Barthisius, Henoch: Summa Christiani hominis gloria. Breslau, 1613.blosses Schwerdt an ein Pferdehaar hengen/ darüber Darnach ist Vita spiritualis, das Geistliche Leben/ Weil denn nun der Apostel sagt/ daß jhm keiner sel- get
bloſſes Schwerdt an ein Pferdehaar hengen/ daruͤber Darnach iſt Vita ſpiritualis, das Geiſtliche Leben/ Weil denn nun der Apoſtel ſagt/ daß jhm keiner ſel- get
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0016"/> bloſſes Schwerdt an ein Pferdehaar hengen/ daruͤber<lb/> vergieng dem Geſellen alle luſt: Alſo ſchwebet auch in<lb/> dieſem jrrdiſchen Leben vns allerley Vngluͤck vber dem<lb/> Kopff/ vnd gehet wie <hi rendition="#aq">Auguſtinus</hi> ſaget: <hi rendition="#aq">Qvantùm ac-<lb/> cedunt dies, tantùm augent tribulationes,</hi> Je mehr<lb/> man lebt/ je mehr Vngluͤck man erfehrt. Darumb der<lb/> Apoſtel Paulus zun Roͤmern am 7. hertzlich ſeufftzet:<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Rom.</hi> 7.</note>Ich elender Menſch/ wer wird mich erloͤſen/ von dem<lb/> Leibe deß Todes?</p><lb/> <p>Darnach iſt <hi rendition="#aq">Vita ſpiritualis,</hi> das Geiſtliche Leben/<lb/> welches weit beſſer vnd edler iſt/ denn das jrrdiſche Le-<lb/> ben/ wie ſolchen vnterſcheid der Apoſtel ſelber macht/<lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 15.</note>1. Cor. 15. Der erſte Adam iſt gemacht in das jrrdiſche<lb/> Leben/ vnnd der letzt Adam in das Geiſtliche Leben.<lb/> Dieſes geiſtliche Leben fenget ſich nun an in der heiligen<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Galat.</hi> 3.</note>Tauffe/ da wir Chriſtum den HErrē anziehē/ vnd jhme<lb/> vnſrem Haͤupt <hi rendition="#aq">incorporiret</hi> vnd einverleibet werden/<lb/> als die Reben dem Weinſtock/ daß wir in jhme genieſſen<lb/><note place="left">2. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 5.</note>der wahren Gerechtigkeit die fůr Gott gilt/ darauff<lb/> folgen wird <hi rendition="#aq">Vita cœleſtis,</hi> das ewige Leben vnd Selig-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Epheſ.</hi> 2.</note>keit/ wie zun Epheſ. 2. geſchrieben ſtehet: Gott der da<lb/> Reich iſt an Barmhertzigkeit/ der hat vns da wir Todt<lb/> waren in Suͤnden/ ſampt Chriſto lebendig gemacht/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Habac.</hi> 2.</note>vnd diß Leben meinet auch der Prophet <hi rendition="#aq">Habac.</hi> 2. da er<lb/> ſpricht: <hi rendition="#aq">Iuſtus ſuâ fide vivet,</hi> der Gerechte wird ſeines<lb/> Glaubens leben.</p><lb/> <p>Weil denn nun der Apoſtel ſagt/ daß jhm keiner ſel-<lb/> ber lebe; ſondern wer da lebe/ der lebe dem HErrn/ ſo fol-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">get</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0016]
bloſſes Schwerdt an ein Pferdehaar hengen/ daruͤber
vergieng dem Geſellen alle luſt: Alſo ſchwebet auch in
dieſem jrrdiſchen Leben vns allerley Vngluͤck vber dem
Kopff/ vnd gehet wie Auguſtinus ſaget: Qvantùm ac-
cedunt dies, tantùm augent tribulationes, Je mehr
man lebt/ je mehr Vngluͤck man erfehrt. Darumb der
Apoſtel Paulus zun Roͤmern am 7. hertzlich ſeufftzet:
Ich elender Menſch/ wer wird mich erloͤſen/ von dem
Leibe deß Todes?
Rom. 7.
Darnach iſt Vita ſpiritualis, das Geiſtliche Leben/
welches weit beſſer vnd edler iſt/ denn das jrrdiſche Le-
ben/ wie ſolchen vnterſcheid der Apoſtel ſelber macht/
1. Cor. 15. Der erſte Adam iſt gemacht in das jrrdiſche
Leben/ vnnd der letzt Adam in das Geiſtliche Leben.
Dieſes geiſtliche Leben fenget ſich nun an in der heiligen
Tauffe/ da wir Chriſtum den HErrē anziehē/ vnd jhme
vnſrem Haͤupt incorporiret vnd einverleibet werden/
als die Reben dem Weinſtock/ daß wir in jhme genieſſen
der wahren Gerechtigkeit die fůr Gott gilt/ darauff
folgen wird Vita cœleſtis, das ewige Leben vnd Selig-
keit/ wie zun Epheſ. 2. geſchrieben ſtehet: Gott der da
Reich iſt an Barmhertzigkeit/ der hat vns da wir Todt
waren in Suͤnden/ ſampt Chriſto lebendig gemacht/
vnd diß Leben meinet auch der Prophet Habac. 2. da er
ſpricht: Iuſtus ſuâ fide vivet, der Gerechte wird ſeines
Glaubens leben.
1. Cor. 15.
Galat. 3.
2. Cor. 5.
Epheſ. 2.
Habac. 2.
Weil denn nun der Apoſtel ſagt/ daß jhm keiner ſel-
ber lebe; ſondern wer da lebe/ der lebe dem HErrn/ ſo fol-
get
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |