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Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649.

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Christliche Abdanckung.
Luc. 10. v. 30.todt liegen lassen/ wie jenen armen Menschen/ welcher
von Jerusalem nach Jericho reisen wolte/ oder man kom-
Gen. 21. v. 14.
c. 37. v.
15.
met in Jrrwege/ darauß man übel kommen kan/ wie Ha-
Psal. 107. v. 4.gar jrre gieng in der Wüsten/ Joseph auff dem Felde/ die
Kinder Jsrael gleichfalß in der Wüsten/ da Sie gantzer
viertzig Jahr in der jrre herumb terminirten/ deßglei-
chen Ulysses/ welcher gantzer 10. Jahr in der jrre her-
Iter mortis
tutum.
umb zog. Aber solcher Gefahr/ solches Unglückes/
und solcher I Jrrung darff man sich auff dieser Todesreise
nicht befürchten/ denn es ist eine gantz sicher Reyse/

1. propter
Ducem.

1. Wegen des Führers und Wegweisers/ der uns
den richtigsten und sichersten Weg weiset. Was an ei-
nem gutten Wegweiser gelegen/ lehret die tägliche Er-
fahrung alle die jenigen/ welche durch unbekandte Orthe
Thuan. lib. 4reisen müssen/ und hat Thuanus in seinem vierden
Buche ein Exempel/ Daß ein solcher Wegweiser Käy-
Exod. 13. v. 21.ser Carln dem V. sehr genützet. Die Kinder Jsrael hat-
Psal. 78. v. 14ten zum Wegweiser des Tages eine Wolcken-Säule/
des Nachts eine Fewer-Säule. Der junge Tobias
tob. 5. v. 5. 6.
Solinus.
hatte einen Engel. Jm Hartzwalde sollen Vogel ge-
funden werden/ derer Federn im finstern gläntzen und
helle leuchten/ auch bey tunckler Nacht/ daher die Leute/
welche bey finsterer Nacht reisen/ solche Federn an statt
der Leuchten und Kertzen gebrauchen/ damit Sie den
Plin. lib. 9.
nat. hist. c.
27
Weg finden mögen. Plinius gedencket eines Fisches
Lucerna genand/ welcher allezeit oben im Meer schwim-
met/ derselbe soll eine solche fewrige und leuchtende Zun-
ge haben/ daß die Schiffe bey tunckeler Nacht sich wol

von

Chriſtliche Abdanckung.
Luc. 10. v. 30.todt liegen laſſen/ wie jenen armen Menſchen/ welcher
von Jeruſalem nach Jericho reiſen wolte/ oder man kom-
Gen. 21. v. 14.
c. 37. v.
15.
met in Jrrwege/ darauß man uͤbel kommen kan/ wie Ha-
Pſal. 107. v. 4.gar jrre gieng in der Wuͤſten/ Joſeph auff dem Felde/ die
Kinder Jſrael gleichfalß in der Wuͤſten/ da Sie gantzer
viertzig Jahr in der jrre herumb terminirten/ deßglei-
chen Ulysſes/ welcher gantzer 10. Jahr in der jrre her-
Iter mortis
tutum.
umb zog. Aber ſolcher Gefahr/ ſolches Ungluͤckes/
und ſolcher I Jrrung darff man ſich auff dieſer Todesreiſe
nicht befuͤrchten/ denn es iſt eine gantz ſicher Reyſe/

1. propter
Ducem.

1. Wegen des Fuͤhrers und Wegweiſers/ der uns
den richtigſten und ſicherſten Weg weiſet. Was an ei-
nem gutten Wegweiſer gelegen/ lehret die taͤgliche Er-
fahrung alle die jenigen/ welche durch unbekandte Orthe
Thuan. lib. 4reiſen muͤſſen/ und hat Thuanus in ſeinem vierden
Buche ein Exempel/ Daß ein ſolcher Wegweiſer Kaͤy-
Exod. 13. v. 21.ſer Carln dem V. ſehr genuͤtzet. Die Kinder Jſrael hat-
Pſal. 78. v. 14ten zum Wegweiſer des Tages eine Wolcken-Saͤule/
des Nachts eine Fewer-Saͤule. Der junge Tobias
tob. 5. v. 5. 6.
Solinus.
hatte einen Engel. Jm Hartzwalde ſollen Vogel ge-
funden werden/ derer Federn im finſtern glaͤntzen und
helle leuchten/ auch bey tunckler Nacht/ daher die Leute/
welche bey finſterer Nacht reiſen/ ſolche Federn an ſtatt
der Leuchten und Kertzen gebrauchen/ damit Sie den
Plin. lib. 9.
nat. hiſt. c.
27
Weg finden moͤgen. Plinius gedencket eines Fiſches
Lucerna genand/ welcher allezeit oben im Meer ſchwim-
met/ derſelbe ſoll eine ſolche fewrige und leuchtende Zun-
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[0056] Chriſtliche Abdanckung. todt liegen laſſen/ wie jenen armen Menſchen/ welcher von Jeruſalem nach Jericho reiſen wolte/ oder man kom- met in Jrrwege/ darauß man uͤbel kommen kan/ wie Ha- gar jrre gieng in der Wuͤſten/ Joſeph auff dem Felde/ die Kinder Jſrael gleichfalß in der Wuͤſten/ da Sie gantzer viertzig Jahr in der jrre herumb terminirten/ deßglei- chen Ulysſes/ welcher gantzer 10. Jahr in der jrre her- umb zog. Aber ſolcher Gefahr/ ſolches Ungluͤckes/ und ſolcher I Jrrung darff man ſich auff dieſer Todesreiſe nicht befuͤrchten/ denn es iſt eine gantz ſicher Reyſe/ Luc. 10. v. 30. Gen. 21. v. 14. c. 37. v. 15. Pſal. 107. v. 4. Iter mortis tutum. 1. Wegen des Fuͤhrers und Wegweiſers/ der uns den richtigſten und ſicherſten Weg weiſet. Was an ei- nem gutten Wegweiſer gelegen/ lehret die taͤgliche Er- fahrung alle die jenigen/ welche durch unbekandte Orthe reiſen muͤſſen/ und hat Thuanus in ſeinem vierden Buche ein Exempel/ Daß ein ſolcher Wegweiſer Kaͤy- ſer Carln dem V. ſehr genuͤtzet. Die Kinder Jſrael hat- ten zum Wegweiſer des Tages eine Wolcken-Saͤule/ des Nachts eine Fewer-Saͤule. Der junge Tobias hatte einen Engel. Jm Hartzwalde ſollen Vogel ge- funden werden/ derer Federn im finſtern glaͤntzen und helle leuchten/ auch bey tunckler Nacht/ daher die Leute/ welche bey finſterer Nacht reiſen/ ſolche Federn an ſtatt der Leuchten und Kertzen gebrauchen/ damit Sie den Weg finden moͤgen. Plinius gedencket eines Fiſches Lucerna genand/ welcher allezeit oben im Meer ſchwim- met/ derſelbe ſoll eine ſolche fewrige und leuchtende Zun- ge haben/ daß die Schiffe bey tunckeler Nacht ſich wol von Thuan. lib. 4 Exod. 13. v. 21. Pſal. 78. v. 14 tob. 5. v. 5. 6. Solinus. Plin. lib. 9. nat. hiſt. c. 27

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Zitationshilfe: Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360994/56>, abgerufen am 23.11.2024.