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Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667.

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gesetzet/ denen die durch Gewohnheit haben geübte Sin-
nen/ zum unterscheid der gutten und bosen:
Jn allemIb. v. 14.
wird er gewesen seyn wie ein Schrifftgelehrter/ der altes
und neues aus seinem Schatze fürbringet.
Wie wird er
gedonnert haben wider Laster und Untugenden? Wie manNazianz.
Orat.
70.

vom H. Basilio lieset: S. Basilii Oratio erat tonitru,
qvia Vita ejus erat fulgur.
Wenn Basilius predigte/ so
war es/ als wanns donnerte: Denn sein Leben war ein Blitz
voller Heiligkeit. Wie wird er gehalten haben ob dem
Worte/ und mächtig gewesen seyn zu ermahnen durch die
Tit. 1. v. 9.
heilsame Lehre/ und zu straffen die Widersprecher.
Das waren nun seine Wercke/ auf die der Allerhöchste GOTT
in tanta mundi incuria & supina negligentia, ein wach-
endes Auge hatte/ und wohl sahe/ wie treulich dieser sein Ar-
beiter in seinem Weinberge
arbeitete/ und des Tages LastMatth. 20.
v. 1. 11.
Matth.
25.

und Hitze trug: Wie er sein Pfund nicht vergrübe/
sondern wohl anwendete/ damit er seinem Herren viel gewin-
nen möchte: Wie Er durchs Jammerthal gehe/ sich hindurch
gleichsam reisse/ nach dem rechten Vaterlande/ und machePs. 84. v. 7.
hin und wieder Brunnen/ mit saurem Schweiß und Thrä-
nen. Freylich ist das eine mühselige Amts-Krone die treue
Prediger tragen: Da bleiben wohl die drey grösten und säur-
sten Mühwaltungen/ Lehren/ Kriegen/ und Gebähren/V. Meisn.
Comm. in
Hose. c. 13.
p. 1121.
Conf. Gerh.
Harm.
Part. 3.
p. 1185.
Gal. 4. v. 9.
Cons. Höe
in Gal. 4.
p. 227.
Greg.
Magn. in
Pastorali.

und wird diese Arbeit nicht unbillich mit Geburt-Schmertzen
verglichen. Regimen animarum est Ars artium, &
scientia scientiarum, nec non miseria miseriarum;
sa-
get davon Gregor. Magnus. Opus est haec res, non lu-
dus at animi oblectatio: cura, non luxus: munus
referendis rati[o]nibus obnoxium, non imperium ab
omni censura liberum at immune; paterna procu-
ratio, non licentia tyrannica: dispensatoria Praefectu-
ra, non ejusmodi Potestas, qvae sub reddendarum ra-

tionum

geſetzet/ denen die durch Gewohnheit haben geuͤbte Sin-
nen/ zum unterſcheid der gutten und boſen:
Jn allemIb. v. 14.
wird er geweſen ſeyn wie ein Schrifftgelehrter/ der altes
und neues aus ſeinem Schatze fuͤrbringet.
Wie wird er
gedonnert haben wider Laſter und Untugenden? Wie manNazianz.
Orat.
70.

vom H. Baſilio lieſet: S. Baſilii Oratio erat tonitru,
qvia Vita ejus erat fulgur.
Wenn Baſilius predigte/ ſo
war es/ als wanns donnerte: Denn ſein Leben war ein Blitz
voller Heiligkeit. Wie wird er gehalten haben ob dem
Worte/ uñ maͤchtig geweſen ſeyn zu ermahnen durch die
Tit. 1. v. 9.
heilſame Lehre/ und zu ſtraffen die Widerſprecher.
Das waren nun ſeine Wercke/ auf die der Allerhoͤchſte GOTT
in tanta mundi incuriâ & ſupinâ negligentià, ein wach-
endes Auge hatte/ und wohl ſahe/ wie treulich dieſer ſein Ar-
beiter in ſeinem Weinberge
arbeitete/ und des Tages LaſtMatth. 20.
v. 1. 11.
Matth.
25.

und Hitze trug: Wie er ſein Pfund nicht vergruͤbe/
ſondern wohl anwendete/ damit er ſeinem Herren viel gewin-
nen moͤchte: Wie Er durchs Jammerthal gehe/ ſich hindurch
gleichſam reiſſe/ nach dem rechten Vaterlande/ und machePſ. 84. v. 7.
hin und wieder Brunnen/ mit ſaurem Schweiß und Thraͤ-
nen. Freylich iſt das eine muͤhſelige Amts-Krone die treue
Prediger tragen: Da bleiben wohl die drey groͤſten und ſaͤur-
ſten Muͤhwaltungen/ Lehren/ Kriegen/ und Gebaͤhren/V. Meiſn.
Comm. in
Hoſe. c. 13.
p. 1121.
Conf. Gerh.
Harm.
Part. 3.
p. 1185.
Gal. 4. v. 9.
Conſ. Höe
in Gal. 4.
p. 227.
Greg.
Magn. in
Paſtorali.

und wird dieſe Arbeit nicht unbillich mit Geburt-Schmertzen
verglichen. Regimen animarum eſt Ars artium, &
ſcientia ſcientiarum, nec non miſeria miſeriarum;
ſa-
get davon Gregor. Magnus. Opus eſt hæc res, non lu-
dus atꝙ́ animi oblectatio: cura, non luxus: munus
referendis rati[o]nibus obnoxium, non imperium ab
omni cenſurâ liberum atꝙ́ immune; paterna procu-
ratio, non licentia tyrannica: diſpenſatoria Præfectu-
ra, non ejusmodi Poteſtas, qvæ ſub reddendarum ra-

tionum
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[0031] geſetzet/ denen die durch Gewohnheit haben geuͤbte Sin- nen/ zum unterſcheid der gutten und boſen: Jn allem wird er geweſen ſeyn wie ein Schrifftgelehrter/ der altes und neues aus ſeinem Schatze fuͤrbringet. Wie wird er gedonnert haben wider Laſter und Untugenden? Wie man vom H. Baſilio lieſet: S. Baſilii Oratio erat tonitru, qvia Vita ejus erat fulgur. Wenn Baſilius predigte/ ſo war es/ als wanns donnerte: Denn ſein Leben war ein Blitz voller Heiligkeit. Wie wird er gehalten haben ob dem Worte/ uñ maͤchtig geweſen ſeyn zu ermahnen durch die heilſame Lehre/ und zu ſtraffen die Widerſprecher. Das waren nun ſeine Wercke/ auf die der Allerhoͤchſte GOTT in tanta mundi incuriâ & ſupinâ negligentià, ein wach- endes Auge hatte/ und wohl ſahe/ wie treulich dieſer ſein Ar- beiter in ſeinem Weinberge arbeitete/ und des Tages Laſt und Hitze trug: Wie er ſein Pfund nicht vergruͤbe/ ſondern wohl anwendete/ damit er ſeinem Herren viel gewin- nen moͤchte: Wie Er durchs Jammerthal gehe/ ſich hindurch gleichſam reiſſe/ nach dem rechten Vaterlande/ und mache hin und wieder Brunnen/ mit ſaurem Schweiß und Thraͤ- nen. Freylich iſt das eine muͤhſelige Amts-Krone die treue Prediger tragen: Da bleiben wohl die drey groͤſten und ſaͤur- ſten Muͤhwaltungen/ Lehren/ Kriegen/ und Gebaͤhren/ und wird dieſe Arbeit nicht unbillich mit Geburt-Schmertzen verglichen. Regimen animarum eſt Ars artium, & ſcientia ſcientiarum, nec non miſeria miſeriarum; ſa- get davon Gregor. Magnus. Opus eſt hæc res, non lu- dus atꝙ́ animi oblectatio: cura, non luxus: munus referendis rationibus obnoxium, non imperium ab omni cenſurâ liberum atꝙ́ immune; paterna procu- ratio, non licentia tyrannica: diſpenſatoria Præfectu- ra, non ejusmodi Poteſtas, qvæ ſub reddendarum ra- tionum Ib. v. 14. Nazianz. Orat. 70. Tit. 1. v. 9. Matth. 20. v. 1. 11. Matth. 25. Pſ. 84. v. 7. V. Meiſn. Comm. in Hoſe. c. 13. p. 1121. Conf. Gerh. Harm. Part. 3. p. 1185. Gal. 4. v. 9. Conſ. Höe in Gal. 4. p. 227. Greg. Magn. in Paſtorali.

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Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360155/31>, abgerufen am 24.11.2024.