Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649.

Bild:
<< vorherige Seite

Sey still/ mein Seel/ es macht dein Gott
I. B. Kön.
II Psal. xxxi
Josua. xxiii.
triarch Jacob/ König David/ Josua/ Stephanus/
Paulus/ ja der Sohn Gottes selbst in Jhrer letzten To-
Apostel Ge-
sch. v i. Phi-
lip. 2. i Timo-
th. iv.
des-Noth gethan haben.

Drumb denn ein jeglicher Christ desto mehr Got-
tes Wort/ darauß Er gewissen Trost im Leben und ster-
ben haben kan/ sol lieb haben/ hören/ bewahren/ ins Her-
Luc. xxiii.tze einschliessen/ und sich in zeiten mit solchem Seelen-
1. B. Mos.
xli. Amos.
viii. ii.
Proviant versehen/ wie Joseph das Land Egypten/ da-
mit Er nicht in einfallender Thewrung darben dörffe.

2. Jst hierbey zubedencken/ wehn der Sterbende
Mensch anrede? Es wendet sich ein Gottseeliges Hertz
nicht zu seinem Goldklumpen/ sich damit zubelüstigen/
wie etliche Geldratzen zu thun pflegen; Nicht zu andern
köstlichen Reichthümern: Auch nicht zu seinen liebsten
Freunden/ Sie zugesegnen/ ob gleich diß darneben ge-
schehen kan; Sondern zu seiner selbst eigenen Seele/ Sie
zu trösten. Sey nu wider zu frieden meine Seele.
Nun kan zwar der Mensch seine Seele nicht anreden
ohne die Seele. Es ist aber solche Art zu reden in der
Heiligen Schrifft gebräuchlich/ und wil der Heilige
Geist damit anzeigen eine sonderliche hefftige Bewe-
Psalm. xlii.
XLIII.
CIII.
gung des Gemüts und starcken Nachdruck: Wie auß
dem 42. 43. und 103. Psalm/ Jtem auß dem Evange-
listen Luca. c. 12. zusehen. Darumb die alten Kirchen-
Luc. xii. 19.
20. August. t
9. oper. in
Append.
Lehrer Augustinus, Bernhardus, auch etliche auß
den newen Geistreichen Leuten/ solche Andachten und
Gespräche/ damit Sie sich selbst und Jhre Seele anreden

können

Sey ſtill/ mein Seel/ es macht dein Gott
I. B. Koͤn.
II Pſal. xxxi
Joſua. xxiii.
triarch Jacob/ Koͤnig David/ Joſua/ Stephanus/
Paulus/ ja der Sohn Gottes ſelbſt in Jhrer letzten To-
Apoſtel Ge-
ſch. v i. Phi-
lip. 2. i Timo-
th. iv.
des-Noth gethan haben.

Drumb denn ein jeglicher Chriſt deſto mehr Got-
tes Wort/ darauß Er gewiſſen Troſt im Leben und ſter-
ben haben kan/ ſol lieb haben/ hoͤren/ bewahren/ ins Her-
Luc. xxiii.tze einſchlieſſen/ und ſich in zeiten mit ſolchem Seelen-
1. B. Moſ.
xli. Amos.
viii. ii.
Proviant verſehen/ wie Joſeph das Land Egypten/ da-
mit Er nicht in einfallender Thewrung darben doͤrffe.

2. Jſt hierbey zubedencken/ wehn der Sterbende
Menſch anrede? Es wendet ſich ein Gottſeeliges Hertz
nicht zu ſeinem Goldklumpen/ ſich damit zubeluͤſtigen/
wie etliche Geldratzen zu thun pflegen; Nicht zu andern
koͤſtlichen Reichthuͤmern: Auch nicht zu ſeinen liebſten
Freunden/ Sie zugeſegnen/ ob gleich diß darneben ge-
ſchehen kan; Sondern zu ſeiner ſelbſt eigenen Seele/ Sie
zu troͤſten. Sey nu wider zu frieden meine Seele.
Nun kan zwar der Menſch ſeine Seele nicht anreden
ohne die Seele. Es iſt aber ſolche Art zu reden in der
Heiligen Schrifft gebraͤuchlich/ und wil der Heilige
Geiſt damit anzeigen eine ſonderliche hefftige Bewe-
Pſalm. xlii.
XLIII.
CIII.
gung des Gemuͤts und ſtarcken Nachdruck: Wie auß
dem 42. 43. und 103. Pſalm/ Jtem auß dem Evange-
liſten Luca. c. 12. zuſehen. Darumb die alten Kirchen-
Luc. xii. 19.
20. Auguſt. t
9. oper. in
Append.
Lehrer Auguſtinus, Bernhardus, auch etliche auß
den newen Geiſtreichen Leuten/ ſolche Andachten und
Geſpraͤche/ damit Sie ſich ſelbſt und Jhre Seele anreden

koͤnnen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0014"/><fw place="top" type="header">Sey &#x017F;till/ mein Seel/ es macht dein Gott</fw><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">I.</hi></hi> B. Ko&#x0364;n.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">II</hi></hi> P&#x017F;al. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">xxxi</hi></hi><lb/>
Jo&#x017F;ua. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">xxiii.</hi></hi></note>triarch Jacob/ Ko&#x0364;nig David/ Jo&#x017F;ua/ Stephanus/<lb/>
Paulus/ ja der Sohn Gottes &#x017F;elb&#x017F;t in Jhrer letzten To-<lb/><note place="left">Apo&#x017F;tel Ge-<lb/>
&#x017F;ch. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">v i.</hi></hi> Phi-<lb/>
lip. 2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">i</hi></hi> Timo-<lb/>
th. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">iv.</hi></hi></note>des-Noth gethan haben.</p><lb/>
            <p>Drumb denn ein jeglicher Chri&#x017F;t de&#x017F;to mehr Got-<lb/>
tes Wort/ darauß Er gewi&#x017F;&#x017F;en Tro&#x017F;t im Leben und &#x017F;ter-<lb/>
ben haben kan/ &#x017F;ol lieb haben/ ho&#x0364;ren/ bewahren/ ins Her-<lb/><note place="left">Luc. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">xxiii.</hi></hi></hi></note>tze ein&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en/ und &#x017F;ich in zeiten mit &#x017F;olchem Seelen-<lb/><note place="left">1. B. Mo&#x017F;.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">xli.</hi></hi></hi> Amos.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">viii. ii.</hi></hi></note><hi rendition="#aq">Proviant</hi> ver&#x017F;ehen/ wie Jo&#x017F;eph das Land Egypten/ da-<lb/>
mit Er nicht in einfallender Thewrung darben do&#x0364;rffe.</p><lb/>
            <p>2. J&#x017F;t hierbey zubedencken/ wehn der Sterbende<lb/>
Men&#x017F;ch anrede? Es wendet &#x017F;ich ein Gott&#x017F;eeliges Hertz<lb/>
nicht zu &#x017F;einem Goldklumpen/ &#x017F;ich damit zubelu&#x0364;&#x017F;tigen/<lb/>
wie etliche Geldratzen zu thun pflegen; Nicht zu andern<lb/>
ko&#x0364;&#x017F;tlichen Reichthu&#x0364;mern: Auch nicht zu &#x017F;einen lieb&#x017F;ten<lb/>
Freunden/ Sie zuge&#x017F;egnen/ ob gleich diß darneben ge-<lb/>
&#x017F;chehen kan; Sondern zu &#x017F;einer &#x017F;elb&#x017F;t eigenen Seele/ Sie<lb/>
zu tro&#x0364;&#x017F;ten. Sey nu wider zu frieden meine Seele.<lb/>
Nun kan zwar der Men&#x017F;ch &#x017F;eine Seele nicht anreden<lb/>
ohne die Seele. Es i&#x017F;t aber &#x017F;olche Art zu reden in der<lb/>
Heiligen Schrifft gebra&#x0364;uchlich/ und wil der Heilige<lb/>
Gei&#x017F;t damit anzeigen eine &#x017F;onderliche hefftige Bewe-<lb/><note place="left">P&#x017F;alm. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">xlii.</hi><lb/>
XLIII.<lb/>
CIII.</hi></note>gung des Gemu&#x0364;ts und &#x017F;tarcken Nachdruck: Wie auß<lb/>
dem 42. 43. und 103. P&#x017F;alm/ Jtem auß dem Evange-<lb/>
li&#x017F;ten Luca. c. 12. zu&#x017F;ehen. Darumb die alten Kirchen-<lb/><note place="left">Luc. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">xii.</hi> 19.<lb/>
20. Augu&#x017F;t. t<lb/>
9. oper. in<lb/>
Append.</hi></note>Lehrer <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tinus, Bernhardus,</hi> auch etliche auß<lb/>
den newen Gei&#x017F;treichen Leuten/ &#x017F;olche Andachten und<lb/>
Ge&#x017F;pra&#x0364;che/ damit Sie &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t und Jhre Seele anreden<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ko&#x0364;nnen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0014] Sey ſtill/ mein Seel/ es macht dein Gott triarch Jacob/ Koͤnig David/ Joſua/ Stephanus/ Paulus/ ja der Sohn Gottes ſelbſt in Jhrer letzten To- des-Noth gethan haben. I. B. Koͤn. II Pſal. xxxi Joſua. xxiii. Apoſtel Ge- ſch. v i. Phi- lip. 2. i Timo- th. iv. Drumb denn ein jeglicher Chriſt deſto mehr Got- tes Wort/ darauß Er gewiſſen Troſt im Leben und ſter- ben haben kan/ ſol lieb haben/ hoͤren/ bewahren/ ins Her- tze einſchlieſſen/ und ſich in zeiten mit ſolchem Seelen- Proviant verſehen/ wie Joſeph das Land Egypten/ da- mit Er nicht in einfallender Thewrung darben doͤrffe. Luc. xxiii. 1. B. Moſ. xli. Amos. viii. ii. 2. Jſt hierbey zubedencken/ wehn der Sterbende Menſch anrede? Es wendet ſich ein Gottſeeliges Hertz nicht zu ſeinem Goldklumpen/ ſich damit zubeluͤſtigen/ wie etliche Geldratzen zu thun pflegen; Nicht zu andern koͤſtlichen Reichthuͤmern: Auch nicht zu ſeinen liebſten Freunden/ Sie zugeſegnen/ ob gleich diß darneben ge- ſchehen kan; Sondern zu ſeiner ſelbſt eigenen Seele/ Sie zu troͤſten. Sey nu wider zu frieden meine Seele. Nun kan zwar der Menſch ſeine Seele nicht anreden ohne die Seele. Es iſt aber ſolche Art zu reden in der Heiligen Schrifft gebraͤuchlich/ und wil der Heilige Geiſt damit anzeigen eine ſonderliche hefftige Bewe- gung des Gemuͤts und ſtarcken Nachdruck: Wie auß dem 42. 43. und 103. Pſalm/ Jtem auß dem Evange- liſten Luca. c. 12. zuſehen. Darumb die alten Kirchen- Lehrer Auguſtinus, Bernhardus, auch etliche auß den newen Geiſtreichen Leuten/ ſolche Andachten und Geſpraͤche/ damit Sie ſich ſelbſt und Jhre Seele anreden koͤnnen Pſalm. xlii. XLIII. CIII. Luc. xii. 19. 20. Auguſt. t 9. oper. in Append.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/360994
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/360994/14
Zitationshilfe: Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360994/14>, abgerufen am 25.11.2024.