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Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670.

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Christliche Leichpredigt.
Joh. 10, 23.Sie mir aus meiner Hand reissen/ Joh. 10.
Wer verlieret gerne seinen Pittschafft-Ring? Solte Gott
nicht retten seine Außerwehlten/ die zu Jhm
Tag und Nacht ruffen/ und solte Gedult

Luc. 18, 7.darüber haben? Luc. 18.

Pittschafft-Ringe sind/ II. Symbola constantis Dile-
ctionis,
Zeichen einer beständigen Liebe. Verliebte Personen
geben einander Ringe auff die Verlobung/ wie jener König von
Navarrha seiner Braut einen Ring gab mit einem Diamant,
darauff Sonn und Mond stund/ und darumb diese Worte/ Se-
Vid. Gell.
Noct. Attic.
l. 10. c.
10.
mel, Simul, Semper, Einmahl/ zu gleich/ allemahl. Sie
trugen vor zeiten die Ringe an dem Finger/ der dem Kleinsten
am nechsten ist/ und zwar an der lincken Hand. Die Egyptier
Macrob. L.
7. Saturn. c.

13.
gaben die Ursach/ weil von dem Finger eine Ader biß ans Jn-
wendige des Hertzens gienge/ wie Gellius meldet. Weil auch
der Finger nicht so zur Arbeit gebraucht wird wie die andern/
sondern mehr Ruhe hat. Nun ist das Hertz der Sitz der Affe-
cten
und der Liebe. Bey den Persiern/ wenn ein König jeman-
Alex. ab A-
lex. l. 2. Di-
er. Gen. c.

29.
den einen Ring verehrete/ wards gar für eine sonderbare Freund-
schafft/ nnd für ein Zeichen des Bundes gehalten/ wie Alexan-
der
bezeuget. Die Gläubigen stehen mit GOtt dem HErrn in
einem festen Liebes-Bunde. Bald in der Heil. Tauffe treten sie in
den Bund eines guten Gewissens mit GOtt/
1. Petr. 3, 21.1. Pet. 3. Darüber hält GOtt der HErr an seiner Seiten feste/
daß Er sich verspricht: Es sollen wol Berge wei-
chen/ und Hügel hinfallen/ aber meine Gna-
de soll nicht von dir weichen/ und der Bund
meines Friedens soll nicht hinfallen/ spricht

Esa. 45, 10.der HErr dein Erlöser/ Esa. 45. Nur wir müssen uns

nicht

Chriſtliche Leichpredigt.
Joh. 10, 23.Sie mir aus meiner Hand reiſſen/ Joh. 10.
Wer verlieret gerne ſeinen Pittſchafft-Ring? Solte Gott
nicht retten ſeine Außerwehlten/ die zu Jhm
Tag und Nacht ruffen/ und ſolte Gedult

Luc. 18, 7.daruͤber haben? Luc. 18.

Pittſchafft-Ringe ſind/ II. Symbola conſtantis Dile-
ctionis,
Zeichen einer beſtaͤndigen Liebe. Verliebte Perſonen
geben einander Ringe auff die Verlobung/ wie jener Koͤnig von
Navarrha ſeiner Braut einen Ring gab mit einem Diamant,
darauff Sonn und Mond ſtund/ und darumb dieſe Worte/ Se-
Vid. Gell.
Noct. Attic.
l. 10. c.
10.
mel, Simul, Semper, Einmahl/ zu gleich/ allemahl. Sie
trugen vor zeiten die Ringe an dem Finger/ der dem Kleinſten
am nechſten iſt/ und zwar an der lincken Hand. Die Egyptier
Macrob. L.
7. Saturn. c.

13.
gaben die Urſach/ weil von dem Finger eine Ader biß ans Jn-
wendige des Hertzens gienge/ wie Gellius meldet. Weil auch
der Finger nicht ſo zur Arbeit gebraucht wird wie die andern/
ſondern mehr Ruhe hat. Nun iſt das Hertz der Sitz der Affe-
cten
und der Liebe. Bey den Perſiern/ wenn ein Koͤnig jeman-
Alex. ab A-
lex. l. 2. Di-
er. Gen. c.

29.
den einen Ring verehrete/ wards gar fuͤr eine ſonderbare Freund-
ſchafft/ nnd fuͤr ein Zeichen des Bundes gehalten/ wie Alexan-
der
bezeuget. Die Glaͤubigen ſtehen mit GOtt dem HErꝛn in
einem feſten Liebes-Bunde. Bald in der Heil. Tauffe treten ſie in
den Bund eines guten Gewiſſens mit GOtt/
1. Petr. 3, 21.1. Pet. 3. Daruͤber haͤlt GOtt der HErr an ſeiner Seiten feſte/
daß Er ſich verſpricht: Es ſollen wol Berge wei-
chen/ und Huͤgel hinfallen/ aber meine Gna-
de ſoll nicht von dir weichen/ und der Bund
meines Friedens ſoll nicht hinfallen/ ſpricht

Eſa. 45, 10.der HErr dein Erloͤſer/ Eſa. 45. Nur wir muͤſſen uns

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[62.[62]/0062] Chriſtliche Leichpredigt. Sie mir aus meiner Hand reiſſen/ Joh. 10. Wer verlieret gerne ſeinen Pittſchafft-Ring? Solte Gott nicht retten ſeine Außerwehlten/ die zu Jhm Tag und Nacht ruffen/ und ſolte Gedult daruͤber haben? Luc. 18. Joh. 10, 23. Luc. 18, 7. Pittſchafft-Ringe ſind/ II. Symbola conſtantis Dile- ctionis, Zeichen einer beſtaͤndigen Liebe. Verliebte Perſonen geben einander Ringe auff die Verlobung/ wie jener Koͤnig von Navarrha ſeiner Braut einen Ring gab mit einem Diamant, darauff Sonn und Mond ſtund/ und darumb dieſe Worte/ Se- mel, Simul, Semper, Einmahl/ zu gleich/ allemahl. Sie trugen vor zeiten die Ringe an dem Finger/ der dem Kleinſten am nechſten iſt/ und zwar an der lincken Hand. Die Egyptier gaben die Urſach/ weil von dem Finger eine Ader biß ans Jn- wendige des Hertzens gienge/ wie Gellius meldet. Weil auch der Finger nicht ſo zur Arbeit gebraucht wird wie die andern/ ſondern mehr Ruhe hat. Nun iſt das Hertz der Sitz der Affe- cten und der Liebe. Bey den Perſiern/ wenn ein Koͤnig jeman- den einen Ring verehrete/ wards gar fuͤr eine ſonderbare Freund- ſchafft/ nnd fuͤr ein Zeichen des Bundes gehalten/ wie Alexan- der bezeuget. Die Glaͤubigen ſtehen mit GOtt dem HErꝛn in einem feſten Liebes-Bunde. Bald in der Heil. Tauffe treten ſie in den Bund eines guten Gewiſſens mit GOtt/ 1. Pet. 3. Daruͤber haͤlt GOtt der HErr an ſeiner Seiten feſte/ daß Er ſich verſpricht: Es ſollen wol Berge wei- chen/ und Huͤgel hinfallen/ aber meine Gna- de ſoll nicht von dir weichen/ und der Bund meines Friedens ſoll nicht hinfallen/ ſpricht der HErr dein Erloͤſer/ Eſa. 45. Nur wir muͤſſen uns nicht Vid. Gell. Noct. Attic. l. 10. c. 10. Macrob. L. 7. Saturn. c. 13. Alex. ab A- lex. l. 2. Di- er. Gen. c. 29. 1. Petr. 3, 21. Eſa. 45, 10.

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Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670, S. 62.[62]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360156/62>, abgerufen am 25.11.2024.