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Schöttgen, Christian: Lebens-Beschreibung Herrn Wolffgang Eulenbecks. Dresden, 1740.

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Leben D. Wolffgang Eulenbecks,
§. 9.

A. 1582. ist er mit dem Churfürsten auf dem Reichs-Tage zu Aug-
spurg gewesen. Seinen Nahmen aber darff man in der Unterschrifft nicht
suchen, weil der Churfürst selbst unterschrieben. Jm August A. 1585. stehet
auch etwas von einer Magdeburgischen Reise. Was aber dieselbige auf sich
gehabt, ist unbekannt. A. 1586. als nach Churfürst Augustens Absterben
Churfürst Christian I. die Böhmische Lehen gesucht, ist er mit dahin abge-
fertiget worden. Der ausgefertigte Lehn-Brief ist den 31. Oct. datiret. (t)
Den 18. Nov. wird er bey Ausfertigung derer Zwickauischen Privilegien
als Zeuge angeführet. (u) A. 1587. ist er abermahl nach Prag gereiset,
um die Böhmische Erbeinigung zwischen Keyser Rudolphen II. und gedach-
ten seinem Herrn zu erneuern. (x) A. 1587. den 9. Dec. hat er zu Co-
burg, nebst verschiedenen andern Räthen, allerhand streitige Puncte abge-
than. (y) Nachdem Churfürst Christian I. gestorben, hat auch dessen
Frau Witwe sich seines Raths bedienet, wie er denn auf dem Titul der
gedruckten Leichen-Predigt Churf. Sächsischer, wie auch der Churfürstl.
Frau Witwen vornehmer und geheimer Rath genennet wird.

§. 10.

Jn denen Crypto-Calvinianischen Händeln wird seiner gar nicht ge-
dacht, woraus zu schliessen, daß er sich, als ein ehrlicher Lutheraner und
Patriot still und unverweißlich aufgeführet. A. 1591. im Monat No-
vember ward ihm Alters halber vergönnet, daß er an die bestimmten Stun-
den und Zeiten täglich nicht mehr gebunden seyn solte. Es wurden ihm
auch des Jahrs sechs Wochen zu Besuchung seiner Güter und Haußhal-
tung verwilliget. Worinn seine Güter bestanden, weiß ich nicht zu sa-
gen, finde aber vielmahl, daß bey seinem Nahmen stehe, auf Goßig, und
zu Goßig, welches mit dem Goßig oder Goseck bey Naumburg, welches
D. Peifern zugehöret, wohl nicht zu vermengen. Denn bey der nur ge-
dachten Confirmation derer Zwickauischen Privilegien haben sich unter-
schrieben David Peifer zu Gosig, und Wolffgang Eulenbeck, zu Gosig.
Es müste denn seyn, daß Goseck damahls getheilet gewesen. Wenn aber

unsers
(t) Müllers Annales p. 194. * Dipl. in Joh. Joachim Müllers Reichstags-Theatro
I. c p. 329. *
(u) Müllers Annal. I. c. *
(x) Dipl. apud Joh. Joach. Müller I. c. *
(y) Hönn I. c. p. [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]1. * Müller p. 200.
Leben D. Wolffgang Eulenbecks,
§. 9.

A. 1582. iſt er mit dem Churfuͤrſten auf dem Reichs-Tage zu Aug-
ſpurg geweſen. Seinen Nahmen aber darff man in der Unterſchrifft nicht
ſuchen, weil der Churfuͤrſt ſelbſt unterſchrieben. Jm Auguſt A. 1585. ſtehet
auch etwas von einer Magdeburgiſchen Reiſe. Was aber dieſelbige auf ſich
gehabt, iſt unbekannt. A. 1586. als nach Churfuͤrſt Auguſtens Abſterben
Churfuͤrſt Chriſtian I. die Boͤhmiſche Lehen geſucht, iſt er mit dahin abge-
fertiget worden. Der ausgefertigte Lehn-Brief iſt den 31. Oct. datiret. (t)
Den 18. Nov. wird er bey Ausfertigung derer Zwickauiſchen Privilegien
als Zeuge angefuͤhret. (u) A. 1587. iſt er abermahl nach Prag gereiſet,
um die Boͤhmiſche Erbeinigung zwiſchen Keyſer Rudolphen II. und gedach-
ten ſeinem Herrn zu erneuern. (x) A. 1587. den 9. Dec. hat er zu Co-
burg, nebſt verſchiedenen andern Raͤthen, allerhand ſtreitige Puncte abge-
than. (y) Nachdem Churfuͤrſt Chriſtian I. geſtorben, hat auch deſſen
Frau Witwe ſich ſeines Raths bedienet, wie er denn auf dem Titul der
gedruckten Leichen-Predigt Churf. Saͤchſiſcher, wie auch der Churfuͤrſtl.
Frau Witwen vornehmer und geheimer Rath genennet wird.

§. 10.

Jn denen Crypto-Calvinianiſchen Haͤndeln wird ſeiner gar nicht ge-
dacht, woraus zu ſchlieſſen, daß er ſich, als ein ehrlicher Lutheraner und
Patriot ſtill und unverweißlich aufgefuͤhret. A. 1591. im Monat No-
vember ward ihm Alters halber vergoͤnnet, daß er an die beſtimmten Stun-
den und Zeiten taͤglich nicht mehr gebunden ſeyn ſolte. Es wurden ihm
auch des Jahrs ſechs Wochen zu Beſuchung ſeiner Guͤter und Haußhal-
tung verwilliget. Worinn ſeine Guͤter beſtanden, weiß ich nicht zu ſa-
gen, finde aber vielmahl, daß bey ſeinem Nahmen ſtehe, auf Goßig, und
zu Goßig, welches mit dem Goßig oder Goſeck bey Naumburg, welches
D. Peifern zugehoͤret, wohl nicht zu vermengen. Denn bey der nur ge-
dachten Confirmation derer Zwickauiſchen Privilegien haben ſich unter-
ſchrieben David Peifer zu Goſig, und Wolffgang Eulenbeck, zu Goſig.
Es muͤſte denn ſeyn, daß Goſeck damahls getheilet geweſen. Wenn aber

unſers
(t) Muͤllers Annales p. 194. * Dipl. in Joh. Joachim Muͤllers Reichstags-Theatro
I. c p. 329. *
(u) Muͤllers Annal. I. c. *
(x) Dipl. apud Joh. Joach. Muͤller I. c. *
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[8/0008] Leben D. Wolffgang Eulenbecks, §. 9. A. 1582. iſt er mit dem Churfuͤrſten auf dem Reichs-Tage zu Aug- ſpurg geweſen. Seinen Nahmen aber darff man in der Unterſchrifft nicht ſuchen, weil der Churfuͤrſt ſelbſt unterſchrieben. Jm Auguſt A. 1585. ſtehet auch etwas von einer Magdeburgiſchen Reiſe. Was aber dieſelbige auf ſich gehabt, iſt unbekannt. A. 1586. als nach Churfuͤrſt Auguſtens Abſterben Churfuͤrſt Chriſtian I. die Boͤhmiſche Lehen geſucht, iſt er mit dahin abge- fertiget worden. Der ausgefertigte Lehn-Brief iſt den 31. Oct. datiret. (t) Den 18. Nov. wird er bey Ausfertigung derer Zwickauiſchen Privilegien als Zeuge angefuͤhret. (u) A. 1587. iſt er abermahl nach Prag gereiſet, um die Boͤhmiſche Erbeinigung zwiſchen Keyſer Rudolphen II. und gedach- ten ſeinem Herrn zu erneuern. (x) A. 1587. den 9. Dec. hat er zu Co- burg, nebſt verſchiedenen andern Raͤthen, allerhand ſtreitige Puncte abge- than. (y) Nachdem Churfuͤrſt Chriſtian I. geſtorben, hat auch deſſen Frau Witwe ſich ſeines Raths bedienet, wie er denn auf dem Titul der gedruckten Leichen-Predigt Churf. Saͤchſiſcher, wie auch der Churfuͤrſtl. Frau Witwen vornehmer und geheimer Rath genennet wird. §. 10. Jn denen Crypto-Calvinianiſchen Haͤndeln wird ſeiner gar nicht ge- dacht, woraus zu ſchlieſſen, daß er ſich, als ein ehrlicher Lutheraner und Patriot ſtill und unverweißlich aufgefuͤhret. A. 1591. im Monat No- vember ward ihm Alters halber vergoͤnnet, daß er an die beſtimmten Stun- den und Zeiten taͤglich nicht mehr gebunden ſeyn ſolte. Es wurden ihm auch des Jahrs ſechs Wochen zu Beſuchung ſeiner Guͤter und Haußhal- tung verwilliget. Worinn ſeine Guͤter beſtanden, weiß ich nicht zu ſa- gen, finde aber vielmahl, daß bey ſeinem Nahmen ſtehe, auf Goßig, und zu Goßig, welches mit dem Goßig oder Goſeck bey Naumburg, welches D. Peifern zugehoͤret, wohl nicht zu vermengen. Denn bey der nur ge- dachten Confirmation derer Zwickauiſchen Privilegien haben ſich unter- ſchrieben David Peifer zu Goſig, und Wolffgang Eulenbeck, zu Goſig. Es muͤſte denn ſeyn, daß Goſeck damahls getheilet geweſen. Wenn aber unſers (t) Muͤllers Annales p. 194. * Dipl. in Joh. Joachim Muͤllers Reichstags-Theatro I. c p. 329. * (u) Muͤllers Annal. I. c. * (x) Dipl. apud Joh. Joach. Muͤller I. c. * (y) Hoͤnn I. c. p. _1. * Muͤller p. 200.

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Zitationshilfe: Schöttgen, Christian: Lebens-Beschreibung Herrn Wolffgang Eulenbecks. Dresden, 1740, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/386597/8>, abgerufen am 21.11.2024.