Seidel, Georg: Superattendentium Luctuosa & dolorosa Remotio, & Eorundem Gloriosa & honorifica Assvmptio. Oels, 1642.Christliche Leichpredigt. Hauptleute vber 50. vnd 100. Kriegs Officirer, Ober-sten vnd dergleichen Beampte/ vnd sind sonderlich sol- che weitberühmte Gibberim vnd Helden in Deutsch- land gewesen Carolus Magnus, Heinricus IV. welcher bey 50. Schlachten selbst in eigener Person gewesen/ Fridericus Austriacus, welcher in eigener Person für der grossen Schlacht/ in dem verlohrenen hauffen der Feinde in die 50. mit eigener Hand erlegt/ Dergleichen auch berühmt Albertus Brandenburgicus, welchen man Achillem Germaniae genennet/ Mauritiu[s] Churfürst zu Sachsen/ etc. Imperatoriam enim majestatem, non solum armisoportet esse decoratam, sed [et]iam legi- bus armatam stehet in proaemio Institutionum in p[a]: es dienet aber darzu nicht ein jederman/ sondern wenn Gott einem Lande wol wil/ so giebet Er jhme einen tüchtigen Regenten/ vnd einen löblichen Cantzler/ wie Syrach saget/ denn es ist vbel gethan bey Regimenten/Sirach: 10. wo der Regent selbst nichts verstehet/ vnd auch guttem Rath nicht folgen wil/ hergegen wann die Gewaltigen klug sind/ so gedeyet die Stadt. Darumb vermahnet Gott Deut. 17. das allezeit der König das Buch deß Ge- setzes soll bey sich haben/ vnd da der fromme König Jo-2. Chron. 19. saphat/ Richter vnd Regenten im Lande bestellete/ ver- mahnet er sie: Sie solten wol zuschawen/ vnd in der Furcht deß HErrn trewlich vnd mit rechtem Hertzen wandeln in allen Sachen die für sie kommen würden/ Ja er erinnert sie/ daß sie sonderlich in schweren delibera- tionibus der Priester consilia auch in acht nehmen/ so würde Gott mit jhnen seyn. Daher sagt Salomo:Prov. 28. 15. 16. Ein Gottloser der vber ein arm Volck regieret/ der ist ein brüllender Löw vnd gieriger Beer/ vnd wann ein Fürst
Chriſtliche Leichpredigt. Hauptleute vber 50. vnd 100. Kriegs Officirer, Ober-ſten vnd dergleichen Beampte/ vnd ſind ſonderlich ſol- che weitberuͤhmte Gibberim vnd Helden in Deutſch- land geweſen Carolus Magnus, Heinricus IV. welcher bey 50. Schlachten ſelbſt in eigener Perſon geweſen/ Fridericus Auſtriacus, welcher in eigener Perſon fuͤr der groſſen Schlacht/ in dem verlohrenen hauffen der Feinde in die 50. mit eigener Hand erlegt/ Dergleichen auch beruͤhmt Albertus Brandenburgicus, welchen man Achillem Germaniæ genennet/ Mauritiu[s] Churfuͤrſt zu Sachſen/ ꝛc. Imperatoriam enim majeſtatem, non ſolùm armisoportet eſſe decoratam, ſed [et]iam legi- bus armatam ſtehet in proæmio Inſtitutionum in p[a]: es dienet aber darzu nicht ein jederman/ ſondern wenn Gott einem Lande wol wil/ ſo giebet Er jhme einen tuͤchtigen Regenten/ vnd einen loͤblichen Cantzler/ wie Syrach ſaget/ denn es iſt vbel gethan bey Regimenten/Sirach: 10. wo der Regent ſelbſt nichts verſtehet/ vnd auch guttem Rath nicht folgen wil/ hergegen wann die Gewaltigen klug ſind/ ſo gedeyet die Stadt. Darumb vermahnet Gott Deut. 17. das allezeit der Koͤnig das Buch deß Ge- ſetzes ſoll bey ſich haben/ vnd da der fromme Koͤnig Jo-2. Chron. 19. ſaphat/ Richter vnd Regenten im Lande beſtellete/ ver- mahnet er ſie: Sie ſolten wol zuſchawen/ vnd in der Furcht deß HErrn trewlich vnd mit rechtem Hertzen wandeln in allen Sachen die fuͤr ſie kom̃en wuͤrden/ Ja er erinnert ſie/ daß ſie ſonderlich in ſchweren delibera- tionibus der Prieſter conſilia auch in acht nehmen/ ſo wuͤrde Gott mit jhnen ſeyn. Daher ſagt Salomo:Prov. 28. ꝟ 15. 16. Ein Gottloſer der vber ein arm Volck regieret/ der iſt ein bruͤllender Loͤw vnd gieriger Beer/ vnd wann ein Fuͤrſt
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Chriſtliche Leichpredigt.
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che weitberuͤhmte Gibberim vnd Helden in Deutſch-
land geweſen Carolus Magnus, Heinricus IV. welcher
bey 50. Schlachten ſelbſt in eigener Perſon geweſen/
Fridericus Auſtriacus, welcher in eigener Perſon fuͤr
der groſſen Schlacht/ in dem verlohrenen hauffen der
Feinde in die 50. mit eigener Hand erlegt/ Dergleichen
auch beruͤhmt Albertus Brandenburgicus, welchen man
Achillem Germaniæ genennet/ Mauritius Churfuͤrſt
zu Sachſen/ ꝛc. Imperatoriam enim majeſtatem, non
ſolùm armisoportet eſſe decoratam, ſed etiam legi-
bus armatam ſtehet in proæmio Inſtitutionum in pa:
es dienet aber darzu nicht ein jederman/ ſondern wenn
Gott einem Lande wol wil/ ſo giebet Er jhme einen
tuͤchtigen Regenten/ vnd einen loͤblichen Cantzler/ wie
Syrach ſaget/ denn es iſt vbel gethan bey Regimenten/
wo der Regent ſelbſt nichts verſtehet/ vnd auch guttem
Rath nicht folgen wil/ hergegen wann die Gewaltigen
klug ſind/ ſo gedeyet die Stadt. Darumb vermahnet
Gott Deut. 17. das allezeit der Koͤnig das Buch deß Ge-
ſetzes ſoll bey ſich haben/ vnd da der fromme Koͤnig Jo-
ſaphat/ Richter vnd Regenten im Lande beſtellete/ ver-
mahnet er ſie: Sie ſolten wol zuſchawen/ vnd in der
Furcht deß HErrn trewlich vnd mit rechtem Hertzen
wandeln in allen Sachen die fuͤr ſie kom̃en wuͤrden/ Ja
er erinnert ſie/ daß ſie ſonderlich in ſchweren delibera-
tionibus der Prieſter conſilia auch in acht nehmen/
ſo wuͤrde Gott mit jhnen ſeyn. Daher ſagt Salomo:
Ein Gottloſer der vber ein arm Volck regieret/ der iſt
ein bruͤllender Loͤw vnd gieriger Beer/ vnd wann ein
Fuͤrſt
Sirach: 10.
2. Chron.
19.
Prov. 28.
ꝟ 15. 16.
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