Güntzel, Albert: Die Hoffnung Jacobs. [Lissa], 1653.Christliche Leich-Predigt und endlich dem Tode selbst herhalten wollen/ Nur daßJhre Seele desto zeitlicher zu der Niessung vollkomme- ner Himlischer Frewde/ und der Leib auch künfftig zu desto größerer Herligkeit gelangen möchte/ weil sie Jhr Apoc. 7. 14.Leben alhier nicht geliebet biß in den Todt/ Apoc. 7. Was Paulus meldet von den Bekennern der ersten Kirchen/ siehe/ das hat sich auch erwiesen an unserm im Herrn Seligverschiedenen MitBruder/ dem wey- land Ehrenvesten/ Kunstreichen und Wolbenam- ten Herrn Georg Hüttelln/ gewesenen altver- lebten Bürgern/ Balbierern und Wund-Artzte bey dieser Gräfflichen Stadt Lißa/ dessen verblas- seten Cörper wir anjetzo bey sehr volckreicher Versam- lung in sein selbsteigen zubereitetes Schlaff-und Ruhe- Kämmerlein miteinander beygesetzet haben. Denn gleich wie Er CHRistnm/ die zeit seines zu erhalten/
Chriſtliche Leich-Predigt und endlich dem Tode ſelbſt herhalten wollen/ Nur daßJhre Seele deſto zeitlicher zu der Nieſſung vollkomme- ner Himliſcher Frewde/ und der Leib auch kuͤnfftig zu deſto groͤßerer Herligkeit gelangen moͤchte/ weil ſie Jhr Apoc. 7. 14.Leben alhier nicht geliebet biß in den Todt/ Apoc. 7. Was Paulus meldet von den Bekennern der erſten Kirchen/ ſiehe/ das hat ſich auch erwieſen an unſerm im Herrn Seligverſchiedenen MitBruder/ dem wey- land Ehrenveſten/ Kunſtreichen und Wolbenam- ten Herrn Georg Huͤttelln/ geweſenen altver- lebten Buͤrgern/ Balbierern und Wund-Artzte bey dieſer Graͤfflichen Stadt Lißa/ deſſen verblaſ- ſeten Coͤrper wir anjetzo bey ſehr volckreicher Verſam- lung in ſein ſelbſteigen zubereitetes Schlaff-und Ruhe- Kaͤmmerlein miteinander beygeſetzet haben. Denn gleich wie Er CHRiſtnm/ die zeit ſeines zu erhalten/
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Chriſtliche Leich-Predigt
und endlich dem Tode ſelbſt herhalten wollen/ Nur daß
Jhre Seele deſto zeitlicher zu der Nieſſung vollkomme-
ner Himliſcher Frewde/ und der Leib auch kuͤnfftig zu
deſto groͤßerer Herligkeit gelangen moͤchte/ weil ſie Jhr
Leben alhier nicht geliebet biß in den Todt/ Apoc. 7.
Was Paulus meldet von den Bekennern der erſten
Kirchen/ ſiehe/ das hat ſich auch erwieſen an unſerm
im Herrn Seligverſchiedenen MitBruder/ dem wey-
land Ehrenveſten/ Kunſtreichen uñ Wolbenam-
ten Herrn Georg Huͤttelln/ geweſenen altver-
lebten Buͤrgern/ Balbierern und Wund-Artzte
bey dieſer Graͤfflichen Stadt Lißa/ deſſen verblaſ-
ſeten Coͤrper wir anjetzo bey ſehr volckreicher Verſam-
lung in ſein ſelbſteigen zubereitetes Schlaff-und Ruhe-
Kaͤmmerlein miteinander beygeſetzet haben.
Apoc. 7. 14.
Denn gleich wie Er CHRiſtnm/ die zeit ſeines
Lebens uͤber/ allezeit mit Munde und Hertzen beken-
net/ Alſo hat Er auch ſeinethalben ſehr viel außgeſtan-
den/ der wahren Religion halben ſein Vaterland Boͤh-
men verlaſſen/ und iſt willig in das bittere Elend auß-
gegangen. Und ob Jhn wol GOtt vor Todesge-
fahr in ſeinem Leben behuͤttet/ hat es Jhm doch an
Willfaͤrtigkeit zu ſterben niemals gemangelt/ wie Er
denn ſolche Willfaͤrtigkeit inſonderheit ſehen laſſen bey
ſeiner zunehmenden Schwachheit und endlichen Hin-
trit auß dieſer Welt. Denn ob Er wol hette Urſach
gehabt/ der lieben Seinigen halben/ ein laͤngeres Leben
zu wuͤnſchen/ inmaſſen die lieben Seinigen auch ſolches
zu erhalten/
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