Seiler, Tobias: De praefixo vitae termino. [Görlitz], 1635.Ihr Eltern ziehet ewer Kinder auff in der betrü-
Ihr Eltern ziehet ewer Kinder auff in der betruͤ-
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Ihr Eltern ziehet ewer Kinder auff in der
Zucht vnd Vermahnung zum Herrn/ vnd
der liebe ſeelige Vater hinweg: die Fraw Mut-
ter ſich nach gehaltener zweyjaͤhrigerTrawer
zeit/ wider verehlichet/ vnd den weilandt Er-
baren vnd Wolgeachten Herrn Wolff Gneuſ-
ſen/ Buͤrgern vnd Handelßmann allhier/ nu
mehr auch Chriſtſeeliger gedaͤchtnis/ gehey-
rathet: So haben die vnſere liebe Fraw Buͤr-
germeiſterin/ die Fraw Mutter vndHerr pfle-
ge Vater Vir ex æquo bonus, in jhren jungen
Jahren fleiſſig zur Schule gehalten/ da Sie
denn die fundamenta jhres Chriſtenthumbs
aus dem kleinen Kinder Cathechiſmo des H.
Lutheri/ vnd andern Schulbuͤcherlein wol
gelernet: hat ſich auch in rechnen/ fertig leſen/
ſchreiben vnd nehen ſo wol geuͤbet: daß Sie es
vielen jhren Mitſchuljungfrawen weit zuvor
gethan: welches nicht allein jhre liebe Fraw
Mutter in jhrem andern Wit wenſtande: ſon-
dern auch jhrem lieben EhHerꝛn in ſeiner Na-
rung vnd Handlung/ ſonderlich jtzigen betruͤb-
ten zeit/ ſehr zutraͤglich vnd erſprießlich gewe-
ſen. Ihren Jungfrawen ſtand hat ſie ſtill/ Er-
bar/ vnd eingezogen/ als einer Chriſtlichen
Jungfrawen gebuͤhret/ gefuͤhret/ hat jhre liebe
Fraw Mutter in jhrem Witwenſtande nicht
betruͤ-
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