Thebesius, Georg: Gleubiger Christen Vierfacher Seelen-schatz. Breslau, [1638].Gleubiger Christen. Dieweil keine mächtigere Schutzworte sind alß diese: Findet sich Tentatio Iniqvitatis. Du seist gleich- Findet sich Tentatio Fidei infirmitatis/ der Glau- es je
Gleubiger Chriſten. Dieweil keine maͤchtigere Schutzworte ſind alß dieſe: Findet ſich Tentatio Iniqvitatis. Du ſeiſt gleich- Findet ſich Tentatio Fidei infirmitatis/ der Glau- es je
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0032" n="[32]"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Gleubiger Chriſten.</hi> </fw><lb/> <p>Dieweil keine maͤchtigere Schutzworte ſind alß dieſe:<lb/> Alſo hat GOtt die Welt <hi rendition="#aq">&c.</hi> Findet ſich <hi rendition="#aq">tentatio indi-<lb/> gnitatis,</hi> du ſey eſt vnwuͤrdig/ ſo ſage-Was fuͤr wuͤrdigkeit<lb/> hat die gantze Welt/ noch ſaget Chriſtus: Alſo hat Gott<lb/> die Welt geliebet/ darumb wird mich GOtt auch lieben<lb/> ohne meine Wuͤrdigkeit. Denn ſolte GOtt nur die lie-<lb/> ben die es wuͤrdig ſind/ ſo hette GOtt keinen Menſchen/<lb/> viel weniger die gantze Welt geliebet. Findet ſich <hi rendition="#aq">Ten-<lb/> tatio particularitatis,</hi> daß gleichwol nicht alle Men-<lb/> ſchen Seelig werden/ ſoſage dargegen/ GOtt hat ſie aber<lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tim.</hi> 2.<lb/><hi rendition="#i">v.</hi></hi> 4.</note>alle geliebet/ vnd wolte gerne daß allen Menſchen geholf-<lb/> fen werde/ 1. <hi rendition="#aq">Tim.</hi> 2.</p><lb/> <p>Findet ſich <hi rendition="#aq">Tentatio Iniqvitatis.</hi> Du ſeiſt gleich-<lb/> wol ein groſſer Suͤnder/ ſo troͤſte dich: GOtt hat die<lb/> Welt vnd die Suͤnder geliebet/ da ſie allzumahl noch ſeine<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rom.</hi> 5. <hi rendition="#i">v.</hi></hi><lb/> 10.</note>Feinde waren <hi rendition="#aq">Rom.</hi> 5. Zwar nicht <hi rendition="#aq">Abſoluté</hi> vnd deß-<lb/> wegen/ daß ſie Suͤnder vnd Feinde ſein/ ſondern <hi rendition="#aq">Relatè</hi><lb/> daß ſie Buſſe thun/ vnd an Chriſtum gleuben. Gehet deñ<lb/> nach die Liebe GOttes eben die an/ die da erkennen daß ſie<lb/> Suͤnder ſein/ denn wo die Suͤnde maͤchtig worden iſt/ da<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rom.</hi> 5. <hi rendition="#i">v.</hi></hi><lb/> 20.</note>iſt die Gnade viel maͤchtiger worden/ ſagt <hi rendition="#aq">Paulus</hi> aber-<lb/> mals <hi rendition="#aq">Rom.</hi> 5.</p><lb/> <p>Findet ſich <hi rendition="#aq">Tentatio Fidei infirmitatis/</hi> der Glau-<lb/> be aber ſey ſehr ſchwach/ ſo bedencke das ſchwacher Glaube<lb/> auch ein Glaube iſt/ vnnd gerne wollen ſtarck gleuben/ iſt<lb/> ſchon ein rechter Glaube/ ob er wol ſchwach iſt. Solchen<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rom.</hi> 14.<lb/><hi rendition="#i">v.</hi></hi> 1.</note>ſchwachen Glauben ſiehet GOtt gnaͤdig an/ Er nimmet<lb/> den Schwachen im Glauben auff/ <hi rendition="#aq">Rom.</hi> 14. Wie ſich<lb/> eine Mutter deß ſchwachen Kindes nicht euſert/ ſondern<lb/> <fw place="bottom" type="catch">es je</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[32]/0032]
Gleubiger Chriſten.
Dieweil keine maͤchtigere Schutzworte ſind alß dieſe:
Alſo hat GOtt die Welt &c. Findet ſich tentatio indi-
gnitatis, du ſey eſt vnwuͤrdig/ ſo ſage-Was fuͤr wuͤrdigkeit
hat die gantze Welt/ noch ſaget Chriſtus: Alſo hat Gott
die Welt geliebet/ darumb wird mich GOtt auch lieben
ohne meine Wuͤrdigkeit. Denn ſolte GOtt nur die lie-
ben die es wuͤrdig ſind/ ſo hette GOtt keinen Menſchen/
viel weniger die gantze Welt geliebet. Findet ſich Ten-
tatio particularitatis, daß gleichwol nicht alle Men-
ſchen Seelig werden/ ſoſage dargegen/ GOtt hat ſie aber
alle geliebet/ vnd wolte gerne daß allen Menſchen geholf-
fen werde/ 1. Tim. 2.
1. Tim. 2.
v. 4.
Findet ſich Tentatio Iniqvitatis. Du ſeiſt gleich-
wol ein groſſer Suͤnder/ ſo troͤſte dich: GOtt hat die
Welt vnd die Suͤnder geliebet/ da ſie allzumahl noch ſeine
Feinde waren Rom. 5. Zwar nicht Abſoluté vnd deß-
wegen/ daß ſie Suͤnder vnd Feinde ſein/ ſondern Relatè
daß ſie Buſſe thun/ vnd an Chriſtum gleuben. Gehet deñ
nach die Liebe GOttes eben die an/ die da erkennen daß ſie
Suͤnder ſein/ denn wo die Suͤnde maͤchtig worden iſt/ da
iſt die Gnade viel maͤchtiger worden/ ſagt Paulus aber-
mals Rom. 5.
Rom. 5. v.
10.
Rom. 5. v.
20.
Findet ſich Tentatio Fidei infirmitatis/ der Glau-
be aber ſey ſehr ſchwach/ ſo bedencke das ſchwacher Glaube
auch ein Glaube iſt/ vnnd gerne wollen ſtarck gleuben/ iſt
ſchon ein rechter Glaube/ ob er wol ſchwach iſt. Solchen
ſchwachen Glauben ſiehet GOtt gnaͤdig an/ Er nimmet
den Schwachen im Glauben auff/ Rom. 14. Wie ſich
eine Mutter deß ſchwachen Kindes nicht euſert/ ſondern
es je
Rom. 14.
v. 1.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |