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Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.

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Die Hoffnung der Gläubigen
wißheit der künftigen Auferstehung der Leiber
selbst vest gesetzet hatte.

Den Weg zu dieser andern Vorstellung,
was nemlich die künftige, himmlische Art
und Beschaffenheit der Leiber der Gläubigen
betrifft, hatte sich der Apostel gebahnet durch
die Frage, welche er als auß dem Munde der
Widersprecher und Verführer, die da sagten:
die Auferstehung der Todten sey nichts, auf-
geworfen im 35. verse, da es heißt: Wie wer-
den die Todten auferstehen? Und mit
welcherley Leibe werden sie kommen?

Da er denn, was die erste Frage betrifft, wie
die Todten auferstehen würden, oder wie es
doch immer möglich sey, daß ein todter, ver-
faulter und zu Aschen gewordener Leib wie-
der lebendig aus dem Grabe hervorgehen kön-
ne? hinweiset auf das Bild, das die Natur
von der Möglichkeit dieser Sache an Hand
gibt, da nemlich das, was einer säet, nicht
lebendig
wird, es sterbe denn, v. 36. und wer-
de gleichsam begraben. Wie auch unser
Heyland unter solchem Bilde von seinem To-
de und Auferstehung redete Joh. XII. 24. Es
sey denn, daß das Weitzen-Korn in die
Erde falle und ersterbe, so bleibts al-
leine; wo es aber erstirbt, so bringet es
viel Frucht.
Auf die andere Frage: Mit
welcherley Leibern sie denn kommen,
oder
wie die Leiber, der in Christo entschlafenen,

(denn

Die Hoffnung der Glaͤubigen
wißheit der kuͤnftigen Auferſtehung der Leiber
ſelbſt veſt geſetzet hatte.

Den Weg zu dieſer andern Vorſtellung,
was nemlich die kuͤnftige, himmliſche Art
und Beſchaffenheit der Leiber der Glaͤubigen
betrifft, hatte ſich der Apoſtel gebahnet durch
die Frage, welche er als auß dem Munde der
Widerſprecher und Verfuͤhrer, die da ſagten:
die Auferſtehung der Todten ſey nichts, auf-
geworfen im 35. verſe, da es heißt: Wie wer-
den die Todten auferſtehen? Und mit
welcherley Leibe werden ſie kommen?

Da er denn, was die erſte Frage betrifft, wie
die Todten auferſtehen wuͤrden, oder wie es
doch immer moͤglich ſey, daß ein todter, ver-
faulter und zu Aſchen gewordener Leib wie-
der lebendig aus dem Grabe hervorgehen koͤn-
ne? hinweiſet auf das Bild, das die Natur
von der Moͤglichkeit dieſer Sache an Hand
gibt, da nemlich das, was einer ſaͤet, nicht
lebendig
wird, es ſterbe denn, v. 36. und wer-
de gleichſam begraben. Wie auch unſer
Heyland unter ſolchem Bilde von ſeinem To-
de und Auferſtehung redete Joh. XII. 24. Es
ſey denn, daß das Weitzen-Korn in die
Erde falle und erſterbe, ſo bleibts al-
leine; wo es aber erſtirbt, ſo bringet es
viel Frucht.
Auf die andere Frage: Mit
welcherley Leibern ſie denn kommen,
oder
wie die Leiber, der in Chriſto entſchlafenen,

(denn
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[20/0020] Die Hoffnung der Glaͤubigen wißheit der kuͤnftigen Auferſtehung der Leiber ſelbſt veſt geſetzet hatte. Den Weg zu dieſer andern Vorſtellung, was nemlich die kuͤnftige, himmliſche Art und Beſchaffenheit der Leiber der Glaͤubigen betrifft, hatte ſich der Apoſtel gebahnet durch die Frage, welche er als auß dem Munde der Widerſprecher und Verfuͤhrer, die da ſagten: die Auferſtehung der Todten ſey nichts, auf- geworfen im 35. verſe, da es heißt: Wie wer- den die Todten auferſtehen? Und mit welcherley Leibe werden ſie kommen? Da er denn, was die erſte Frage betrifft, wie die Todten auferſtehen wuͤrden, oder wie es doch immer moͤglich ſey, daß ein todter, ver- faulter und zu Aſchen gewordener Leib wie- der lebendig aus dem Grabe hervorgehen koͤn- ne? hinweiſet auf das Bild, das die Natur von der Moͤglichkeit dieſer Sache an Hand gibt, da nemlich das, was einer ſaͤet, nicht lebendig wird, es ſterbe denn, v. 36. und wer- de gleichſam begraben. Wie auch unſer Heyland unter ſolchem Bilde von ſeinem To- de und Auferſtehung redete Joh. XII. 24. Es ſey denn, daß das Weitzen-Korn in die Erde falle und erſterbe, ſo bleibts al- leine; wo es aber erſtirbt, ſo bringet es viel Frucht. Auf die andere Frage: Mit welcherley Leibern ſie denn kommen, oder wie die Leiber, der in Chriſto entſchlafenen, (denn

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Zitationshilfe: Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/376914/20>, abgerufen am 24.11.2024.