Adolph, Christian: Daktulion (he)pomnematikon. Breslau, 1641.10. Jahr: vnd Job in seinem Elend vber die 7. Jahr ge- O Gesundheit/ Gesundheit/ welch ein Edler Schatz! die
10. Jahr: vnd Job in ſeinem Elend vber die 7. Jahr ge- O Geſundheit/ Geſundheit/ welch ein Edler Schatz! die
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10. Jahr: vnd Job in ſeinem Elend vber die 7. Jahr ge-
ſchwebt. Der arme Menſch Joh. 5. ꝟ. 5. hat vber die
38. Jahr kranck vnd elend ſeyn muͤſſen. Vnd alſo auch
vnſere ſeelige Fraw Steudnerin/ die in Dreyzehen
Jahren gar wenig friſcher Stunden gehabt/ vnd dannen-
her mit David daruͤber vnd darunter ſeufftzen/ klagen vnd
ſagen muͤſſen: Ach du HErr wie lange/ Pſal. 6. ꝟ. 4.
Der Herr Matheſius in ſeinem Siracide ſchreibt: Jch
habe eine Vornehme Matron gekennt/ die offt wuͤntſchte/
daß ſie fuͤr jhre Kranckheit doch nur eine Buͤrde Holtz
tragen ſolte/ ſo koͤnte ſie ja zuweilen die Buͤrde niederle-
gen vnd ruhen; aber nun bey jhrer ſtethwehrender Kranck-
heit hette ſie keine ruhe/ weder Tag noch Nacht. Wel-
ches vnſere Fr. Steudnerin auch wol erfahren hat.
O Geſundheit/ Geſundheit/ welch ein Edler Schatz!
wird doch von den wenigſten recht bedacht vnd betracht.
Alß der Weiſe Thales gefraget worden: Quis esſet in
vita felicisſimus? Welcher Menſch wol in der Welt
fuͤr den gluͤckſeeligſten zu achten? hat er geantwortet:
Qui corpore ſanus, animo autem eruditus, daß iſt:
der beydes Geſund/ vnd auch Weiſe wehre: Anzeigend/
die Geſundheit/ ſey eine groſſe Gluͤckſeeligkeit. Wie ſol-
ches auch wol erkant vnd an ſich ſelbſten befunden/ Kayſer
Fridericus IV. welcher/ alß jhm zu Lintz ein Schenckel
muͤſſen abgeloͤſet werden/ geſagt: Ein geſunder Bawer
habe es beſſer denn ein krancker Kayſer. Drumb ſagt
der Weiſe Syrach. cap. 30. ꝟ. 17. der Todt ſey beſſer/
denn ein Siech-Leben vnd ſtete Kranckheit. Ja
er verwirfft alles Gluͤck vnd Reichthumb/ vñ zeucht jhnen
die
Vide
Apopht.
Eraſm. l.
7. f. m.
600.
Vid. Ca-
mer. hor.
ſubci.
cent. 3. c.
92. p. 361.
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