen/ An deinem hohen Sinn noch gnug ich kunte wetzen/ Den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/389174
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/389174/22
Zitationshilfe: [N. N.]: Letzte Ehre Zum Seligen Ruhebettlein. Oels, 1659, S. [22]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/389174/22>, abgerufen am 23.11.2024.