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Pomarius, Samuel: Christliches Sterben und Christliches Leben. Oels, 1659.

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Christliche Leichpredigt.
Darumm ist Er auch nach seiner heiligen Menschheit schon
bey uns zugegen. Ach davon würden wir gar einen
schlechten Trost haben/ wann der Mensch gewordene
Christus nur nach seiner Gottheit bey uns auff Erden
gegenwertig were/ denn die Göttliche Natur ist an und
vor sich selber ein verzehrend Feuer/ ein gerechter Rich-
ter/ die da Sünde und Missethat nicht kan ungestraffet
lassen/ Esa. 33/ 14. Wer ist unter uns/ der bey einem
verzehrenden Feuer wohnen möge? Wer ist unter
uns/ der bey der ewigen Gottheit wohnet?
Aber
durch das heilige Fleisch Christi/ durch die hochgelobte
Menschheit Christi/ ist das wunderbare Temperament
zwischen der Gerechtigkeit und Barmhertzigkeit Gottes
getroffen und geschlossen worden/ daß wir nu haben einen
GOtt und Mittler zwischen GOtt und Menschen/ nem-
lich den Menschen Christum Jesum/ 1. Tim. 2/ 5. Er
Er hat uns versöhnet mit dem Leibe seines Fleisches durch
den Tod/ Col. 1/ 22. Er hat durch sein Fleisch weggenom-
men die Feindschafft/ Ephes. 2/ 14. dessen können wir uns
außbündig wol trösten in allem unserm Creutze/ Noth/
Unglück und Widerwertigkeit/ daß Christus unser Le-
ben/ Christus unser lieber Bruder/ Christus unser nech-
ster Blutsfreund bey und mit uns sey/ und zwar auch
nach der Natur/ nach welcher Er unser Bruder ist/ nach
welcher Er unsers Fleisches und Bluttes theilhafftig ist/
doch ohne die Sünde/ Ebr. 2/ 14. Aber diese Evangeli-
sche Lehre nebst Wiederlegung der Calvinischen Ge-
gen-Lehre wird zu anderer Zeit we[itl]äufftiger außgefüh-
ret. Wir müssen wegen verflossener Zeit zum Besch luß
eilen/ und noch gar mit wenigem auch mit einander han-
deln:

Von
F iij

Chriſtliche Leichpredigt.
Darum̃ iſt Er auch nach ſeiner heiligen Menſchheit ſchon
bey uns zugegen. Ach davon wuͤrden wir gar einen
ſchlechten Troſt haben/ wann der Menſch gewordene
Chriſtus nur nach ſeiner Gottheit bey uns auff Erden
gegenwertig were/ denn die Goͤttliche Natur iſt an und
vor ſich ſelber ein verzehrend Feuer/ ein gerechter Rich-
ter/ die da Suͤnde und Miſſethat nicht kan ungeſtraffet
laſſen/ Eſa. 33/ 14. Wer iſt unter uns/ der bey einem
verzehrenden Feuer wohnen moͤge? Wer iſt unter
uns/ der bey der ewigen Gottheit wohnet?
Aber
durch das heilige Fleiſch Chriſti/ durch die hochgelobte
Menſchheit Chriſti/ iſt das wunderbare Temperament
zwiſchen der Gerechtigkeit und Barmhertzigkeit Gottes
getroffen und geſchloſſen worden/ daß wir nu haben einen
GOtt und Mittler zwiſchen GOtt und Menſchen/ nem-
lich den Menſchen Chriſtum Jeſum/ 1. Tim. 2/ 5. Er
Er hat uns verſoͤhnet mit dem Leibe ſeines Fleiſches durch
den Tod/ Col. 1/ 22. Er hat durch ſein Fleiſch weggenom-
men die Feindſchafft/ Epheſ. 2/ 14. deſſen koͤnnen wir uns
außbuͤndig wol troͤſten in allem unſerm Creutze/ Noth/
Ungluͤck und Widerwertigkeit/ daß Chriſtus unſer Le-
ben/ Chriſtus unſer lieber Bruder/ Chriſtus unſer nech-
ſter Blutsfreund bey und mit uns ſey/ und zwar auch
nach der Natur/ nach welcher Er unſer Bruder iſt/ nach
welcher Er unſers Fleiſches und Bluttes theilhafftig iſt/
doch ohne die Suͤnde/ Ebr. 2/ 14. Aber dieſe Evangeli-
ſche Lehre nebſt Wiederlegung der Calviniſchen Ge-
gen-Lehre wird zu anderer Zeit we[itl]aͤufftiger außgefuͤh-
ret. Wir muͤſſen wegen verfloſſener Zeit zum Beſch luß
eilen/ und noch gar mit wenigem auch mit einander han-
deln:

Von
F iij
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[[45]/0045] Chriſtliche Leichpredigt. Darum̃ iſt Er auch nach ſeiner heiligen Menſchheit ſchon bey uns zugegen. Ach davon wuͤrden wir gar einen ſchlechten Troſt haben/ wann der Menſch gewordene Chriſtus nur nach ſeiner Gottheit bey uns auff Erden gegenwertig were/ denn die Goͤttliche Natur iſt an und vor ſich ſelber ein verzehrend Feuer/ ein gerechter Rich- ter/ die da Suͤnde und Miſſethat nicht kan ungeſtraffet laſſen/ Eſa. 33/ 14. Wer iſt unter uns/ der bey einem verzehrenden Feuer wohnen moͤge? Wer iſt unter uns/ der bey der ewigen Gottheit wohnet? Aber durch das heilige Fleiſch Chriſti/ durch die hochgelobte Menſchheit Chriſti/ iſt das wunderbare Temperament zwiſchen der Gerechtigkeit und Barmhertzigkeit Gottes getroffen und geſchloſſen worden/ daß wir nu haben einen GOtt und Mittler zwiſchen GOtt und Menſchen/ nem- lich den Menſchen Chriſtum Jeſum/ 1. Tim. 2/ 5. Er Er hat uns verſoͤhnet mit dem Leibe ſeines Fleiſches durch den Tod/ Col. 1/ 22. Er hat durch ſein Fleiſch weggenom- men die Feindſchafft/ Epheſ. 2/ 14. deſſen koͤnnen wir uns außbuͤndig wol troͤſten in allem unſerm Creutze/ Noth/ Ungluͤck und Widerwertigkeit/ daß Chriſtus unſer Le- ben/ Chriſtus unſer lieber Bruder/ Chriſtus unſer nech- ſter Blutsfreund bey und mit uns ſey/ und zwar auch nach der Natur/ nach welcher Er unſer Bruder iſt/ nach welcher Er unſers Fleiſches und Bluttes theilhafftig iſt/ doch ohne die Suͤnde/ Ebr. 2/ 14. Aber dieſe Evangeli- ſche Lehre nebſt Wiederlegung der Calviniſchen Ge- gen-Lehre wird zu anderer Zeit weitlaͤufftiger außgefuͤh- ret. Wir muͤſſen wegen verfloſſener Zeit zum Beſch luß eilen/ und noch gar mit wenigem auch mit einander han- deln: Von F iij

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Zitationshilfe: Pomarius, Samuel: Christliches Sterben und Christliches Leben. Oels, 1659, S. [45]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/389173/45>, abgerufen am 27.11.2024.