Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.Christliche-Leichpredigt. den. Aber Christus ist eine viel edlere Perle/ und ein Schatzüber alle Schätze/ mit dem aller Welt reichthumb nicht zu vergleichen. Jrrdische Perlen füllen die Augen/ aber Chri- stus die schöne Himmel-Perle stercket Hertz und Seele. Dar- umb/ meine liebe Christen/ so lasset uns mit hindansetzung aller anderen Güter/ allein nach Christo/ der theuerwerte- sten Perlen trachten/ und ihn in unsern Hertz-Schatz sam- len. Die jrrdischen Kauffleute lassen es ihnen sehr sauer werden/ die weltliche Schätze und Kleinodien an sich zu bringen:
Wie vielmehr sollen wir grossen Fleiß darauff wenden/ worten
Chriſtliche-Leichpredigt. den. Aber Chriſtus iſt eine viel edlere Perle/ und ein Schatzuͤber alle Schaͤtze/ mit dem aller Welt reichthumb nicht zu vergleichen. Jrꝛdiſche Perlen füllen die Augen/ aber Chri- ſtus die ſchoͤne Himmel-Perle ſtercket Hertz und Seele. Dar- umb/ meine liebe Chriſten/ ſo laſſet uns mit hindanſetzung aller anderen Guͤter/ allein nach Chriſto/ der theuerwerte- ſten Perlen trachten/ und ihn in unſern Hertz-Schatz ſam- len. Die jrrdiſchen Kauffleute laſſen es ihnen ſehr ſauer werden/ die weltliche Schaͤtze und Kleinodien an ſich zu bringen:
Wie vielmehr ſollen wir groſſen Fleiß darauff wenden/ worten
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Chriſtliche-Leichpredigt.
den. Aber Chriſtus iſt eine viel edlere Perle/ und ein Schatz
uͤber alle Schaͤtze/ mit dem aller Welt reichthumb nicht zu
vergleichen. Jrꝛdiſche Perlen füllen die Augen/ aber Chri-
ſtus die ſchoͤne Himmel-Perle ſtercket Hertz und Seele. Dar-
umb/ meine liebe Chriſten/ ſo laſſet uns mit hindanſetzung
aller anderen Guͤter/ allein nach Chriſto/ der theuerwerte-
ſten Perlen trachten/ und ihn in unſern Hertz-Schatz ſam-
len. Die jrrdiſchen Kauffleute laſſen es ihnen ſehr ſauer
werden/ die weltliche Schaͤtze und Kleinodien an ſich zu
bringen:
Impiger extremos currit Mercator ad Indos,
Per mare Pauperiem fugiens, per Saxa, per ignes.
Ein Kauffman rennt durch duͤnn und dick/
Sucht drin in Jndien ſein Gluͤck/
Damit ihn nicht das Armuth druͤck.
Wie vielmehr ſollen wir groſſen Fleiß darauff wenden/
damit wir deß HErren Jeſu/ des allerhoͤchſten gutes moͤ-
gen theilhafftig werden. Qui Chriſtum habet, omnes
ſecum divitias habet: Wer Chriſtum hat/ der hat alle
himmliſche Reichthuͤmer bey ſich/ ſagt Chryſoſtomus.
Wenn wir nun allhier anſehen den Seeligen Herrn Mel-
chior Kernern/ ſo hat derſelbige als ein Kauffmann in ſei-
ner jrꝛdiſchen Handlung keinen Fleiß geſparet/ aber doch
allezeit dabey ſein Hertz gerichtet auff die Himmel Perle
den HErren Jeſu. O Wie lieb iſt ihm dieſer Schatz ge-
weſen? Wie fleiſſig hat Er darnach gefraget und gefor-
ſchet? Welch ein ſehnen und verlangen hat er nach ihm ge-
habet? Vnd daß hat Er ſonderlich an Tag gegeben mit den
worten
Chryſoſt.
lib. 4.
Homil. 16.
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Zitationshilfe: | Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/8>, abgerufen am 06.07.2024. |