Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667.schen gefällig zu seyn? Wenn ich den Menschen noch ge-Gal. 1. v. 10 Ach wie werden solche an jenem grossen Tage bestehen? dern. F
ſchen gefaͤllig zu ſeyn? Wenn ich den Menſchen noch ge-Gal. 1. v. 10 Ach wie werden ſolche an jenem groſſen Tage beſtehen? dern. F
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ſchen gefaͤllig zu ſeyn? Wenn ich den Menſchen noch ge-
faͤlligwaͤre/ ſo waͤre ich Chriſtus Knecht nicht; ſpricht
Paulus.
Gal. 1. v. 10
Ach wie werden ſolche an jenem groſſen Tage beſtehen?
Werden ſie nicht umb fremder Suͤnde willen verdammet wer-
den? Ille, cui diſpenſatio Verbi commisſa eſt, etiamſi
ſancte vivat, & tamen perdite viventes arguere, aut
erubeſcit, aut metuit: cum omnibus, qvi eo tacente pe-
rierunt, perit. Et qvid ei proderit, non puniri ſuo,
qvi puniendus eſt alieno peccato? Prosper. Derſelbe/
dem Gottes Wort zu predigen anvertrauet iſt/ ob er gleich hei-
lig lebet/ unterdeß aber dieſelbigen/ ſo Gottloß leben/ zu-
ſtraffen ſich entweder fcheuet/ oder fuͤrchtet/ derſelbige wird ver-
dammet/ mit allen denen/ die durch ſein ſtillſchweigen verdammet
werden. Und was hilffts ihn/ mit ſeinen eigenen Suͤnden
darvon kommen/ ſo er umb frembder Suͤnden willen hernach
geſtrafft muß werden. Hingegen hat Jeremias ſein Gewiſſen
wohl bewahret/ ob gleich iederman hadert und zancket wi-
der ihn im gantzen Lande. Elias beſtehet wohl vor GOtt/
ob er gleich muß hoͤren/ Er ſey es/ der Jſrael verwirre: Kan
darzu retorqviren: Jch verwirre Jſrael nicht/ ſondern
du Ahab/ und deines Vaters Hauß. Wir koͤnten auch
wohl in Ruhe ſitzeu/ bey den Leuten zu Gaſte gehen/ allen Glimpf
und guten willen haben/ wenn wir nur alſo nicht auf die Leute
predigten/ und laͤſterten/ ſaget ein Theologus. Aber wo
bleibet das Gewiſſen? Was ſaget GOTT darzu? Und weñ
ſich ein Gerechter von ſeiner Gerechtigkeit wendet/ und
thut boͤſes/ ſo werde ich ihn laſſen anlauffen/ daß er muß
ſterben: Denn weil du ihn nicht gewarnet haſt/ wird
er umb ſeiner Suͤnden willen ſterben muͤſſen/ und ſeine
Gerechtigkeit die er gethan hat/ wird nicht angeſehen
werden; Aber ſein Blut wil ich von deiner Hand for-
dern.
Proſper.
Lib. 1. c. 20
de Vitâ
Contempl.
Jer. 15. v. 10
1. Reg. 18.
v. 17.
Ezech. 3.
v. 20.
Ezech. 5.
v. 20.
F
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Zitationshilfe: | Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360155/41>, abgerufen am 16.02.2025. |