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Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.

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Christliche Leichpredigt.
seinen Jesum getrost bekennet/ und durch solche bekänt-
nis seelig gestorben.

3.
Reali a-
ctione.
Endlich beweiset David mit den Worten/ HErr/
wenn ich nur dich habe/ seinen Glauben würcklich und
in der That. Vnd ist das seine Erklärung: Siehe!
O GOtt/ O HErr Himmels und Erden; siehe! Jch
Jch bin bereit umb deines Nahmens willen alles zu thun/
alles zuwagen/ zuleyden/ auch den Todt auß zustehen.

Daß ein Mensch seinen Jesum im Hertzen liebet/
das ist ein grosses: Daß Er ihn mit dem Munde beken-
net/ daß ist ein grössers: Daß Er aber auch umb seinet
willen Gut und Blut daran waget/ daß ist das grösse-
ste/ und wird sonderlich dadurch der Christen glaube/
und ihre beständigkeit für der Welt offenbahr.

Das nun David ein solch gemüth gehabet/ und
Ps. 44. 23.
Rom.
8, 36
das auch in seiner Kirchen solche freudige Märter gewe-
sen/ zeiget Er an/ wenn er saget: Wir werden HErr
umb deinet willen täglich erwürget/ und sind geachtet
gleich wie die Schlacht-Schaffe. Was soll ich hier sa-
gen von den Christ bekennern des alten Testaments?
Diese haben daß Zeugnüß das Jhr viel spott und geis-
Hebr. 11.
36.
seln erlitten/ darzu Bande und Gefängnüß. Sie sind
gesteiniget/ zerhackt/ zustochen/ durchs Schwerd getödtet
worden. Sie sind umbher gegangen in Peltzen und
Ziegenfellen/ mit Mangel/ mit Trübsal/ mit Vngemach/
derer die Welt nicht wert war. Vnd also noch wird
die verfolgungs Posaune geblasen/ und eine Todten
Glock nach der andern gegossen. Wiltu demnach den
Glauben und Nahmen eines rechtschaffenen Christen

haben

Chriſtliche Leichpredigt.
ſeinen Jeſum getroſt bekennet/ und durch ſolche bekaͤnt-
nis ſeelig geſtorben.

3.
Reali a-
ctione.
Endlich beweiſet David mit den Worten/ HErr/
wenn ich nur dich habe/ ſeinen Glauben wuͤrcklich und
in der That. Vnd iſt das ſeine Erklaͤrung: Siehe!
O GOtt/ O HErr Himmels und Erden; ſiehe! Jch
Jch bin bereit umb deines Nahmens willen alles zu thun/
alles zuwagen/ zuleyden/ auch den Todt auß zuſtehen.

Daß ein Menſch ſeinen Jeſum im Hertzen liebet/
das iſt ein groſſes: Daß Er ihn mit dem Munde beken-
net/ daß iſt ein groͤſſers: Daß Er aber auch umb ſeinet
willen Gut und Blut daran waget/ daß iſt das groͤſſe-
ſte/ und wird ſonderlich dadurch der Chriſten glaube/
und ihre beſtaͤndigkeit fuͤr der Welt offenbahr.

Das nun David ein ſolch gemuͤth gehabet/ und
Pſ. 44. 23.
Rom.
8, 36
das auch in ſeiner Kirchen ſolche freudige Maͤrter gewe-
ſen/ zeiget Er an/ wenn er ſaget: Wir werden HErr
umb deinet willen taͤglich erwuͤrget/ und ſind geachtet
gleich wie die Schlacht-Schaffe. Was ſoll ich hier ſa-
gen von den Chriſt bekennern des alten Teſtaments?
Dieſe haben daß Zeugnuͤß das Jhr viel ſpott und geiſ-
Hebr. 11.
36.
ſeln erlitten/ darzu Bande und Gefaͤngnüß. Sie ſind
geſteiniget/ zerhackt/ zuſtochen/ durchs Schwerd getoͤdtet
worden. Sie ſind umbher gegangen in Peltzen und
Ziegenfellen/ mit Mangel/ mit Truͤbſal/ mit Vngemach/
derer die Welt nicht wert war. Vnd alſo noch wird
die verfolgungs Poſaune geblaſen/ und eine Todten
Glock nach der andern gegoſſen. Wiltu demnach den
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Zitationshilfe: Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [16]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/16>, abgerufen am 27.11.2024.