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Posselt, August: I. N. J. Den sich selbst/ und die ihn hören/ seelig zu machen bemüheten Schul-Lehrer. Bautzen, [1712].

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Trauer-Rede.
cavit. Jm übrigen soll ich auch meine Pflicht und Schuldigkeit gegen die
hochgeneigten Anwesenden in acht nehmen. Es bedancken sich die hochbe-
kümmerte Frau Wittib/ hochbestürtzten Kinder/ und andere vornehme
Anverwandten/ daß dieselben dem seel. Herrn Rectori den letzten Ehren-
und Liebes-Dienst in so großer und ansehnlicher Frequenz abstatten wollen.
Sie sind bereit und willig/ solche hohe Gunst und Wohlgewogenheit mit al-
len gehührenden Ehren-Diensten zu verschulden/ und suchen darbey nur
bequeme Gelegenheit/ wiewohl in einem frölichern Zustande/ ihr danck-
begieriges Gemüthe möglichster massen an das Tage-Licht zu legen. Und
weil die beste Vergeltung von dem großen/ GOtt zu erwarten ist/ so geht ihr
inbrünstiger Wunsch dahin/ es wolle der grundgütige GOtt dergleichen
Trauer-Fälle von ihren geehrtesten Familien in allen Gnaden abwenden/
hingegen mit allen vergnügten Wohler gehen dieselben
beständigst erfreuen.



Trauer-Rede.
cavit. Jm übrigen ſoll ich auch meine Pflicht und Schuldigkeit gegen die
hochgeneigten Anweſenden in acht nehmen. Es bedancken ſich die hochbe-
kümmerte Frau Wittib/ hochbeſtürtzten Kinder/ und andere vornehme
Anverwandten/ daß dieſelben dem ſeel. Herrn Rectori den letzten Ehren-
und Liebes-Dienſt in ſo großer und anſehnlicher Frequenz abſtatten wollen.
Sie ſind bereit und willig/ ſolche hohe Gunſt und Wohlgewogenheit mit al-
len gehührenden Ehren-Dienſten zu verſchulden/ und ſuchen darbey nur
bequeme Gelegenheit/ wiewohl in einem frölichern Zuſtande/ ihr danck-
begieriges Gemüthe möglichſter maſſen an das Tage-Licht zu legen. Und
weil die beſte Vergeltung von dem großen/ GOtt zu erwarten iſt/ ſo geht ihr
inbrünſtiger Wunſch dahin/ es wolle der grundgütige GOtt dergleichen
Trauer-Fälle von ihren geehrteſten Familien in allen Gnaden abwenden/
hingegen mit allen vergnügten Wohler gehen dieſelben
beſtändigſt erfreuen.



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[62/0064] Trauer-Rede. cavit. Jm übrigen ſoll ich auch meine Pflicht und Schuldigkeit gegen die hochgeneigten Anweſenden in acht nehmen. Es bedancken ſich die hochbe- kümmerte Frau Wittib/ hochbeſtürtzten Kinder/ und andere vornehme Anverwandten/ daß dieſelben dem ſeel. Herrn Rectori den letzten Ehren- und Liebes-Dienſt in ſo großer und anſehnlicher Frequenz abſtatten wollen. Sie ſind bereit und willig/ ſolche hohe Gunſt und Wohlgewogenheit mit al- len gehührenden Ehren-Dienſten zu verſchulden/ und ſuchen darbey nur bequeme Gelegenheit/ wiewohl in einem frölichern Zuſtande/ ihr danck- begieriges Gemüthe möglichſter maſſen an das Tage-Licht zu legen. Und weil die beſte Vergeltung von dem großen/ GOtt zu erwarten iſt/ ſo geht ihr inbrünſtiger Wunſch dahin/ es wolle der grundgütige GOtt dergleichen Trauer-Fälle von ihren geehrteſten Familien in allen Gnaden abwenden/ hingegen mit allen vergnügten Wohler gehen dieſelben beſtändigſt erfreuen.

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Zitationshilfe: Posselt, August: I. N. J. Den sich selbst/ und die ihn hören/ seelig zu machen bemüheten Schul-Lehrer. Bautzen, [1712]. , S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360149/64>, abgerufen am 25.11.2024.