Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hayn, Johann: Officina mystica Oder Geistliche Creutz- und Trost-Apotecke. Polnisch Lissa, 1645.

Bild:
<< vorherige Seite

Geistliche Apotecke.
eine kleine Hauß- und Reyse-Apotecke/ die Er mit den
kostbaresten Sachen/ durch GOttes Gnade erhalten.

Weil Er dann damit groß gethan/ wollen wir
auch Jhn ehren/ vnd zum Gedächtniß auß seinem er-
kohrnen Psalm-Sprüchlein eine Geistliche Officin o-
der Apotecke auffrichten.

Jch bedinge mir aber bey den hochverständigen
Herren Medicis, und der löblichen Apotecker-Kunst-
Erfahrnen und Verwandten/ dafern etwas so genaw
und gleich nicht zutreffen möchte/ daß ich solches nicht
auß Fürwitz thue/ sondern nur Anlaß zu geben/ sich
auß jhrer Kunst/ unnd deme/ womit sie augenblicklich
umbgehen/ in GOTtes Wort/ und zu Geistlichem
Nachsinnen weisen zu lassen.

Wie nu in Apotecken unterschiedliche Gemä-
cher sind/ darinnen man die darzu gehörige Sachen
verwahret: Also haben und finden wir in dem abgele-
senen Sprüchlin gleichsam eine doppelte Apotecke/ nem-
lich eine Creutz und Trost Apotecke.

Belangende erstlich die Creutz Apotecke/ da-Officinae Tri-
bulationis.

rein ein jeglicher fromer Christ gerathen muß in diesem
elenden Lehen/ so weiset uns unser Text

A Unterschiedliche Species und Sachen/ welcheA Species
frome Christen auff eine Geistliche Arth und weise/ ei-
ner diß/ der ander ein anders/ nach der dosi Gewicht
oder Maß/ wie jhm entweder der oberste Artzt/ GOtt
der HErr/ und unser Seeligmacher das Recept für-
schreibet und zurichten lesset, Oder auch der Satan/

als
B ij

Geiſtliche Apotecke.
eine kleine Hauß- und Reyſe-Apotecke/ die Er mit den
koſtbareſten Sachen/ durch GOttes Gnade erhalten.

Weil Er dann damit groß gethan/ wollen wir
auch Jhn ehren/ vnd zum Gedaͤchtniß auß ſeinem er-
kohrnen Pſalm-Spruͤchlein eine Geiſtliche Officin o-
der Apotecke auffrichten.

Jch bedinge mir aber bey den hochverſtaͤndigen
Herren Medicis, und der loͤblichen Apotecker-Kunſt-
Erfahrnen und Verwandten/ dafern etwas ſo genaw
und gleich nicht zutreffen moͤchte/ daß ich ſolches nicht
auß Fuͤrwitz thue/ ſondern nur Anlaß zu geben/ ſich
auß jhrer Kunſt/ unnd deme/ womit ſie augenblicklich
umbgehen/ in GOTtes Wort/ und zu Geiſtlichem
Nachſinnen weiſen zu laſſen.

Wie nu in Apotecken unterſchiedliche Gemaͤ-
cher ſind/ darinnen man die darzu gehoͤrige Sachen
verwahret: Alſo haben und finden wir in dem abgele-
ſenen Spruͤchlin gleichſam eine doppelte Apotecke/ nem-
lich eine Creutz und Troſt Apotecke.

Belangende erſtlich die Creutz Apotecke/ da-Officinæ Tri-
bulationis.

rein ein jeglicher fromer Chriſt gerathen muß in dieſem
elenden Lehen/ ſo weiſet uns unſer Text

A Unterſchiedliche Species und Sachen/ welcheA Species
frome Chriſten auff eine Geiſtliche Arth und weiſe/ ei-
ner diß/ der ander ein anders/ nach der doſi Gewicht
oder Maß/ wie jhm entweder der oberſte Artzt/ GOtt
der HErr/ und unſer Seeligmacher das Recept fuͤr-
ſchreibet und zurichten leſſet, Oder auch der Satan/

als
B ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0011" n="[11]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gei&#x017F;tliche Apotecke.</hi></fw><lb/>
eine kleine Hauß- und Rey&#x017F;e-Apotecke/ die Er mit den<lb/>
ko&#x017F;tbare&#x017F;ten Sachen/ durch GOttes Gnade erhalten.</p><lb/>
            <p>Weil Er dann damit groß gethan/ wollen wir<lb/>
auch Jhn ehren/ vnd zum Geda&#x0364;chtniß auß &#x017F;einem er-<lb/>
kohrnen P&#x017F;alm-Spru&#x0364;chlein eine Gei&#x017F;tliche <hi rendition="#aq">Officin</hi> o-<lb/>
der Apotecke auffrichten.</p><lb/>
            <p>Jch bedinge mir aber bey den hochver&#x017F;ta&#x0364;ndigen<lb/>
Herren <hi rendition="#aq">Medicis,</hi> und der lo&#x0364;blichen Apotecker-Kun&#x017F;t-<lb/>
Erfahrnen und Verwandten/ dafern etwas &#x017F;o genaw<lb/>
und gleich nicht zutreffen mo&#x0364;chte/ daß ich &#x017F;olches nicht<lb/>
auß Fu&#x0364;rwitz thue/ &#x017F;ondern nur Anlaß zu geben/ &#x017F;ich<lb/>
auß jhrer Kun&#x017F;t/ unnd deme/ womit &#x017F;ie augenblicklich<lb/>
umbgehen/ in <hi rendition="#g">GOT</hi>tes Wort/ und zu Gei&#x017F;tlichem<lb/>
Nach&#x017F;innen wei&#x017F;en zu la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
            <p>Wie nu in Apotecken unter&#x017F;chiedliche Gema&#x0364;-<lb/>
cher &#x017F;ind/ darinnen man die darzu geho&#x0364;rige Sachen<lb/>
verwahret: Al&#x017F;o haben und finden wir in dem abgele-<lb/>
&#x017F;enen Spru&#x0364;chlin gleich&#x017F;am eine doppelte Apotecke/ nem-<lb/>
lich eine <hi rendition="#fr">Creutz und Tro&#x017F;t Apotecke.</hi></p><lb/>
            <p>Belangende er&#x017F;tlich die <hi rendition="#fr">Creutz Apotecke/</hi> da-<note place="right"><hi rendition="#aq">Officinæ Tri-<lb/>
bulationis.</hi></note><lb/>
rein ein jeglicher fromer Chri&#x017F;t gerathen muß in die&#x017F;em<lb/>
elenden Lehen/ &#x017F;o wei&#x017F;et uns un&#x017F;er Text</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi> U</hi>nter&#x017F;chiedliche <hi rendition="#aq">Species</hi> und Sachen/ welche<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi> Species</hi></note><lb/>
frome Chri&#x017F;ten auff eine Gei&#x017F;tliche Arth und wei&#x017F;e/ ei-<lb/>
ner diß/ der ander ein anders/ nach der <hi rendition="#aq">do&#x017F;i</hi> Gewicht<lb/>
oder Maß/ wie jhm entweder der ober&#x017F;te Artzt/ GOtt<lb/>
der HErr/ und un&#x017F;er Seeligmacher das <hi rendition="#aq">Recept</hi> fu&#x0364;r-<lb/>
&#x017F;chreibet und zurichten le&#x017F;&#x017F;et, Oder auch der Satan/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B ij</fw><fw place="bottom" type="catch">als</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[11]/0011] Geiſtliche Apotecke. eine kleine Hauß- und Reyſe-Apotecke/ die Er mit den koſtbareſten Sachen/ durch GOttes Gnade erhalten. Weil Er dann damit groß gethan/ wollen wir auch Jhn ehren/ vnd zum Gedaͤchtniß auß ſeinem er- kohrnen Pſalm-Spruͤchlein eine Geiſtliche Officin o- der Apotecke auffrichten. Jch bedinge mir aber bey den hochverſtaͤndigen Herren Medicis, und der loͤblichen Apotecker-Kunſt- Erfahrnen und Verwandten/ dafern etwas ſo genaw und gleich nicht zutreffen moͤchte/ daß ich ſolches nicht auß Fuͤrwitz thue/ ſondern nur Anlaß zu geben/ ſich auß jhrer Kunſt/ unnd deme/ womit ſie augenblicklich umbgehen/ in GOTtes Wort/ und zu Geiſtlichem Nachſinnen weiſen zu laſſen. Wie nu in Apotecken unterſchiedliche Gemaͤ- cher ſind/ darinnen man die darzu gehoͤrige Sachen verwahret: Alſo haben und finden wir in dem abgele- ſenen Spruͤchlin gleichſam eine doppelte Apotecke/ nem- lich eine Creutz und Troſt Apotecke. Belangende erſtlich die Creutz Apotecke/ da- rein ein jeglicher fromer Chriſt gerathen muß in dieſem elenden Lehen/ ſo weiſet uns unſer Text Officinæ Tri- bulationis. A Unterſchiedliche Species und Sachen/ welche frome Chriſten auff eine Geiſtliche Arth und weiſe/ ei- ner diß/ der ander ein anders/ nach der doſi Gewicht oder Maß/ wie jhm entweder der oberſte Artzt/ GOtt der HErr/ und unſer Seeligmacher das Recept fuͤr- ſchreibet und zurichten leſſet, Oder auch der Satan/ als A Species B ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/360001
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/360001/11
Zitationshilfe: Hayn, Johann: Officina mystica Oder Geistliche Creutz- und Trost-Apotecke. Polnisch Lissa, 1645, S. [11]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360001/11>, abgerufen am 21.11.2024.