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Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670.

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Christlicher Lebens-Lauff.
Liebe ist mir sonderlich gewesen/ denn Frauen-
Liebe ist.
Jch konte sagen von Jhm/ O & Praesidium &
dulce Decus meum.
Wo ist aber ein Mensch der nicht sün-
dige und den Todt nicht sehe?

Drumb ist das Sechste Gnadenstück/ das der Seel. HerrVI.
gehabt/ bestanden In Humili Peccatorum Confessione & Lae-
ta Remissione:
Jn demüthiger Bekennung und erlangeter Ver-
gebung aller seiner Sünden. Mit Schmertzen hat Er offte sei-
nem GOTT/ und mir seinem Beichtvater/ bekennet seine Sün-
den/ die Peccata Juventutis, die Sünden seiner Jugend/ seine
Schwachheiten/ Mängel und Gebrechen/ feste glaubende/ daß
Jhm umb der blutigen Wunden seines HERRN JEsu Christi/
alle seine Sünden aus Gnaden vergeben und verziehen würden.
Zum Denckmahl seiner Sünden/ hielt er ein Jejunium Assum-
ptum,
sein Fasten alle Freytage/ daß er mit Hißkia sagen möchte:
Jch werde mich scheuen alle mein Lebetage
für der Betrübniß meiner Seelen/ Ach umb
Trost ist mir sehr bange/ Du aber hast dich
meiner Seelen hertzlich angenommen/ daß
sie nicht verdürbe/ denn du wirffest alle mei-
ne Sünde hinter dich zurücke.
Bey der einmahl
erkannten und bekannten Wahrheit der unveränderten Augspur-
gischen Confession ist Er biß an sein Seeliges Ende beständig
blieben/ wiewol Er offte viel Tentationes und Anfechtungen
gehabt/ da es denn sonsten heisset: Multi pereunt in Littore,
qui Maris pericula effugerunt.
Jhm schmackte wol die Speise
des Göttlichen Worts/ Er sahe sich auch in Theologischen Con-
troversien-
Büchern ümb. Das Himlische Manna des Hoch-
würdigen Abendmahls/ war das Labsal seiner Seelen/ und end-
lich die Wegzehrung der Seeligen Ewigkeit/ das ephodion tes

mellouses
L

Chriſtlicher Lebens-Lauff.
Liebe iſt mir ſonderlich geweſen/ deñ Frauen-
Liebe iſt.
Jch konte ſagen von Jhm/ O & Præſidium &
dulce Decus meum.
Wo iſt aber ein Menſch der nicht ſuͤn-
dige und den Todt nicht ſehe?

Drumb iſt das Sechſte Gnadenſtuͤck/ das der Seel. HerrVI.
gehabt/ beſtanden In Humili Peccatorum Confesſione & Læ-
ta Remisſione:
Jn demuͤthiger Bekennung und erlangeter Ver-
gebung aller ſeiner Suͤnden. Mit Schmertzen hat Er offte ſei-
nem GOTT/ und mir ſeinem Beichtvater/ bekennet ſeine Suͤn-
den/ die Peccata Juventutis, die Suͤnden ſeiner Jugend/ ſeine
Schwachheiten/ Maͤngel und Gebrechen/ feſte glaubende/ daß
Jhm umb der blutigen Wunden ſeines HERRN JEſu Chriſti/
alle ſeine Suͤnden aus Gnaden vergeben und verziehen wuͤrden.
Zum Denckmahl ſeiner Suͤnden/ hielt er ein Jejunium Aſſum-
ptum,
ſein Faſten alle Freytage/ daß er mit Hißkia ſagen moͤchte:
Jch werde mich ſcheuen alle mein Lebetage
fuͤr der Betruͤbniß meiner Seelen/ Ach umb
Troſt iſt mir ſehr bange/ Du aber haſt dich
meiner Seelen hertzlich angenommen/ daß
ſie nicht verduͤrbe/ denn du wirffeſt alle mei-
ne Suͤnde hinter dich zuruͤcke.
Bey der einmahl
erkannten und bekannten Wahrheit der unveraͤnderten Augſpur-
giſchen Confesſion iſt Er biß an ſein Seeliges Ende beſtaͤndig
blieben/ wiewol Er offte viel Tentationes und Anfechtungen
gehabt/ da es denn ſonſten heiſſet: Multi pereunt in Littore,
qui Maris pericula effugerunt.
Jhm ſchmackte wol die Speiſe
des Goͤttlichen Worts/ Er ſahe ſich auch in Theologiſchen Con-
troverſien-
Buͤchern uͤmb. Das Himliſche Manna des Hoch-
wuͤrdigen Abendmahls/ war das Labſal ſeiner Seelen/ und end-
lich die Wegzehrung der Seeligen Ewigkeit/ das ἐφόδιον τῆς

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[81.[81]/0081] Chriſtlicher Lebens-Lauff. Liebe iſt mir ſonderlich geweſen/ deñ Frauen- Liebe iſt. Jch konte ſagen von Jhm/ O & Præſidium & dulce Decus meum. Wo iſt aber ein Menſch der nicht ſuͤn- dige und den Todt nicht ſehe? Drumb iſt das Sechſte Gnadenſtuͤck/ das der Seel. Herr gehabt/ beſtanden In Humili Peccatorum Confesſione & Læ- ta Remisſione: Jn demuͤthiger Bekennung und erlangeter Ver- gebung aller ſeiner Suͤnden. Mit Schmertzen hat Er offte ſei- nem GOTT/ und mir ſeinem Beichtvater/ bekennet ſeine Suͤn- den/ die Peccata Juventutis, die Suͤnden ſeiner Jugend/ ſeine Schwachheiten/ Maͤngel und Gebrechen/ feſte glaubende/ daß Jhm umb der blutigen Wunden ſeines HERRN JEſu Chriſti/ alle ſeine Suͤnden aus Gnaden vergeben und verziehen wuͤrden. Zum Denckmahl ſeiner Suͤnden/ hielt er ein Jejunium Aſſum- ptum, ſein Faſten alle Freytage/ daß er mit Hißkia ſagen moͤchte: Jch werde mich ſcheuen alle mein Lebetage fuͤr der Betruͤbniß meiner Seelen/ Ach umb Troſt iſt mir ſehr bange/ Du aber haſt dich meiner Seelen hertzlich angenommen/ daß ſie nicht verduͤrbe/ denn du wirffeſt alle mei- ne Suͤnde hinter dich zuruͤcke. Bey der einmahl erkannten und bekannten Wahrheit der unveraͤnderten Augſpur- giſchen Confesſion iſt Er biß an ſein Seeliges Ende beſtaͤndig blieben/ wiewol Er offte viel Tentationes und Anfechtungen gehabt/ da es denn ſonſten heiſſet: Multi pereunt in Littore, qui Maris pericula effugerunt. Jhm ſchmackte wol die Speiſe des Goͤttlichen Worts/ Er ſahe ſich auch in Theologiſchen Con- troverſien-Buͤchern uͤmb. Das Himliſche Manna des Hoch- wuͤrdigen Abendmahls/ war das Labſal ſeiner Seelen/ und end- lich die Wegzehrung der Seeligen Ewigkeit/ das ἐφόδιον τῆς μελλούσης VI. L

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Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670, S. 81.[81]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360156/81>, abgerufen am 24.11.2024.