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Pomarius, Samuel: Christliches Sterben und Christliches Leben. Oels, 1659.

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hoffnung der zukünfftigen Auffersteyung an
tag geben möchten/ daß der jenige Leichnam/
dem Sie solche Ehre angethan/ als zuvorher ein
Tempel des H. Geistes/ mit seiner Seele zu rech
ter zeit wiederumb solle vereiniget werden/ und
daß der Mann/ der durch diese gedruckte Schrift
bei seinen Befreundten und Bekandten weit
und breit auf dieser Welt noch leben würde/ schon
in der andern Welt Gotte lebete.

Denn ober wol gar ferne von jhnen sein irr-
disches leben nach des Allerhöchsten unerforsch-
lichem Rahte beschliessen müssen/ ist jhme doch
von da der Himmel ja so nahe gewesen/ als wenn
er in den Armen aller seiner anwesenden Kinder
entschlaffen were; wie sich etwa Monica des
H. Augustini Mutter vor zeiten damit auff sol-
chen schlag getröstet/ als sie nicht können/ jhrem
vorigen schlusse und wuntsche nach/ zu jhrem
Ehemanne Patritio in ein Grab kommen/ son-
Augustin
l. 9. & 11.
Confeß.
dern zu Ostia in Welschland sterben müssen/ daß
sie gesprochen: Nihil longe est Deo, & cogno-
scet in fine seculi, unde meum corpus excitan-
dum sit:
Es ist nichts zu weit von Gott abgele-
gen/ der wird am Ende der Welt am besten wis-
sen/ von wannen er meinen Leib auferwecken solle.

Umb deßwegen auch/ weil Sie seiner schier-
künfftigen Aufferstehung zur ewigen Herrlig-

keit

hoffnung der zukuͤnfftigen Aufferſteyung an
tag geben moͤchten/ daß der jenige Leichnam/
dem Sie ſolche Ehre angethan/ als zuvorher ein
Tempel des H. Geiſtes/ mit ſeiner Seele zu rech
ter zeit wiederumb ſolle vereiniget werden/ und
daß der Mañ/ der durch dieſe gedruckte Schrift
bei ſeinen Befreundten und Bekandten weit
und breit auf dieſer Welt noch leben wuͤrde/ ſchon
in der andern Welt Gotte lebete.

Denn ober wol gar ferne von jhnen ſein irr-
diſches leben nach des Allerhoͤchſten unerforſch-
lichem Rahte beſchlieſſen muͤſſen/ iſt jhme doch
von da der Him̃el ja ſo nahe geweſen/ als wenn
er in den Armen aller ſeiner anweſenden Kinder
entſchlaffen were; wie ſich etwa Monica des
H. Auguſtini Mutter vor zeiten damit auff ſol-
chen ſchlag getroͤſtet/ als ſie nicht koͤnnen/ jhrem
vorigen ſchluſſe und wuntſche nach/ zu jhrem
Ehemanne Patritio in ein Grab kommen/ ſon-
Auguſtinꝰ
l. 9. & 11.
Confeß.
dern zu Oſtia in Welſchland ſterben muͤſſen/ daß
ſie geſprochen: Nihil longè eſt Deo, & cogno-
ſcet in fine ſeculi, unde meum corpus excitan-
dum ſit:
Es iſt nichts zu weit von Gott abgele-
gen/ der wird am Ende der Welt am beſten wiſ-
ſen/ von wañen er meinen Leib auferwecken ſolle.

Umb deßwegen auch/ weil Sie ſeiner ſchier-
kuͤnfftigen Aufferſtehung zur ewigen Herrlig-

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Zitationshilfe: Pomarius, Samuel: Christliches Sterben und Christliches Leben. Oels, 1659, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/389173/6>, abgerufen am 24.11.2024.