Hayn, Johann: Officina mystica Oder Geistliche Creutz- und Trost-Apotecke. Polnisch Lissa, 1645.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Leben und Abschied des Seel. Verstorb.

ben/ keine Unkosten gesparet/ wie Jhme dessen
mit Warheit Zeugniß gegeben wird; Worü-
ber Er dann auch viel Ungemach und Verfol-
gung leiden und außstehen müssen; Dessen al-
les ungeachtet/ Er seinem GOtte trew geblie-
ben. Jn massen Er denn zur Zeit der Refor-
mation lieber alle des Seine verlustig sein/ als
ein Brandmal seinem Gewissen anthun wol-
len: Unnd hat derowegen Anno 1631. sein
Hauß und Hoff/ und alle sein Haab und Gutt
zu Reichenbach/ wegen seines standhafftigen
Glaubens-Bekäntniß/ willig verlassen/ ins E-
xilium gewandert/ unnd sich anfänglich nach
Breßlaw begeben/ allda auch seine liebe Hauß-
Ehre Anno 1633. den 25. Augusti in Kindes-
Nöthen/ sambt der Leibes-Frucht/ nach dem un-
wandelbahren Rath und Willen GOttes/ to-
des verfahren/ und Er zum andern mal in den
betrübten Wittiber-Stand gesetzet worden.

Als in diesem 1633. Jahre/ durch GOttes
Gnade/ das helle Liecht des Heiligen Evangelii
zu Reichenbach wider auffgegangen/ und zu schei-
nen angefangen/ und sie daselbst durch Verord-
nung des damals Churfürstlichen Commendan-
tens jhre Evangelische Prediger wider bekom-
men/ hat Er sich/ neben andern Evangelischen
Christen/ widerumb dahin begeben; Da sie a-
ber kaum Jahr und Tag daselbst/ Gewissens

halben/

Leben und Abſchied des Seel. Verſtorb.

ben/ keine Unkoſten geſparet/ wie Jhme deſſen
mit Warheit Zeugniß gegeben wird; Woruͤ-
ber Er dann auch viel Ungemach und Verfol-
gung leiden und außſtehen muͤſſen; Deſſen al-
les ungeachtet/ Er ſeinem GOtte trew geblie-
ben. Jn maſſen Er denn zur Zeit der Refor-
mation lieber alle des Seine verluſtig ſein/ als
ein Brandmal ſeinem Gewiſſen anthun wol-
len: Unnd hat derowegen Anno 1631. ſein
Hauß und Hoff/ und alle ſein Haab und Gutt
zu Reichenbach/ wegen ſeines ſtandhafftigen
Glaubens-Bekaͤntniß/ willig verlaſſen/ ins E-
xilium gewandert/ unnd ſich anfaͤnglich nach
Breßlaw begeben/ allda auch ſeine liebe Hauß-
Ehre Anno 1633. den 25. Auguſti in Kindes-
Noͤthen/ ſambt der Leibes-Frucht/ nach dem un-
wandelbahren Rath und Willen GOttes/ to-
des verfahren/ und Er zum andern mal in den
betruͤbten Wittiber-Stand geſetzet worden.

Als in dieſem 1633. Jahre/ durch GOttes
Gnade/ das helle Liecht des Heiligen Evangelii
zu Reichenbach wider auffgegangen/ und zu ſchei-
nen angefangen/ und ſie daſelbſt durch Verord-
nung des damals Churfuͤrſtlichen Commendan-
tens jhre Evangeliſche Prediger wider bekom-
men/ hat Er ſich/ neben andern Evangeliſchen
Chriſten/ widerumb dahin begeben; Da ſie a-
ber kaum Jahr und Tag daſelbſt/ Gewiſſens

halben/

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <p><pb facs="#f0055" n="[55]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Leben und Ab&#x017F;chied des Seel. Ver&#x017F;torb.</hi></fw><lb/>
ben/ keine <hi rendition="#aq">U</hi>nko&#x017F;ten ge&#x017F;paret/ wie Jhme de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
mit Warheit Zeugniß gegeben wird; Woru&#x0364;-<lb/>
ber Er dann auch viel <hi rendition="#aq">U</hi>ngemach und Verfol-<lb/>
gung leiden und auß&#x017F;tehen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en; De&#x017F;&#x017F;en al-<lb/>
les ungeachtet/ Er &#x017F;einem GOtte trew geblie-<lb/>
ben. Jn ma&#x017F;&#x017F;en Er denn zur Zeit der <hi rendition="#aq">Refor-<lb/>
mation</hi> lieber alle des Seine verlu&#x017F;tig &#x017F;ein/ als<lb/>
ein Brandmal &#x017F;einem Gewi&#x017F;&#x017F;en anthun wol-<lb/>
len: <hi rendition="#aq">U</hi>nnd hat derowegen Anno 1631. &#x017F;ein<lb/>
Hauß und Hoff/ und alle &#x017F;ein Haab und Gutt<lb/>
zu Reichenbach/ wegen &#x017F;eines &#x017F;tandhafftigen<lb/>
Glaubens-Beka&#x0364;ntniß/ willig verla&#x017F;&#x017F;en/ ins <hi rendition="#aq">E-<lb/>
xilium</hi> gewandert/ unnd &#x017F;ich anfa&#x0364;nglich nach<lb/>
Breßlaw begeben/ allda auch &#x017F;eine liebe Hauß-<lb/>
Ehre Anno 1633. den 25. Augu&#x017F;ti in Kindes-<lb/>
No&#x0364;then/ &#x017F;ambt der Leibes-Frucht/ nach dem un-<lb/>
wandelbahren Rath und Willen GOttes/ to-<lb/>
des verfahren/ und Er zum andern mal in den<lb/>
betru&#x0364;bten Wittiber-Stand ge&#x017F;etzet worden.</p><lb/>
          <p>Als in die&#x017F;em 1633. Jahre/ durch GOttes<lb/>
Gnade/ das helle Liecht des Heiligen Evangelii<lb/>
zu Reichenbach wider auffgegangen/ und zu &#x017F;chei-<lb/>
nen angefangen/ und &#x017F;ie da&#x017F;elb&#x017F;t durch Verord-<lb/>
nung des damals Churfu&#x0364;r&#x017F;tlichen Commendan-<lb/>
tens jhre Evangeli&#x017F;che Prediger wider bekom-<lb/>
men/ hat Er &#x017F;ich/ neben andern Evangeli&#x017F;chen<lb/>
Chri&#x017F;ten/ widerumb dahin begeben; Da &#x017F;ie a-<lb/>
ber kaum Jahr und Tag da&#x017F;elb&#x017F;t/ Gewi&#x017F;&#x017F;ens<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">halben/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[55]/0055] Leben und Abſchied des Seel. Verſtorb. ben/ keine Unkoſten geſparet/ wie Jhme deſſen mit Warheit Zeugniß gegeben wird; Woruͤ- ber Er dann auch viel Ungemach und Verfol- gung leiden und außſtehen muͤſſen; Deſſen al- les ungeachtet/ Er ſeinem GOtte trew geblie- ben. Jn maſſen Er denn zur Zeit der Refor- mation lieber alle des Seine verluſtig ſein/ als ein Brandmal ſeinem Gewiſſen anthun wol- len: Unnd hat derowegen Anno 1631. ſein Hauß und Hoff/ und alle ſein Haab und Gutt zu Reichenbach/ wegen ſeines ſtandhafftigen Glaubens-Bekaͤntniß/ willig verlaſſen/ ins E- xilium gewandert/ unnd ſich anfaͤnglich nach Breßlaw begeben/ allda auch ſeine liebe Hauß- Ehre Anno 1633. den 25. Auguſti in Kindes- Noͤthen/ ſambt der Leibes-Frucht/ nach dem un- wandelbahren Rath und Willen GOttes/ to- des verfahren/ und Er zum andern mal in den betruͤbten Wittiber-Stand geſetzet worden. Als in dieſem 1633. Jahre/ durch GOttes Gnade/ das helle Liecht des Heiligen Evangelii zu Reichenbach wider auffgegangen/ und zu ſchei- nen angefangen/ und ſie daſelbſt durch Verord- nung des damals Churfuͤrſtlichen Commendan- tens jhre Evangeliſche Prediger wider bekom- men/ hat Er ſich/ neben andern Evangeliſchen Chriſten/ widerumb dahin begeben; Da ſie a- ber kaum Jahr und Tag daſelbſt/ Gewiſſens halben/

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/360001
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/360001/55
Zitationshilfe:	Hayn, Johann: Officina mystica Oder Geistliche Creutz- und Trost-Apotecke. Polnisch Lissa, 1645, S. [55]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360001/55>, abgerufen am 24.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.