Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.Leichen-Carmina. Jn seine Herrlichkeit/ so Er schon hier ge-schmeckt: Ja die sein treuer Mund auch andern hat ent- deckt; () Und diese wolt'Er IHM in vollem Glantze schen- cken. Es hat sich zwar sein Geist in seinem GOTT er- freuet/ Als Christus IHM das Kleid des Heils ge- schencket hat: Doch da Er IHN erhub in Zions Jubel- Stadt/ () So wurde alsdann erst die Freude recht verneuet. Wie nun Betrübteste: soll noch das Auge Thränen/ Da unsers Hencken Mund vor Himmels- Wonne lacht? Nicht also; gebt vielmehr dem Trauren gute Nacht; Nur dieses bleibet noch des Hertzens Wunsch und Sehnen: Hilf uns dahin, HErr JEsu Christ! Wohin dein Knecht gegangen ist. Johann Melchior Möller/ Erffurt. XXVII. () Wird gezielet auf die vom Seligen ge- haltene Predigt von der Herrlichkeit der Gläubigen. () Esa. LXI. v. 10.
Leichen-Carmina. Jn ſeine Herrlichkeit/ ſo Er ſchon hier ge-ſchmeckt: Ja die ſein treuer Mund auch andern hat ent- deckt; (✝) Und dieſe wolt’Er IHM in vollem Glantze ſchen- cken. Es hat ſich zwar ſein Geiſt in ſeinem GOTT er- freuet/ Als Chriſtus IHM das Kleid des Heils ge- ſchencket hat: Doch da Er IHN erhub in Zions Jubel- Stadt/ (✝✝) So wurde alsdann erſt die Freude recht verneuet. Wie nun Betruͤbteſte: ſoll noch das Auge Thraͤnen/ Da unſers Hencken Mund vor Himmels- Wonne lacht? Nicht alſo; gebt vielmehr dem Trauren gute Nacht; Nur dieſes bleibet noch des Hertzens Wunſch und Sehnen: Hilf uns dahin, HErr JEſu Chriſt! Wohin dein Knecht gegangen iſt. Johann Melchior Moͤller/ Erffurt. XXVII. (✝) Wird gezielet auf die vom Seligen ge- haltene Predigt von der Herrlichkeit der Glaͤubigen. (✝✝) Eſa. LXI. v. 10.
<TEI> <text> <body> <div type="fsEpicedia" n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0104" n="104"/> <fw place="top" type="header">Leichen-<hi rendition="#aq">Carmina.</hi></fw><lb/> <l>Jn ſeine Herrlichkeit/ ſo Er ſchon hier ge-<lb/><hi rendition="#et">ſchmeckt:</hi></l><lb/> <l>Ja die ſein treuer Mund auch andern hat ent-<lb/><hi rendition="#et">deckt; <note place="foot" n="(✝)">Wird gezielet auf die vom <hi rendition="#fr">Seligen</hi> ge-<lb/><hi rendition="#et">haltene Predigt von der Herrlichkeit<lb/> der Glaͤubigen.</hi></note></hi></l><lb/> <l>Und dieſe wolt’Er IHM in vollem Glantze ſchen-<lb/><hi rendition="#et">cken.</hi></l><lb/> <l>Es hat ſich zwar ſein Geiſt in ſeinem GOTT er-<lb/><hi rendition="#et">freuet/</hi></l><lb/> <l>Als Chriſtus IHM das Kleid des Heils ge-<lb/><hi rendition="#et">ſchencket hat:</hi></l><lb/> <l>Doch da Er IHN erhub in Zions Jubel-<lb/><hi rendition="#et">Stadt/ <note place="foot" n="(✝✝)"><hi rendition="#aq">Eſa. LXI. v.</hi> 10.</note></hi></l><lb/> <l>So wurde alsdann erſt die Freude recht verneuet.</l><lb/> <l>Wie nun <hi rendition="#fr">Betruͤbteſte:</hi> ſoll noch das Auge<lb/><hi rendition="#et">Thraͤnen/</hi></l><lb/> <l>Da unſers <hi rendition="#fr">Hencken</hi> Mund vor Himmels-<lb/><hi rendition="#et">Wonne lacht?</hi></l><lb/> <l>Nicht alſo; gebt vielmehr dem Trauren gute<lb/><hi rendition="#et">Nacht;</hi></l><lb/> <l>Nur dieſes bleibet noch des Hertzens Wunſch<lb/><hi rendition="#et">und Sehnen:</hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Hilf uns dahin, HErr JEſu Chriſt!</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Wohin dein Knecht gegangen iſt.</hi> </l> </lg><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#b">Johann Melchior Moͤller/<lb/><hi rendition="#aq">Erffurt.</hi></hi> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">XXVII.</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [104/0104]
Leichen-Carmina.
Jn ſeine Herrlichkeit/ ſo Er ſchon hier ge-
ſchmeckt:
Ja die ſein treuer Mund auch andern hat ent-
deckt; (✝)
Und dieſe wolt’Er IHM in vollem Glantze ſchen-
cken.
Es hat ſich zwar ſein Geiſt in ſeinem GOTT er-
freuet/
Als Chriſtus IHM das Kleid des Heils ge-
ſchencket hat:
Doch da Er IHN erhub in Zions Jubel-
Stadt/ (✝✝)
So wurde alsdann erſt die Freude recht verneuet.
Wie nun Betruͤbteſte: ſoll noch das Auge
Thraͤnen/
Da unſers Hencken Mund vor Himmels-
Wonne lacht?
Nicht alſo; gebt vielmehr dem Trauren gute
Nacht;
Nur dieſes bleibet noch des Hertzens Wunſch
und Sehnen:
Hilf uns dahin, HErr JEſu Chriſt!
Wohin dein Knecht gegangen iſt.
Johann Melchior Moͤller/
Erffurt.
XXVII.
(✝) Wird gezielet auf die vom Seligen ge-
haltene Predigt von der Herrlichkeit
der Glaͤubigen.
(✝✝) Eſa. LXI. v. 10.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/376914 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/376914/104 |
Zitationshilfe: | Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/376914/104>, abgerufen am 31.07.2024. |